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Julia Festival Band 0105

Julia Festival Band 0105

Titel: Julia Festival Band 0105 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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Ausgaben in Deinem Schreibtisch, außerdem findest Du eine Vollmacht für die Bank, falls Du mehr brauchst.
    Verzeih mir die letzte Nacht, wenn Du kannst. Es hätte nie passieren dürfen, aber ich schaffe es einfach nicht, auch nur eine einzige Sekunde zu bereuen. Ich werde mich stets daran erinnern.
    Es folgte seine Unterschrift.
    Das Blatt entglitt ihren Händen und flatterte zu Boden.
    „Diese Person hat sich aus dem Staub gemacht“, erklärte Mrs. Chubb. „Ohne jemandem ein Wort zu sagen. Fort mit Schaden, wie es so schön heißt.“
    Chessie traute ihren Ohren kaum. „Wie können Sie so etwas behaupten, Mrs. Chubb? Sie haben kein Recht …“
    „Ich dachte, Sie würden sich freuen.“ Die gute Frau klang aufrichtig gekränkt. „Ich hätte Sie nicht für eine von Madams Bewunderinnen gehalten.“
    „Sie meinen, Lady Markham ist verschwunden? Weiß man, wohin?“
    „Nein. Sie hatten erst Angst, es Sir Robert mitzuteilen, aber er hat es wohl mit Fassung getragen. Mr. Alastair hat sich auch nicht dazu geäußert. Er war wohl froh, dass er sie los ist.“
    „Das mag sein.“ Chessie nahm sich zusammen. „Mr. Hunter ist für ein paar Tage weg. Wir sollten die Gelegenheit nutzen und das Arbeitszimmer gründlich reinigen. Ich helfe Ihnen dabei, sobald ich von der Post zurück bin.“
    Sie hatte den Rest des Sonntags damit verbracht, das restliche Manuskript abzutippen und Jennys neugierigen Fragen über Miles’ plötzliche Abreise auszuweichen. Nun musste sie nur noch das Manuskript nebst Diskette versenden, dann konnte sie sich ihren anderen Pflichten widmen.
    Chessie verließ gerade das Postamt, als sie jemand ansprach.
    „Miss Lloyd?“ Schwester Taylor lächelte sie an. „Ich bin froh, dass Sie unter die Leute gehen und sich beschäftigen. Zu viel Grübeln schadet nur.“
    Ist sie nicht nur Krankenschwester, sondern auch Hellseherin?, fragte sich Chessie. Sie wollte sich nach Sir Robert erkundigen, doch Schwester Taylor kam ihr zuvor.
    „Sir Robert ist natürlich sehr besorgt. Wissen Sie schon, wann es passieren soll?“
    „Entschuldigung. Ich kann Ihnen nicht ganz folgen.“
    „Ich meine Mr. Hunters Rückenoperation. Wie ich hörte, hat er für diese Woche einen Termin.“
    Die vertraute Dorfstraße schien sich in Luft aufzulösen. Chessie wurde von Schwester Taylor resolut in das benachbarte Café dirigiert.
    Während Chessie angewidert den süßen Tee probierte, den man ihr serviert hatte, sagte ihre Begleiterin: „Sie wussten es also nicht.“
    „Nein, natürlich nicht. Ich weiß, wie gefährlich solche Operationen sind. Wie kann er bloß ein solches Risiko eingehen?“
    „Weil es ihm die Chance auf ein normales Leben bietet. Das ist für ihn sehr wichtig geworden, wie Sie sicher verstehen.“
    O ja, wegen Sandie Wells. Weil das die Bedingung war, unter der sie die Beziehung wieder aufnehmen würde. Falls die Operation scheiterte und er gelähmt war, trennte sie sich einfach wieder. Das hatte sie einmal getan, und sie würde es wieder tun.
    „Man hat ein neues Verfahren entwickelt“, berichtete die Schwester. „Mein früherer Chef von der Kensington Stiftung hat es letztes Jahr erprobt. Das habe ich zufällig Mr. Hunter gegenüber bei einem seiner letzten Besuche erwähnt. Er ist nach London gefahren und hat mit Sir Philip gesprochen, der bereit ist, ihn zu operieren.“ Sie blickte Chessie zweifelnd an. „Ich war überzeugt, er hätte mit Ihnen darüber geredet.“
    „Nein. Aber er wird, verdammt noch mal, mit mir darüber reden, sobald ich in London bin!“ Sie atmete tief durch. „Er verdient es, um seiner selbst geliebt zu werden – so wie er ist. Und das werde ich ihm sagen, bevor es zu spät ist.“
    Auf dem Weg zur Kensington Stiftung war Chessie ernsthaft versucht, in Miles’ Apartment anzurufen und Sandie Wells gründlich die Meinung zu sagen. Doch dann entschied sie, dass es wichtiger war, in die Klinik zu fahren und Miles von seinem unsinnigen Plan abzubringen. Außerdem würde Sandie Wells – falls sie auch nur einen Funken Anstand besaß – ohnehin dort sein.
    Die durchgestylte Empfangsdame der Klinik wollte Chessie zunächst abwimmeln, um die Privatsphäre der Patienten zu schützen. Als Chessie jedoch erklärte, sie sei Mr. Hunters Verlobte und werde erst gehen, wenn sie mit ihm gesprochen hätte, lenkte die Frau ein.
    „Er soll heute von Sir Philip operiert werden. Sie können ihn jedoch fünf Minuten sehen, bevor er die ersten Medikamente bekommt.“
    Eine junge

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