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Julia Extra Band 377

Julia Extra Band 377

Titel: Julia Extra Band 377 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Melanie Milburne , Jacqueline Baird , Lynne Graham , Aimee Carson
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wandte sie den Kopf und sah Parker auf sich zukommen. Er stand auf seinem Brett und paddelte wie wahnsinnig. Sie holte Luft, schluckte Wasser. Das Salz brannte in ihrer Kehle, sie hustete und würgte. Und dann ging sie unter. Das kalte Wasser schlug über ihrem Kopf zusammen, und für einen Moment hörte sie auf zu kämpfen. Es war so friedlich und still, und es war schön, sich nicht mehr anstrengen zu müssen, um den Kopf über Wasser zu halten. Sie war so müde …
    Leicht und sanft trieb sie dahin … bis ein Arm sich um ihren Oberkörper legte und sie hochzog. Nur vage nahm sie wahr, dass sie jetzt auf etwas Hartem lag, aber sie konnte sich nicht rühren. Es war noch zu anstrengend, überhaupt Atem zu holen.
    Doch dann lagen plötzlich warme Lippen auf ihren, und Luft füllte ihre Lungen. Ein Hustenanfall schüttelte sie, sie drehte sich auf den Bauch und würgte einen Schwall Salzwasser hervor. Immer wieder verlor sie das Bewusstsein. In den Momenten, wenn die Ohnmacht kurz wich, merkte sie, dass Parker das Brett auf den Strand zulenkte, und dann spürte sie auch, dass er sie auf den Sand zog.
    Jetzt begann das Zittern erst richtig. Wasser tropfte von Parkers Nase, als er sie an seine Brust zog, tiefe Falten standen auf seiner Stirn. Amber starrte benommen zu ihm auf, ihr Herz hämmerte wild, denn er hielt sie fest umarmt.
    Sie blinzelte, ihr Kopf klärte sich … und dann traf es sie.
    Parker hatte sie geküsst!
    Ihr Herz flatterte wie ein Kolibri im Käfig. Na schön, er hatte wohl eher Mund-zu-Mund-Beatmung gemacht, aber trotzdem …
    Da lohnte sich das Ertrinken ja fast!
    Nass sah sein blondes Haar braun aus, Sommersprossen zogen sich über seinen Nasenrücken, und dichte Wimpern umrahmten die hübschesten grünen Augen, die die Welt je gesehen hatte. Augen, die seltsame Dinge mit ihrem Magen anstellten, jedes Mal, wenn sie auf ihre trafen. Wenn er sie früher angesehen hatte, dann hatte Geduld in diesen Augen gestanden, und wenn sie wirklich Glück hatte, manchmal sogar ein wenig Zuneigung. Doch jetzt, da Parker älter geworden war, blickte er sie oft irritiert, ja fast ärgerlich an. Dabei war es doch nicht ihre Schuld, dass seine Mutter ihm aufgetragen hatte, auf sie und Reese aufzupassen, wenn Ambers Mom anderes zu tun hatte.
    „Sag bloß nichts meiner Mom“, krächzte sie.
    „Komm schon, Amber.“ Parker runzelte die Stirn. „Du wärst fast ertrunken.“
    „Stimmt gar nicht.“
    Er verdrehte die Augen in der für ihn typisch sarkastischen „Ja, klar“-Art. „Und wenn du krank wirst? Sie muss es wissen.“
    Dann würde sie den ganzen Sommer Hausarrest bekommen. Schon seit Monaten freute sie sich auf die Ferien. Als Tochter von Mrs Michaels’ persönlicher Assistentin war Amber praktisch bei den Michaels aufgewachsen. Aber Parker besuchte seine Mutter nicht mehr in der Stadt, daher war der Sommer in den Hamptons die einzige Gelegenheit, zu der sie ihn noch zu sehen bekam.
    Ihr Griff wurde fester, als sich die Panik anmeldete. „Wenn du es ihr sagst, dann … dann …“
    Sie begann zu stottern, während sie krampfhaft nach einer wirkungsvollen Drohung suchte. Und dann schoss ihr etwas in den Kopf – die Erinnerung daran, wie sie bei den Docks zufällig auf Parker getroffen war, mit rot geränderten Augen und verdächtig schnüffelnd. Er hatte sie angeblafft – natürlich! –, sich übers Gesicht gewischt und ihr befohlen, sich zu verziehen. Und wie jedes Mal, wenn sie diesen Ausdruck in seinem Gesicht sah, hatte sich ihr Herz vor Mitgefühl und Schmerz zusammengezogen. Denn die einzige Person auf dieser Welt, die Parker so traurig machen konnte, war seine Mutter. Es war lange her, seit Amber ihn das letzte Mal so gesehen hatte. In letzter Zeit wurde er eher wütend.
    Sie richtete sich auf. „Ich sage Susie Frances, dass ich dich gesehen habe, wie du wie ein kleines Baby heulst.“
    Seine Augen blitzten auf. „Ich habe nicht geheult. Mir ist Salzwasser in die Augen gekommen, mehr nicht.“
    Beide wussten, dass es gelogen war. Amber konzentrierte sich darauf, nicht wegzusehen, denn das hier war wirklich wichtig.
    „Abgemacht“, sagte er schließlich und hielt ihr gleich darauf den Zeigefinger vors Gesicht. „Aber dafür hörst du damit auf, mir ständig nachzuspionieren.“
    Es war ihm also aufgefallen. Plötzlich wünschte sie, die Strömung hätte sie auf den Meeresboden gezogen. „Abgemacht“, ahmte sie ihn nach. Doch dann verließ die Courage sie. „Ob wir das Brett noch

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