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Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
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ist davon überzeugt, dass Männer arrogant und Frauen lediglich selbstbewusst sind.“
    Beide lachten.
    Und falls sein Lachen ein wenig bitter klang, erwähnte sein Cousin es nicht. Von seinem Stolz und seiner Sturheit fehlgeleitet, hatte er, Asad, die Frau, die er liebte, aus seinem Leben verbannt – und jeden Tag in den letzten sechs Jahren dafür bezahlt.
    Hakim hatte gut reden. Was war, wenn Iris ihn gar nicht mehr liebte?
    Seit ihrem Wiedersehen hatte sie nicht einmal von Liebe gesprochen. Sie hatte sich ihm immer mehr geöffnet, aber weiter darauf bestanden, dass er sie nicht habibti nannte.
    Iris verbrachte viel Zeit mit seiner Tochter, wechselte jedoch immer das Thema, wenn diese oder er davon sprachen, dass er irgendwann wieder heiraten würde.
    Russell und sie waren fast fertig mit ihrer Arbeit. Und dann würde sie Kadar verlassen. Sie hatte nicht mit einer Silbe erwähnt, dass sie etwas anderes vorhatte.
    Iris liebte ihre Arbeit, und ihrem Assistenten zufolge, der sich ihr gegenüber wie ein Bruder verhielt, war sie eine hervorragende Geologin. Welches Recht hatte er also, sie zu bitten, ihren Job aufzugeben?
    Er hatte schon überlegt, welche Möglichkeiten es hier für sie gab, ohne dass er sich zu oft von ihr trennen musste.
    Was war, wenn nichts davon für sie infrage kam?
    Und was konnte er ihr bieten? Seine Tochter, seine Familie, seinen Stamm … Wenn sie diese nicht so liebte, wie er es tat, wäre es nicht genug.
    Hatte sein Großvater diese Angst auch verspürt, als er um Genevieves Hand angehalten hatte?
    Von einer Ausländerin zu verlangen, in der Welt der Beduinen zu leben, war nicht einfach. Vor allem nach seinen Erfahrungen mit Badra war ihm klar geworden, dass seine Großmutter die Ausnahme war und nicht die Regel.
    Das musste ihm allerdings Hoffnung machen, denn Iris war auch in jeder Hinsicht etwas Besonderes.
    Iris beendete gerade eine der letzten Testreihen, die bestätigten, dass es in der Gegend in der Nähe des Aussichtspunktes recht wertvolle Bodenschätze gab. Bei der Vorstellung, dass diese abgebaut werden sollten, krampfte ihr Magen sich jedoch zusammen.
    Außerdem hatten vorläufige Untersuchungen das Vorkommen von Rhodium bestätigt, einem seltenen und wertvollen Metall. Und vermutlich waren in den Bergen von Kadar auch Korund und somit Rubine zu finden.
    Als sie es Russell erzählte, runzelte er die Stirn. „Das wird dein Freund nicht gern hören.“
    „Warum? Glaubst du, er hat auf Diamanten gehofft?“ Einige Werte deuteten auf das Vorkommen von Diamanten hin, aber nicht so viele wie auf das von Korund.
    „Ich glaube, er hat darauf gehofft, dass es hier keine nennenswerten Bodenschätze gibt. Habt ihr beide nicht darüber gesprochen?“ Russell klang ungewöhnlich besorgt.
    „Nein.“ Über ihren Auftrag hatten Asad und sie kaum geredet. „Ich wollte, dass Scheich Hakim als Erster davon erfährt.“
    „Sehr professionell von dir.“
    Iris runzelte die Stirn und warf ihren Handschuh nach Russell. „Spar dir deinen Kommentar. Berufliches und Privates voneinander zu trennen ist schwerer, als ich gedacht habe.“
    „Du verbringst doch jeden Abend mit ihm und seiner Familie. Hat denn noch keiner erwähnt, was Asad davon halten würde, wenn hier Bergbau betrieben wird?“ Russell klang, als würde er das sehr merkwürdig finden.
    „Nein, bisher hat niemand das Thema angeschnitten.“
    „Aber ihr redet über deinen Job, oder?“
    „Nur über meinen Beruf allgemein.“ Sie hatte Asad nie gefragt, was er davon halten würde, wenn man in dieser Gegend Bergbau betrieb. Da er Hakim bewogen hatte, sie hierherzuholen, war sie davon ausgegangen, dass er es befürworten würde.
    „Scheich Asad gilt im Mittleren Osten als einer der größten Befürworter des Umweltschutzes. Er ist ein scharfer Kritiker des Bergbaus, wenn das Ökosystem dadurch gefährdet wird.“
    „Was? Ist das dein Ernst?“, fragte Iris schockiert.
    „Und ob. Er setzt sich aktiv für den Erhalt des Lebensraums Wüste und damit auch der Traditionen der Beduinen ein.“
    „Aber inwieweit würde der Abbau von Edelmetallen in den Bergen sich darauf auswirken?“
    „Glaubst du wirklich, eine Bergbaugesellschaft wäre damit einverstanden, dass eine Zeltstadt als Ausgangslager dient?“
    „Sie werden Arbeiter brauchen.“
    „Aber keine Beduinen, die gegen jeden Eingriff in das Ökosystem sind. Und meinst du, Scheich Asad möchte, dass seine Leute in Minen arbeiten? Schließlich verdient er Geld damit, dass er

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