Julia Extra Band 377
beschäftigen. Ich muss mich bei dir für die Unterstellung entschuldigen, dich durch die Scheidung bereichert zu haben“, fügte Zahir zähneknirschend hinzu.
Stolz hob sie das Kinn. „Ja, das musst du wohl.“
„Das Geld sollte dir als Absicherung dienen. Es ist unerhört, dass du es nie erhalten hast. Wenn du gewusst hättest, dass du finanziell unabhängig bist, hättest du wahrscheinlich nie als Model gearbeitet.“
Sie blinzelte überrascht. „Da bin ich nicht so sicher. Eher hätte ich mich geweigert, das Geld anzunehmen. Wir waren ja nur ein Jahr lang verheiratet. Du schuldest mir nichts, Zahir.“
„Du warst meine Frau, ich war verantwortlich für dich“, widersprach Zahir kühl.
„Ich hätte mich aber nicht frei und unabhängig gefühlt, wenn ich gewusst hätte, dass du immer noch für mich zahlst“, gab sie zu bedenken und machte sich ostentativ auf den Weg zur Wohnungstür. „Aber da ich nichts davon wusste, ist das ja völlig unerheblich. Ich bin froh, dass du der Sache auf den Grund gegangen bist. Du wirst das Geld sicher bald zurückerhalten. Wenn das alles ist, möchte ich dich jetzt bitten zu gehen.“
„Nein, ich muss noch eine andere Angelegenheit mit dir besprechen.“
Saffy erstarrte und wandte sich langsam um. „Wenn es um neulich geht, möchte ich nicht darüber sprechen.“
„Auch gut. Dann hörst du mir eben zu!“ Zahir rührte sich nicht von der Stelle.
„So kannst du vielleicht mit deinen Untertanen umspringen, aber nicht mit mir. Das lässt mich völlig kalt“, behauptete sie.
„Aber ich lasse dich nicht kalt.“ Verlangend ließ er den Blick über sie gleiten.
Dieser unverschämte Kerl! Das musste sie sich nicht bieten lassen. „Ich will kein Wort mehr hören, Zahir. Bitte geh jetzt!“ Sie hielt ihm die Tür auf.
Zahir dachte gar nicht daran. Wie ein Panther schlich er sich an sie heran und ließ sie nicht aus den Augen. „Sei nicht so stur! Du hast mir den Ball doch selbst zugespielt.“
„Das stimmt nicht.“ Saffy musterte ihn empört.
„Ach? Und wer ist freiwillig in mein Bett gekommen?“ Lauernd sah er sie an.
„Ich habe doch gesagt, dass ich nicht darüber reden will.“ Wütend funkelte sie ihn an.
Energisch stieß er die Tür wieder zu. „Ich möchte dir einen Vorschlag machen, Saffy.“
„Nein!“ Trotzig hielt sie sich die Ohren zu. „Ich will nichts hören.“
Wütend zog Zahir ihr die Hände hinunter und hielt sie fest. „Ich habe dir eine Wohnung in London gekauft. Du wirst hier ausziehen, und ich besuche dich, so oft es mir möglich ist.“
Ungläubig sah sie auf. Von diesem Schock musste sie sich erst mal erholen. „Was soll das heißen, Zahir?“, fragte sie schließlich leise.
„Das soll heißen, dass du deinen Liebhaber verlässt und meine Geliebte wirst“, stieß er wütend hervor. „Ich will nicht, dass du hier die Wohnung mit ihm teilst. Ich komme nur zu dir, wenn du außer mir keine weiteren Lover hast.“
Sprachlos starrte sie ihn an. „Bist du jetzt völlig verrückt geworden?“, fragte sie, als sie die Sprache wiedergefunden hatte. „Vor all den Jahren hast du dich von mir scheiden lassen und mich weggeworfen wie einen alten Schuh, der dir zu klein geworden war. Und jetzt soll ich deine Mätresse werden?“
Zahir ließ ihre Hände los und fuhr sich frustriert durchs Haar. „Das ist eine sehr altmodische Bezeichnung.“
„Du wagst es, mir einen so erniedrigenden Vorschlag zu machen?“ Saffy konnte es nicht fassen.
„Er ist nicht erniedrigend. Verdammt, Saffy, ich bin völlig verrückt nach dir, aber ich werde dich nicht mit anderen Männern teilen.“
„Du liebe Güte. War ich wirklich so gut in deinem Zelt?“, fragte sie in schneidendem Tonfall.
„Es reicht jetzt.“ Mit einem Finger strich er ihr über die bebenden Lippen. „Ich lasse nicht zu, dass du unsere Beziehung in den Schmutz ziehst. Warum können wir nicht unseren Spaß haben? Niemand kommt dabei zu Schaden. Wir werden sehr diskret sein. Ich komme so oft wie möglich zu dir.“
Ich soll mich von ihm aushalten lassen? Soll sein kleines Geheimnis sein? Saffy war außer sich. Das konnte doch nicht sein Ernst sein! Sie war viel zu stolz und unabhängig, um sich auf eine heimliche Affäre einzulassen. Zahir hielt sie wohl immer noch für das naive, liebevolle, anhängliche achtzehnjährige Mädchen von damals. Den Mann, den sie liebte, zu heiraten, war ihr größtes Ziel gewesen. Derselbe Mann hatte sich von ihr scheiden lassen und forderte
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