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Julia Extra Band 371

Julia Extra Band 371

Titel: Julia Extra Band 371 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Hollis , Lynne Graham , Carol Marinelli , Nicola Marsh
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ihr, sich auf niedrige Kissen zu legen, und Natasha stockte der Atem, als Amira ihr erklärte, dass sie nun bemalt werden würde. Ihre Haut war feucht und warm, als kleine Blätter und Blüten um ihre Brustwarzen und dann über ihrem Schamhügel aufgemalt wurden. Amira gab ihr Bestes, um Natasha den Sinn zu erklären. Eine alte Frau zeichnete einen Kreis auf ihre Haut und malte eine Seite sichelförmig aus, zeigte dann zum Himmel hinauf, und Natasha verstand, dass es den Stand des Mondes darstellen sollte, um den Zeitpunkt der Vereinigung festzuhalten.
    „Neun Monate lang werden wir einen solchen Mond aufzeichnen und dafür beten, dass die Blumen bis hierhin wachsen.“ Amira zeigte auf ihr Brustbein. Die alte Frau sagte etwas, und Amira lachte leise. „Manchmal auch zehn Monate“, übersetzte sie. Dann sagte die alte Frau noch etwas, und alle Dienerinnen verbeugten sich.
    „Was hat sie gesagt?“
    „Sie hat von Königin Layla gesprochen“, erklärte Amira. „Die Blumen haben sich nur bis dort hinaufgewunden.“ Sie deutete auf eine Stelle über Natashas Bauchnabel. „Nur sechs Monde für unseren Prinzen. Aber das wird mit Ihnen nicht passieren“, versicherte sie hastig. „Königin Layla war zu ihrer fruchtbaren Zeit nicht in Alzirz, sie hatte uns nicht, die sich um sie hätten kümmern können. Sie wurde nicht bemalt, sie erhielt nicht unsere Tränke …“
    „Wo war sie?“
    Amira fühlte sich offensichtlich nicht wohl dabei, mehr zu erzählen, dennoch fuhr sie fort: „Sie sehnte sich nach der Wüste, dorthin zurück, woher sie gekommen war. Sie wurde immer dünner und krank … Sie fuhr mit dem König nach London, weil er es mit den dortigen Ärzten versuchen wollte.“ Amira verzog den Mund. „Hier wäre sie besser aufgehoben gewesen. Stattdessen kam sie mit der Leibesfrucht zurück. Im Palast haben sie alles für sie getan, doch sie war zu schwach …“
    Und Natasha begann zu verstehen, warum die Frauen solche Furcht hatten, mit den alten Traditionen zu brechen.
    Nachdem die Hennafarbe aufgetragen war, massierte man Natasha mit Lotionen, bis sie schläfrig war, zog ihr eine dünne Robe über und reichte ihr einen Becher mit dickflüssiger Milch und Honig. Das Getränk war so süß, dass Natasha es nicht zu Ende trinken konnte.
    „Sie müssen austrinken. Dann schlafen Sie bis morgen früh“, sagte Amira lächelnd.
    Doch sobald man sie allein ließ, stellte Natasha den Becher ab. Sie wusste nicht, was man ihr da gegeben hatte, wusste auch nicht, ob es nicht sogar schaden würde, falls sie schwanger sein sollte. Im Abteil war es kühl und dunkel, und schließlich schlief sie ein, nur um irgendwann desorientiert aufzuwachen. Musik drang aus dem Salon zu ihr herüber, und ohne nachzudenken stand sie auf und ging in Richtung der Klänge.
    „Was tust du hier?“ Rakhal erhob sich sofort von dem großen Kissen, auf dem er gelegen hatte. „Du sollst doch nicht herkommen, wenn du Musik hörst!“
    Er klang harscher als er beabsichtigt hatte, aber Natasha durfte einfach nicht zu ihm kommen, wenn die Musik spielte. Sie diente dazu, gewisse andere Geräusche zu übertönen … Allerdings hatte er tatsächlich nur hier gesessen und gegrübelt. Zudem verwirrte ihn der Anblick einer Frau, die er in diesem Zustand gar nicht sehen dürfte. Natasha war gebadet und eingeölt worden, die durchsichtige dünne Organzarobe klebte an ihrer Haut. Sie war verführerisch und verlockend, und er wollte sie. Aber sie war bereits bemalt.
    „Geh zurück in deinen Raum!“, wies er sie harsch an. „Du kommst nicht hierher, wenn die Musik spielt!“
    „Dann stell sie ab“, sagte sie zu dem Mann, der sich einbildete, sie in ihr Zimmer schicken zu können. „Weißt du, vergiss es einfach. Ich will sowieso nicht mehr mit dir reden.“
    „Geh schlafen“, befahl er.
    „Ich kann nicht schlafen.“
    „Zieh an dem Seil.“
    Rakhal wandte sich ab, denn er musste seiner Gefühle Herr werden. Ab jetzt war sie tabu für ihn, und er war stärker als seine primitiven Bedürfnisse. Er führte Natasha zurück in ihr Gemach und erblickte den vollen Becher auf dem Boden neben dem Bett.
    „Du musst das trinken.“ Er hob den Becher auf. Sie setzte sich auf das Bett, und er hielt ihr den Becher an die Lippen. „Alles. Die Kräuter werden dir schlafen helfen und stärken dich.“
    Es war ekelig süß und dickflüssig, und ein Tropfen lief ihr am Kinn herunter. Rakhal fing ihn mit dem Finger auf, und sie leckte den Brei von seinem Finger

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