Julia Extra Band 373

habe dich immer geliebt.“
    Sie hatte eine lange Reise hinter sich, eine Reise des Herzens. Und jetzt, da sie die Worte hörte, wusste sie, sie war am Ziel angekommen. Sie wollte bleiben, wollte Wurzeln schlagen und einen Garten anlegen. Und jeden Morgen für den Rest ihres Lebens aus den Stierbechern ihren Kaffee trinken – zusammen mit Reed.
    „Ich liebe dich auch“, sagte sie und bot ihm ihre Lippen zum Kuss.
    Endlich war sie zu Hause angekommen.

EPILOG
    Am Weihnachtsmorgen ging Marietta nicht zu Cindy, dafür kam Cindy mit der ganzen Familie und dem Schinkenbraten zur Winterberry Lane, um der Trauung von Marietta Westmore und Reed Hartstone beizuwohnen. Die beiden hatten noch am Vormittag des Heiligen Abends die notwendigen Formalitäten erledigt und Reverend Evans überredet, am Weihnachtstag die Zeremonie in dem Haus in der Winterberry Lane zu vollziehen. Mit Reeds Mutter und Cindys Familie als Hochzeitsgesellschaft war es genau die anheimelnde kleine Hochzeit, die Marietta sich immer gewünscht hatte. Es war nicht wichtig, ob zehntausend oder zehn Gäste anwesen waren. Als sie und Reed sich in die Augen sahen und sich das Jawort gaben, bestand die Welt für sie nur aus ihnen beiden.
    „Habe ich dir schon gesagt, wie wunderschön du bist?“, flüsterte Reed seiner Frau zu, als die Gäste gegangen waren.
    Sie standen bei dem Weihnachtsbaum, den Reed heute Morgen aufgestellt hatte, im Kamin brannte ein munteres Feuer, und gleich daneben stand der riesige Geschenkkorb, den Penelope per Kurier geschickt hatte, gefüllt mit den verschiedensten funkelnagelneuen Haushaltsgeräten.
    „Nur tausend Mal.“
    „Ich bin froh, dass Penelope ihre Hochzeit abgesagt hat. Das Kleid war von Anfang an für dich bestimmt.“ Seit seine Braut in dem Kleid die Treppe herabgestiegen war, hatte Reed die Augen nicht von ihr wenden können. Er fragte sich ernsthaft, ob er vielleicht einen Engel geheiratet hatte, schließlich war Weihnachten …
    „Jedes Kleid hat seine Geschichte. Ich sollte versuchen, es von jetzt an beim Nähen einzubringen“, sagte Marietta lächelnd.
    „Und die Geschichte dieses Kleids?“
    Ihr Lächeln wurde sinnlich. „Die erzähle ich dir nachher. Das ist eine Gutenachtgeschichte.“
    Er küsste sie leise lachend. Er hatte nicht vor, noch lange zu warten, bis sie zu Bett gingen.
    Marietta richtete die Popcorn- und Cranberrygirlanden an dem Baum. „Für nächstes Jahr kaufen wir richtige Dekorationen.“
    „Ich finde den Baum perfekt, so wie er ist.“
    „Sieh nur, hier ist ein Loch, als würden ein paar Zweige fehlen, außerdem ist er krumm gewachsen und biegt sich nach rechts. Das kommt davon, wenn man in letzter Minute noch einen Baum kauft.“
    „Der Baum braucht nur eine liebende Hand. Genau so einen Baum wollte ich.“ Er zog seine Frau an sich und dachte an Jeremiah und Elsie, die jetzt irgendwo in Topeka wahrscheinlich genau das Gleiche taten.
    „Du hast recht. Für alles, das etwas wert ist, muss man sich eben ein wenig mehr Mühe geben.“ Marietta lehnte sich an ihn. „Trotzdem fühle ich mich schlecht, weil ich kein Geschenk für dich habe.“
    „Ein weiser Mann hat mal gesagt, dass jeder Tag mit der Frau, die man liebt, ein Geschenk ist.“ Er drückte einen zärtlichen Kuss auf ihre Wange.
    Draußen begann es zu schneien, dicke weiße Flocken rieselten still zur Erde. „Sieht aus, als säßen wir hier für eine Weile fest“, meinte Marietta.
    „Von mir aus können wir ewig hier festsitzen.“
    Und als sie einander küssten, waren Schneefall, Kleid und Weihnachtsbaum vergessen, denn nur sie beide zählten.
    – ENDE –

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