Julia Festival Band 0105
bestimmt …“
„Allerdings frage ich mich, was meine schwangere Frau dazu verleitet hat, bei Gewitter auf einem alten, herzkranken Gaul durch die Gegend zu reiten“, erklärte er wütend. „Keiner wusste, wo du bist. Erst durch den Anruf einer Nachbarin wurden wir von unseren Sorgen erlöst.“ Nick schlug wütend aufs Lenkrad. „Mit dem Reiten ist es vorbei, Cally. Hast du mich verstanden?“
„Mir ist doch nichts passiert. Baz hat keine Angst vor Gewitter.“
„Aber er ist alt und könnte plötzlich umfallen, und du könntest stürzen. Das Risiko ist einfach zu hoch.“
Cally ging nicht weiter darauf ein, sondern lenkte vom Thema ab. „Sag mal, wieso warst du eigentlich schon zu Hause? Ich dachte du hast den ganzen Tag Besprechungen in London.“
„Die habe ich verschoben. Meine Mutter ist eingetroffen.“
„Zwei Wochen zu früh?“
„Sie hat einen früheren Flug genommen und mich heute Morgen von Heathrow aus angerufen. Ich wollte dir Bescheid sagen, aber du warst ja nicht da.“
„Margaret wird sicher alles vorbereitet haben.“
„Natürlich, aber darum geht es nicht, Cally. Was hast du dir nur dabei gedacht?“
„Ich bin nicht absichtlich zu Vanessa Layton gegangen. Es war alles eine Verkettung unglücklicher Umstände“, erklärte Cally leise. „Ich habe Mr. Millers Hund befreit, der mich zum Dank gebissen hat. Mr. Miller bestand darauf, den Kratzer zu versorgen. Außerdem hatte es angefangen zu regnen, und er wollte mir und Baz Unterschlupf gewähren. Jedenfalls habe ich nicht herumspioniert.“
„Habe ich das behauptet?“ Nick fuhr den Wagen an den Straßenrand und hielt an. „So können wir nicht weitermachen, Cally“, sagte er in sanfterem Tonfall. „Wir müssen uns aussprechen. Gerade jetzt. Ich muss dir die Sache mit Vanessa erklären. Das hätte ich schon lange tun sollen.“
„Das brauchst du nicht. Ich kenne die ganze Geschichte bereits.“
Erstaunt zog Nick die Augenbrauen hoch. „Hat sie dir alles erzählt?“
„Nein, ich wusste schon vorher Bescheid.“
„Das glaube ich einfach nicht. Wir waren doch immer so vorsichtig. Woher weißt du es?“
„Von Adele. Von wem denn sonst? Sie hat behauptet, es wäre allgemein bekannt.“ Cally senkte den Kopf.
„Adele! Es ist wirklich nicht zu fassen! Aber um die kümmere ich mich auch noch.“ Nach kurzem Schweigen fragte er: „Und worüber hast du dich mit Vanessa unterhalten?“
„Ach, sie hat mich nur gebeten, ihrem Vater nichts von eurer Beziehung zu erzählen.“
„Und du hast zugestimmt?“, fragte Nick erstaunt.
„Ja, es geht mich schließlich nichts an.“
„Ich hatte gehofft, du würdest etwas verständnisvoller sein. Sie hat in letzter Zeit wirklich einiges durchgemacht.“
„Das hat ihr Vater auch gesagt“, antwortete Cally kühl. „Sie ist ja praktisch eine Heilige und die perfekte Ehefrau.“
„Das war sie wohl auch. Bis zu dem schrecklichen Autounfall. Seitdem geht sie durch die Hölle.“
Ich auch, dachte Cally. Aber Vanessa hat ja dich! Und wen habe ich? Laut sagte sie: „Lass uns weiterfahren, Nick. Deine Mutter wartet sicher schon.“
„Meine Mutter hat einen ausgesprochen anstrengenden Flug hinter sich und ruht sich aus. Und wir beide, Cally, haben noch etwas zu besprechen, insbesondere, was Vanessa betrifft.“
„Willst du mir vielleicht erzählen, dass ihr nur gute Freunde seid?“, fragte Cally ironisch.
„Es wäre am besten, wenn du sie mit keinem Wort erwähnen würdest. Das ist wirklich sehr wichtig.“
„Glaubst du, deine Mutter macht sich noch Illusionen?“ Cally zuckte die Schultern. „Kein Problem, ich sage nichts. Sonst noch was?“
„Na ja, ich hätte doch gern gewusst, wann du mir sagen wolltest, dass wir ein Baby bekommen.“
„Ich wollte erst ganz sicher sein, dass ich tatsächlich schwanger bin.“
„Welche Symptome hätten dich denn überzeugt? Wehen?“
Cally senkte verlegen den Kopf. „Mach dich bitte nicht lustig über mich.“
„Nichts liegt mir ferner.“
„Was willst du eigentlich, Nick? Du hast es doch die ganze Zeit gewusst und hast es sogar deiner … deiner Mrs. Layton erzählt und deiner Mutter vermutlich auch, sonst wäre sie wohl kaum zwei Wochen zu früh hier aufgetaucht.“
„Es ist ihr erstes Enkelkind. Natürlich freut sie sich, und sie erwartet auch von uns, dass wir uns freuen. Du wirst dich also etwas mehr anstrengen müssen, die Rolle der hingebungsvollen Ehefrau zu spielen.“
„Keine Sorge, langsam bekomme ich Übung
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