Julia Festival Band 0105
Qual nicht länger ertragen zu können, schien ein Damm in ihr zu brechen. Sie wurde hinweggetragen in nie gekannte Höhen und Dimensionen. Immer neue Wogen der Lust durchströmten sie heiß, ekstatisch, überwältigend.
Als die Erregung abgeklungen war, küsste Miles ihr zärtlich die Tränen von den Wangen. „Hast du noch immer Angst?“
Sie schüttelte den Kopf. „Nur vor mir selbst.“ Der Gedanke, welche Empfindungen er in ihr auslösen konnte, erschütterte sie.
Mit einem leisen Lachen schaltete er die Lampe aus. Chessie hörte das Rascheln seiner Kleidung, als er sie ablegte. Sie spürte seine warme Haut auf ihrer, als er sie wieder in die Arme zog.
Als sie sich küssten, nahm Miles ihre Hand und führte sie an sich hinab, damit sie ihn umfasste. „Ich bin nicht aus Glas“, flüsterte er.
„Ich fürchte, ich könnte dir wehtun.“ Zum ersten Mal verwünschte sie ihren Mangel an Erfahrung.
„Falls das passiert, werde ich schreien. Versprochen“, erwiderte er amüsiert. „O ja … ja …“, fügte er hinzu, und seine Stimme klang plötzlich ganz rau.
Er ließ die Lippen und Hände warm und zielstrebig über ihren Körper gleiten. Chessie spürte, wie erneut die Lust in ihr erwachte. Als er ihre Hüften umfasste und sich auf sie schob, war sie nicht nur bereit, sondern gespannt darauf, endlich das letzte Geheimnis zu lüften. Dann drang er in sie ein, und es fühlte sich so herrlich an, wie sie es sich nie hätte träumen lassen.
Plötzlich hielt er inne. „Ist alles in Ordnung? Liebling, jetzt habe ich Angst, ich könnte dir wehtun.“
Sie bewegte sich verführerisch unter ihm, bis er stöhnte. „Nur wenn du aufhörst.“
Anfangs war er sanft und flüsterte ihr Koseworte zu, doch als sie sich seinem Rhythmus immer mutiger und leidenschaftlicher anpasste, wurde sein Liebesspiel stürmischer. Chessie ließ sich von ihm forttragen und strebte gemeinsam mit ihm der Erfüllung entgegen.
Auf dem Gipfel der Lust schrie sie auf. Sie meinte, in tausend Stücke zu zerbrechen und in einem goldenen Funkenregen auf die Erde zu schweben. Während sie durch das dunkle Universum schwebte, hörte sie wie aus weiter Ferne, dass Miles ihren Namen rief.
Erschöpft ruhte sie an seiner Brust aus. Sie hätte hier bis in alle Ewigkeit liegen können, doch dann spürte sie, wie angespannt er war. Als er sich vorsichtig bewegte, musste er die Zähne zusammenbeißen, um nicht laut aufzustöhnen.
Sie richtete sich auf. „Miles, Liebling, was ist?“
„Nichts.“ Seine Stimme klang schmerzerfüllt. „Mir geht es gut.“
„Es ist dein Rücken, oder? Daran habe ich nicht gedacht. Du musst halb ohnmächtig sein.“
Er streichelte ihr Gesicht. „Dein Vergnügen ist jede Qual wert, glaube mir.“
„Ich hole dir etwas gegen die Beschwerden.“ Sie schaltete die Lampe ein.
Rasch zog er das Laken über sich. „Nein, ich brauche nichts. Und mach bitte das Licht aus.“
Einen Moment lang war sie verwirrt, doch dann erinnerte sie sich an die verborgenen Narben, die seinen Traum vom Glück so brutal beendet hatten. „Du hast mich nackt gesehen, Miles. Es ist nur fair, wenn ich das gleiche Recht beanspruche.“
Sie beugte sich über ihn und küsste ihn auf den Mund. Dann ließ sie die Lippen über seine Schulter gleiten, schmeckte das Salz auf seiner Haut, bahnte sich einen Weg durch die feinen Härchen auf seiner Brust, um schließlich die feste Brustwarze mit der Zungenspitze zu liebkosen.
„Gut so?“
„Für eine junge Frau, die mit einem Schriftsteller zusammenlebt, hast du einen lausigen Wortschatz. Chessie, bist du dir wirklich sicher?“
„Ganz sicher.“ Sie schob das Laken tiefer und strich über seinen flachen Bauch.Er hatte einen wunderbaren Körper, schlank, fest und geschmeidig . Sie erreichte seine Hüfte und stieß auf die erste Narbe.
„Chessie …“
„Pst …“ Sie legte ihm den Finger auf die Lippen.
Dann schob sie das Laken weg. Tiefe, gezackte rote Linien verliefen von der Hüfte über seinen Schenkel. Sie spürte, dass Miles gespannt auf ihre Reaktion wartete.
Sie fuhr mit der Hand über die Narben, bevor sie den Kopf senkte und jede einzelne behutsam küsste.
Miles sagte kein Wort, aber als ihre Liebkosungen kühner wurden, entspannte er sich. Schließlich meinte er betont gleichgültig: „Ich warne dich, Chessie. Wenn du so weitermachst, wird aus dem Akt der Nächstenliebe etwas völlig anderes.“
„Das ist mir auch schon aufgefallen.“ Sie lächelte strahlend. „Aber hat
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