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Julia Extra Band 371

Julia Extra Band 371

Titel: Julia Extra Band 371 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Hollis , Lynne Graham , Carol Marinelli , Nicola Marsh
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womöglich eingerissen!“, fügte sie streng hinzu.
    Ihre Verärgerung brachte Alexius beinahe zum Lachen. Sie kochte vor Wut, und ihre grünen Augen funkelten wie Edelsteine. „Es gehört mir. Vielen Dank“, sagte er beruhigend.
    „Passen Sie besser darauf auf!“, riet sie ihm schroff. „Wenn das Geld weg gewesen wäre, hätte man die Reinigungskräfte des Diebstahls bezichtigt!“
    „Ihre Rechtschaffenheit macht Ihnen alle Ehre“, erwiderte Alexius. Nun konnte er Sokrates ruhigen Gewissens sagen, dass seine Enkeltochter ein durch und durch ehrlicher Mensch war.
    „Wie herablassend von Ihnen!“, fuhr Rosie ihn aufgebracht an. „Auch wenn ich arm bin, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht ehrlich bin! Sie stecken voller Vorurteile! Diebe und Betrüger gibt es in allen Gesellschaftsschichten.“
    Entgeistert, dass eine Putzfrau sich das Recht herausnahm, ihn anzuschreien, bedachte Alexius sie mit einem eiskalten Blick. „Nun kenne ich Ihre Meinung. Und ich schätze Ihre Ehrlichkeit, auch wenn mir die Art und Weise, wie Sie mit mir reden, nicht gefällt. Gehen Sie jetzt “, befahl er. „Ich muss dringend telefonieren.“
    Seine plötzliche Verwandlung entsetzte Rosie. Sie konnte nicht fassen, dass sie die Selbstbeherrschung verloren hatte und unangemessen laut geworden war. Kurz dachte sie daran, sich zu entschuldigen, entschied sich dann aber dagegen. Sein frostiger, distanzierter Blick und die ungeheure Autorität, die er ausgestrahlt hatte, verrieten ihr, dass sie eine Grenze überschritten und ihn verärgert hatte. Zum Glück war ihre Schicht beendet, und sie konnte das Gebäude verlassen.
    „Macht es dir wirklich nichts aus, wenn ich mit dem Lieferwagen nach Hause fahre?“, fragte Zoe, als die beiden Frauen den Reinigungswagen durch das Foyer schoben.
    „Nein. Ich habe doch schon gesagt, dass ich den Bus nehme“, antwortete Rosie gedankenverloren.
    „Danke, Rosie“, sagte die dunkelhaarige Kollegin, während sie die Gerätschaften im Laderaum des Lieferwagens verstauten. „Mum war seit einer Ewigkeit nicht mehr bei ihrer Schwester. Und so kann ich sie morgen früh hinfahren und am Sonntagnachmittag wieder abholen.“
    „Denke aber daran, den Wagen am Montagmorgen rechtzeitig zurückzubringen“, warnte Rosie die Kollegin.
    „Du bist so still“, sagte Zoe plötzlich. „Ist heute Abend zwischen dir und dem Typen irgendwas vorgefallen?“
    „Nein“, log Rosie.
    Und es ist ja auch nichts vorgefallen, redete sie sich ein. Sie hatte einen Mann kennengelernt, der sie unwiderstehlich anzog, aber zwischen ihnen war nichts gewesen. Und das war auch gut so. Dennoch sah sie ihn immer noch vor sich, wie er in dem Konferenzsaal gestanden und sie voller Verachtung angesehen hatte. Das hatte sie verletzt. Allerdings musste sie zugeben, dass sie ihn zuvor angeschrien hatte. Sie konnte es ihm nicht verübeln, dass er sich darüber ärgerte. Sie hatte sein Geld gefunden und er hatte sich für ihre Ehrlichkeit bedankt. Was hätte er sonst tun sollen? Schnell schob sie den dunklen Schatten, der auf ihre Seele gefallen war, wieder beiseite.

2. KAPITEL
    Rosie war auf dem Weg zur Bushaltestelle, als sich eine große breite Gestalt aus dem Schatten des Bürokomplexes löste und vor ihr aufbaute. „Rosie? Ich warte seit einer halben Ewigkeit auf dich.“
    Nun war auch noch der letzte Rest ihrer guten Laune dahin. Es war Jason, der Freund ihrer ehemaligen Mitbewohnerin Mel. Der blonde, blauäugige Mann hatte die kantige Figur eines Bodybuilders, und seine breite Statur verlieh ihm etwas unmissverständlich Bedrohliches. Es ärgerte Rosie maßlos, dass er die Frechheit besaß, ihr aufzulauern, da sie ihm längst klargemacht hatte, dass sie nicht an ihm interessiert war. Herausfordernd hob sie das Kinn und funkelte ihn böse an. „Weshalb hast du auf mich gewartet?“, fragte sie vorwurfsvoll.
    „Ich wollte dich sehen, mal mit dir reden. Mehr nicht“, erwiderte Jason, das gewaltige Kinn wie ein Ochse vorgereckt.
    „Aber ich will nicht mit dir reden“, sagte sie entschieden und wollte an ihm vorbeiziehen.
    Jason schloss eine Hand wie einen Fleischerhaken um Rosies Oberarm und hielt sie zurück. „Ich verdiene eine Chance …“
    „Wie kommst du bloß darauf, dass du irgendetwas verdienst?“, gab Rosie zornig zurück. Seine sture Hartnäckigkeit machte sie noch wütender. Das Letzte, was sie in ihrer derzeitigen Verfassung gebrauchen konnte, war eine Auseinandersetzung mit dem Mann, der ihr schon genug

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