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Julia Extra Band 377

Julia Extra Band 377

Titel: Julia Extra Band 377 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Melanie Milburne , Jacqueline Baird , Lynne Graham , Aimee Carson
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„Habe ich es bis zur zweiten Base geschafft?“
    Ihr Lächeln wirkte gezwungen, weil sie sich zusammennehmen musste. „Nein, leider nur bis zur ersten.“
    Technisch gesehen auch nur die halbe Strecke bis zur ersten Base, aber sie hatte zu viel Spaß daran, ihn zappeln zu lassen, bevor sie den genauen Hergang schilderte.
    „Mit oder ohne Zunge?“
    „Ohne.“
    „Da habe ich wohl was verpasst“, sagte er und ließ die Lippen leicht offen stehen, als hätte er vor, das Verpasste nachzuholen.
    Amber sah seine Zungenspitze. Der Anblick jagte Adrenalin durch ihre Adern. Die feinen Härchen an ihren Armen richteten sich auf, ihre Wangen begannen zu brennen. „Was erste Küsse anbelangt, hätte es sehr viel besser sein können“, fügte sie noch an.
    Vor allem hätte es ein echter Kuss sein können.
    Parkers beleidigte Miene war regelrecht komisch. „Es hätte besser … Moment. Erster Kuss?“ Er musterte sie kritisch. „Das muss entweder eine Ewigkeit her sein, oder Sie verwechseln mich mit jemandem.“
    „Nein, ich verwechsle Sie nicht.“ Da er sie inzwischen ansah, als würde er an ihrem Verstand zweifeln, beendete Amber das Spiel und lächelte ihn offen an. „Ich bin mehr oder weniger im Haus Ihrer Mutter aufgewachsen. Meine Mom war die persönliche Assistentin Ihrer Mutter“, klärte sie ihn auf. „Also im Grunde genommen ein hochtrabender Titel für das Mädchen für alles.“
    Für zwei Sekunden blieb es still, doch es fühlte sich an wie eine Ewigkeit – und Parker sah sie noch immer verständnislos an.
    „Ich bin Amber Davis.“
    „Amber Davis“, wiederholte er langsam, als müsse er den Namen aus einem Grab von Erinnerungen wieder hervorziehen. Als dann der Groschen endlich fiel, zuckte er zurück und reckte steif die Schultern. „Sie sind die, die fast ertrunken wäre!“

2. KAPITEL
    Fünfzehn Jahre zuvor
    The Hamptons, Long Island, New York
    Schwimm, schwimm, schwimm …
    Amber hielt die Augen fest auf das Dock gerichtet, in ihrem Kopf lief das Wort wie ein Mantra unablässig ab. Ihr Paddelbrett hatte sie längst aus den Augen verloren, die Strömung von Sag Harbor hatte es abgetrieben. Oh Mann, würde sie sich was anhören müssen!
    Mom bringt mich um, wenn ich ertrinke.
    Erneut wallte Panik in ihr auf. Wie sollte sie denn Parker heiraten können, wenn sie jetzt starb? Und das im stolzen Alter von zwölf. Mist, sie war ja noch nicht einmal geküsst worden! Sie hätte beim Flaschendrehen auf Nancy Krugers Party letzte Woche mitspielen sollen. Dann wäre sie bei Jimmy Stevens gelandet, besser bekannt als „Schlangenzunge“, aber dann müsste sie jetzt zumindest nicht mit jungfräulichen Lippen ertrinken.
    Das langweilige Ende eines mickrig kurzen Lebens.
    Bisher war alles langweilig gewesen, alles bis auf Parker.
    Parker.
    Was machte es schon, wenn er in der elften Klasse war und sie erst in der sechsten? Seit sie acht war, liebte sie ihn. Kurzfristig war er durch Justin Timberlake von ’N Sync ersetzt worden, aber natürlich war ihr klar, wie schlecht die Chancen dafür standen. Außerdem war Parker viel süßer. Sie wollte ihn so unbedingt heiraten, dass sie schon vor Ewigkeiten ihr Hochzeitskleid ausgesucht hatte.
    Dumm, dumm, dumm …
    Sich wegzuschleichen und dann die Rettungsweste zu vergessen. Aber sie wollte doch so unbedingt besser paddeln lernen. Um Parker zu beeindrucken. Letzten Sommer hatte er ihr beigebracht, wie man auf dem Brett stand und wendete. Aber in diesem Sommer war er mehr daran interessiert, Susie Frances zu küssen. Er half ihr auch nicht mehr dabei, Köder auf die Angelhaken zu spießen oder Krebse zu fangen.
    Die Strömung hier war stark, und das blöde Dock entfernte sich immer weiter. Das Wasser war kalt, und mit jeder Minute drang die Kälte ihr tiefer in die Knochen, ganz gleich, wie tapfer Amber auch schwamm. Ihre Arme und Beine wurden immer schwerer, und das Zähneklappern ließ sich nicht mehr kontrollieren.
    Ein Schluchzer stieg aus ihrer Kehle empor, aber sie wehrte sich gegen die Angst. Für einen Moment schloss sie die Augen.
    Gib auf, gib auf, gib auf …
    Das Denken war so anstrengend. Sie wusste, sie musste etwas tun, aber sie konnte sich nicht mehr erinnern, was. Schwimmen? Reese suchen?
    „Amber!“
    Es rüttelte sie wach, als sie ihren Namen hörte. Sie war dabei zu ertrinken. Oder war sie etwa schon im Himmel? Denn es war Parker, der nach ihr rief.
    Die Stimme kam näher, der Tonfall klang immer aufgeregter. „Amber!“
    Mit letzter Kraft

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