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Julia Festival Band 0105

Julia Festival Band 0105

Titel: Julia Festival Band 0105 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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Nacht. Als ihre in ein lavendelfarbenes Seidenkleid gehüllte Schwiegermutter sie herzlich umarmte, atmete Cally einen eleganten Duft ein, den sie noch nicht kannte.
    „Das Parfüm heißt Moi-Mème “, verriet Nick, als sie ihn auf dem Weg nach oben scheu danach fragte. „Ich schicke ihr regelmäßig einige Flaschen, selbst wenn sie sich in noch so entlegenen Gebieten aufhält.“ Er lächelte amüsiert. „Sie behauptet, es wirkt abschreckend auf Schlangen. Schade, dass ich nicht in der Werbung tätig bin. Das würde doch eine fantastische Kampagne werden. Was meinst du?“
    Cally lachte. „Aber nur, wenn in Knightsbridge plötzlich Kobras ausgerissen sind.“
    Sie standen vor ihrem Schlafzimmer. Zum ersten Mal seit Wochen hatten sie wieder gemeinsam gelacht. Trotzdem war Cally entschlossen, ihren Plan durchzusetzen, allein zu schlafen.
    Im Zimmer brannte Licht, und Margaret hatte ein frisches Nachthemd aufs Bett gelegt.
    Nick hob es hoch. „Ich weiß nicht, was Margaret mit diesem Spiel bezweckt“, sagte er. „Sie muss doch inzwischen gemerkt haben, dass du kein Nachthemd trägst.“
    „Auf ein Spiel mehr oder weniger kommt es nicht an“, behauptete Cally. „Ich finde es nett, dass sie mir die Wahl lässt. Und in Zukunft werde ich tatsächlich ein Nachthemd tragen. Gibst du es mir bitte?“
    „Wenn du möchtest.“ Er lächelte fast zärtlich. „Hast du etwa plötzlich Hemmungen?“ Nick legte sein Jackett ab und begann, die Krawatte zu lockern.
    Cally stand am Bett und hielt das elfenbeinfarbene Voilenachthemd umklammert. „Was … was tust du da?“, fragte sie stockend.
    Erstaunt zog er die Brauen hoch. „Ich ziehe mich aus. Das tue ich jeden Abend, wie du vielleicht schon bemerkt hast.“
    Er macht es mir aber auch schwer, dachte Cally. „Hat Dr. Hanson nicht mit dir gesprochen?“
    „Doch.“ Er knöpfte sein Hemd auf. „Wir sollen eine Weile abstinent sein. Bisschen spät, oder? Aber keine Sorge, ich verspreche, das Baby nicht in Gefahr zu bringen.“
    „Und was tust du dann in meinem Schlafzimmer?“, fragte sie in schärferem Tonfall als beabsichtigt.
    Nick wandte sich um und sah sie an. „Du bist meine Frau, Cally. Dies ist unser Bett. Wo sollte ich denn sonst sein?“
    „Willst du die ärztlichen Anweisungen übergehen?“
    „Ach, Cally. Ich wollte nur ein wenig kuscheln, mehr hatte ich gar nicht vor.“
    „Und ich hatte gehofft, meine Ruhe zu haben. Du … du hast doch jetzt, was du wolltest. Kannst du mich nicht in Frieden lassen?“
    Eine ganze Weile sah er sie nur schweigend an. Dann fragte er: „Du willst mich also aus dem Schlafzimmer verbannen?“
    „Wenn du nichts dagegen hast.“ Irgendwie musste sie doch versuchen, ihn auf Distanz zu halten. Wie sollte sie sonst je aufhören, ihn zu lieben?
    „Natürlich habe ich etwas dagegen“, antwortete er mit eisiger Ruhe. „Doch wenn du es so haben willst … Ich werde dich nicht auf Knien anflehen, mit mir zu schlafen, Cally.“ Wütend griff er nach seinen Sachen und ging zur Tür, die zu seinem Schlafzimmer führte. „Möchtest du, dass die Tür verriegelt wird, falls ich mich versehentlich doch mal in dieses Zimmer verirren sollte?“
    Cally schüttelte wortlos den Kopf. „Das wird nicht nötig sein“, sagte sie schließlich.
    „Das glaube ich auch.“ Nick lächelte frostig. „Gute Nacht, mein kleiner Eisengel. Träum was Schönes, wenn du kannst.“

10. KAPITEL
    Nachdem Cally zum wiederholten Mal die Kissen zurechtgeknufft hatte, um eine bequeme Schlafposition zu finden, gab sie es schließlich auf und setzte sich auf. „Das darf nicht wahr sein“, sagte sie laut zu sich selbst.
    Sie fand einfach keinen Schlaf, obwohl sie völlig übermüdet war. Erst war ihr zu warm, und sie hatte die Bettdecke zurückgeschlagen. Dann war ihr kalt, und sie hatte sich wieder zugedeckt. Das Kopfkissen schien keine Daunenfedern, sondern Blei zu enthalten, und das Nachthemd hatte sich inzwischen wie eine Zwangsjacke um Cally gelegt.
    Cally wusste genau, warum sie keinen Schlaf fand: Ohne Nick war das Bett viel zu groß, sie fühlte sich einsam und verlassen. Und daran sollte sie sich nun gewöhnen?
    Wenn das so weitergeht, habe ich bis morgen früh noch kein Auge zugetan, dachte sie und ließ sich aus dem zerwühlten Bett gleiten, was wegen des eng sitzenden Nachthemds schwierig war.
    Nachdem sie es ausgeschüttelt hatte, nahm Cally eine Taschenlampe aus der Nachttischschublade. Im Lichtkegel der Lampe schlich sie ins Badezimmer. Bei

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