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Julia Extra Band 373

Julia Extra Band 373

Titel: Julia Extra Band 373 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham , Sarah Morgan , Carol Marinelli , Carole Mortimer
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mich betrifft, nicht im Griff hast?“
    „Da hast du recht!“, entgegnete sie heftig. „Ich könnte nicht dafür garantieren, dass ich dich nicht boxe!“
    Er lächelte unwillkürlich. Nachdenklich wich er einen Schritt zurück und blickte an der heruntergekommenen Fassade hoch. „Wohnst du hier?“
    „Das geht dich nichts an. Genauso wenig, wo ich arbeite und mit wem ich mich treffe. Das ist jetzt mein Leben.“
    „Aber ich will dir doch nur helfen, unabhängig davon, was zwischen uns ist.“
    „Nichts ist zwischen uns. Und wenn ich mich das nächste Mal mit einem Mann einlasse, wird es jemand sein, der Werte wie Familie hoch schätzt und für den eine dauerhafte Bindung nicht so etwas wie eine ansteckende Krankheit ist, die man, koste es, was es wolle, vermeiden sollte.“
    „Familie. Nach allem, was du erlebt hast, glaubst du immer noch an die Familie?“ Stefan berührte sacht ihre Wange und ließ den Daumen über ihre sinnlichen Lippen gleiten. „Liebe macht dich nur verletzlich, koukla mou . Du bist verletzt, weil du ihn geliebt hast. Ich habe auf der Insel beobachtet, wie du deinen Vater angesehen hast.“
    „Er … ist mein Vater. Das lässt sich nicht so leicht wegschieben. Es ist … kompliziert.“
    „Gefühle sind immer kompliziert. Warum, meinst du, gehe ich ihnen aus dem Weg?“ Ein schmerzlicher Ausdruck huschte über sein Gesicht. Dann ließ er die Hand sinken. „Willst du meinen Rat hören? Vergiss deinen Vater. Er ist keine Träne wert. Und was Familie betrifft … am besten geht man allein durchs Leben, dann kann einem keiner wehtun.“
    „Dank meines Vaters bin ich zweiundzwanzig Jahre lang so gut wie allein durchs Leben gegangen, und das war auch kein Spaß! Hier weiß keiner, dass ich eigentlich Antaxos heiße. Ich bin einfach Lena und kann endlich echte Freundschaften schließen.“
    Sie zuckte zusammen, als hinter ihnen eine lautstarke Touristengruppe vorbeizog.
    „Aber du lebst in ständiger Angst. Komm mit mir, dann brauchst du dich nicht mehr ständig umzublicken. Ich kann dich vor deinem Vater beschützen.“
    Doch wer würde sie vor Stefan beschützen?
    Von übermächtigen Gefühlen bestürmt, begegnete Selene seinem Blick. Sie nahm den Lärm der Gassen nicht mehr wahr, konnte nur noch eines denken: Was für ein atemberaubender Mann! Im nächsten Moment küsste er sie so heiß und besitzergreifend, als wolle er ganz bewusst die Erinnerung an die Nacht in seiner Villa in ihr wecken.
    Als er sich schließlich von ihren Lippen löste, musste sie sich Halt suchend an ihm festhalten.
    „Ich möchte noch einmal ganz von vorn anfangen“, sagte er beschwörend. „Ich habe noch nie etwas Ähnliches für eine Frau empfunden. Gib mir die Chance, es dir zu beweisen.“ Er drückte sie an sich und spürte, wie sie erschauerte. Zärtlich zupfte er an ihrem kurzen blonden Haar. „Morgen muss ich an einem Wohltätigkeitsball auf Korfu teilnehmen. Männer im Smoking, Frauen in Abendkleidern, Champagner in Champagnerflöten … also ganz dein Ding.“
    Sie widerstand der Versuchung. „Nein danke.“
    Er seufzte gereizt. „Was ist nur mit dem süßen, vertrauensvollen Mädchen geschehen, das zu viel Champagner trank und versuchte, mich zu verführen? Sie hätte so eine Einladung niemals abgelehnt.“
    „Sie wurde in der Nacht erwachsen, als du sie dazu benutzt hast, einen Geschäftsrivalen zu demütigen.“ Sie schob ihn weg und wollte an ihm vorbei, aber er hielt sie zurück.
    „Und was, wenn mein Hass auf deinen Vater gar nichts mit geschäftlicher Konkurrenz zu tun hat?“
    Sein eindringlicher Ton ließ sie aufhorchen.
    „Dein Vater hat meinen Vater ruiniert“, fuhr Stefan rau fort. Auch nach all der Zeit fiel es ihm unendlich schwer, darüber zu sprechen. „Er hat ihm buchstäblich alles genommen, angefangen bei meiner Mutter. Ich war acht Jahre alt, als Stavros Antaxos in seiner Luxusyacht aufkreuzte und meine Mutter mit einem Lebensstil fortlockte, den sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht hätte ausmalen können. Und nur für den Fall, dass sie es sich je anders überlegen und zu ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn zurückkehren wollte, sorgte er schlicht dafür, dass es nichts mehr gab, wohin sie hätte zurückkehren können. Er zerstörte das gerade aufstrebende Geschäft meines Vaters samt seiner Selbstachtung und seiner Würde. Ironischerweise hätte er sich die Mühe sparen können. Denn an dem Tag, als meine Mutter meinen Vater verließ, verlor er alles, was ihm

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