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Julia Extra Band 371

Julia Extra Band 371

Titel: Julia Extra Band 371 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Hollis , Lynne Graham , Carol Marinelli , Nicola Marsh
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…“ Er gab ihr zwei Steine, beide groß und von einem violetten Pink, und sie hielt sie gegen das Licht und bewunderte das funkelnde Kaleidoskop.
    „Sie sind schön, oder?“
    „Mehr als nur schön“, hauchte Natasha. Als hätte ein Engel ein Stückchen vom Himmel abgeschlagen und es auf die Erde fallen lassen.
    „Das Problem ist, es sind Saphire.“
    „Ich dachte, Saphire seien blau?“ Sie sah ihn an, und er lächelte ein Lächeln, wie Natasha es noch nie bei ihm gesehen hatte – es war düster und verzerrt, doch es galt nicht ihr. Sie legte die Steine wieder ab.
    „Das wird hoffentlich auch sein erster Gedanke sein.“
    „Wessen?“
    „König Emir von Alzan“, antwortete Rakhal. „Ich muss ein Geschenk für die Geburt seiner Zwillingsmädchen aussuchen. Deshalb dachte ich sofort an pinkfarbene Diamanten, aber das ist zu offensichtlich. Deshalb habe ich meine Leute nach den besten pinkfarbenen Saphiren suchen lassen. Ich will niemanden mit einem minderwertigen Geschenk beleidigen, und die hier sind die besten.“ Sein Lächeln wurde hinterhältig. „Natürlich denkt jeder bei Saphiren an Blau, und wenn man an Blau denkt, denkt man an Söhne. An die Emir jetzt denken muss … an die das ganze Land denkt.“
    „Vielleicht freut Emir sich einfach nur über seine wunderbaren neugeborenen Töchter.“
    Sie sahen einander an, er auf seinen Kissen, sie auf ihren. Manchmal, wenn es keine Spannungen zwischen ihnen gab, redeten sie einfach nur. Dann erzählte Natasha von ihren Eltern und wie sehr sie sie vermisste, und von ihrer Arbeit als Lehrerin. Und Rakhal erzählte ihr Geschichten über die Wüste und von seinem Land. In solchen Momenten war dies der einzige Ort auf der Welt, an dem sie sein wollte. Heute Abend spielte Musik, und dennoch hatte er ihr gesagt, dass sie bleiben konnte.
    „Es ist viele Generationen her, da brachte die Scheicha Königin Zwillinge zur Welt.“ Er lächelte, als Natasha die Augen schloss, um seiner tiefen Stimme zuzuhören. Rakhal hatte noch niemanden getroffen, der nicht von hier und doch so versessen darauf war, mehr über sein Land zu erfahren und die alten Geschichten zu hören. „Nicht nur überraschte die Königin alle, weil sie einen ganzen Mond zu früh niederkam, sondern statt des einen erwarteten Babys kamen gleich zwei Jungen auf die Welt. In der Hektik konnte die Hebamme nicht mehr sagen, welches der Babys zuerst das Licht der Welt erblickte, denn der Erstgeborene hätte sofort bemalt werden müssen. In Alzanirz hatte es immer Unruhen gegeben, es war immer ein geteiltes Land …“
    „Wieso?“ Natasha öffnete die Augen und erhaschte ihn dabei, wie er den Blick über sie gleiten ließ, und sie liebte das warme Gefühl, das sie dabei erfüllte.
    „Die einen verehrten den Himmel, die anderen das Land. Beide Seiten waren überzeugt, dass sie dem einzig richtigen Weg folgten. Der König suchte Rat, und es wurde beschlossen, dass je ein Zwilling eine Hälfte des Landes regieren sollte.“
    „Also sind Emir und du miteinander verwandt.“
    „Entfernt.“ Er zuckte mit den Schultern.
    „Und jetzt ist er Vater von Zwillingen geworden.“
    „Er wird enttäuscht sein, er hätte zwei Söhne vorgezogen. Seine Frau hat eine schwere Schwangerschaft hinter sich, wahrscheinlich darf sie nie wieder empfangen …“
    „Die Arme.“
    „Für Alzirz ist das gut, denn dann wird Alzan bald wieder zu uns zurückkehren. Zwillinge haben uns getrennt, und Zwillinge werden uns wieder zusammenbringen.“
    Sie erwiderte sein Lächeln nicht. „Warum willst du noch über ein zweites Land herrschen?“
    „Und warum willst du über etwas debattieren, über das nicht debattiert werden kann? So steht es seit vielen Jahren geschrieben. Aber ich erwarte auch gar nicht von dir, dass du das verstehst.“
    „Das brauche ich auch nicht“, erwiderte sie spitz. „Genauso wenig verstehe ich, weshalb die Geburt von Töchtern eine Enttäuschung sein sollte.“
    „Dir wird die Enttäuschung erspart bleiben, denn in Alzirz ist das Geschlecht des Kindes nicht von Bedeutung. Hier wünscht man sich nur viele gesunde Nachkommen.“
    Da war sie doch tatsächlich dumm genug gewesen zu hoffen, er würde einen Edelstein für sie aussuchen. Und noch dümmer, sich einzubilden, sie würde zu diesem Land mit seinen seltsamen Bräuchen dazugehören wollen. Sie stand auf.
    „Wohin gehst du?“ Er hatte das Zusammensein mit ihr genossen.
    „In meinen Raum.“
    „Du bist leicht beleidigt.“
    „Und du

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