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Julia Festival Band 0105

Julia Festival Band 0105

Titel: Julia Festival Band 0105 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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Umständen …“
    Sie schluchzte, barg das Gesicht in den Händen und begann hemmungslos zu weinen.
    Alex bog in einen Feldweg ab und schaltete den Motor aus. Er versuchte nicht, sie zu trösten, sondern wartete, bis sie sich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Dann reichte er ihr ein blütenweißes Stofftaschentuch.
    Louise trocknete sich das Gesicht ab und putzte sich die Nase. „Danke. Es tut mir leid. Das Taschentuch bekommen Sie natürlich gewaschen zurück.“
    „Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf darüber. Ich habe genug von der Sorte.“ Alex klappte den Autoatlas zu, in dem er geblättert hatte.
    „Und jetzt können wir weiterfahren.“ Louise schluckte. „Es ist mir peinlich, dass ich Sie aufgehalten habe. Sie tun so viel für mich, und ich falle Ihnen nur zur Last.“
    „Weinen Sie, und toben Sie, aber entschuldigen Sie sich nicht bei mir!“ Er ließ den Motor wieder an. „Sehen Sie in mir lieber den Bösewicht, der Ihre Pläne durchkreuzt hat.“
    Sie ging nicht darauf ein. Über eine Viertelstunde hielt sie es durch, ihn mit Schweigen zu strafen und ihre Aufmerksamkeit den Autos zu schenken, die er auf der Autobahn überholte. Doch dann hielt sie es nicht länger aus.
    „Warum wollten Sie Lily heiraten?“, fragte sie unvermittelt.
    Es schien ihn nicht zu stören.
    „Weil ich eine Alibifrau brauchte und Lily mir dazu geeignet schien“, erklärte er gelassen.
    Louise war wie vor den Kopf gestoßen. „Eine Alibifrau? Und was hat Lily dazu gesagt?“
    „Sie wollte mich auch nicht als Ehemann und Geliebten. Das habe ich schnell herausgefunden.“
    „Tatsächlich? Und Ihr Selbstbewusstsein hat keinen Schaden genommen?“
    Ihr Spott ließ ihn ungerührt. „Ganz im Gegenteil. Es hat mich darin bestätigt, dass Lily die Richtige für mich war. Eine Frau, die in mich verliebt gewesen wäre, hätte mir nur Scherereien gemacht.“
    „Ist das in London der letzte Schrei? Eine Frau zu heiraten, an der einem nichts liegt?“ Sie war entsetzt.
    „Natürlich nicht. Außerdem liegt mir etwas an Lily. Ich hätte ihr den Respekt gezollt, der einer Ehefrau gebührt. Sie hätte alles gehabt, was man für Geld kaufen kann, und eine schnelle und saubere Scheidung sowie einer großzügigen Abfindung. Ist das so schlecht?“
    „Es ist ein Albtraum. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass Lily darauf eingegangen ist!“
    „Ich habe den Eindruck, dass Sie Ihre Stiefschwester längst nicht so gut kennen, wie Sie es sich einbilden. Lily wusste ganz genau, dass es sich um eine geschäftliche Transaktion und nicht um eine richtige Ehe handelt“, erklärte er. „Obwohl wir die genauen Einzelheiten noch nicht besprochen hatten.“
    „Und warum ist Ihre Wahl gerade auf Lily gefallen? Sie sind ein reicher und begehrter Junggeselle und hätten sicher eine willigere Braut finden können.“
    „Viel zu willig. Das ist ja mein Problem. Ich möchte mich darauf verlassen können, dass meine zukünftige Ehefrau wirklich geht, nachdem sie ihren Zweck erfüllt hat.“
    Louise lächelte spöttisch. „Sie halten sich wohl für unwiderstehlich!“
    „Das kann ich unter bestimmten Bedingungen durchaus sein.“ Charmant erwiderte Alex ihr Lächeln.
    „Für andere Frauen vielleicht, für mich nicht“, erwiderte sie kühl. „Aber warum wollen Sie denn heiraten, wenn Sie es gar nicht möchten?“
    „Weil ich erpresst werde.“
    Sie war entsetzt. „Meine Güte! Von wem denn?“
    „Von meiner Großmutter. Sie will, dass ich endlich heirate, und setzt mich unter Druck.“
    „Und wie?“
    „Sie droht damit, mich zu enterben“, antwortete er grimmig.
    „Na und? Sie haben doch wohl genug Geld!“
    Alex schüttelte den Kopf. „Es geht mir nicht um Geld, sondern um ein Haus.“
    „Ein Haus?“ Verwundert sah sie ihn an. „Und das bedeutet Ihnen so viel?“
    „Ich wurde dort geboren, wie meine Mutter schon vor mir, und habe den schönsten Teil meiner Kindheit dort verbracht. Ich liebe das Haus und werde alles daransetzen, es zu bekommen. Ich hätte im Traum nicht daran gedacht, dass es mir einmal jemand streitig machen könnte.“
    „Und wer tut das?“, erkundigte sich Louise.
    „Ein entfernter Cousin, der plötzlich aus Südafrika aufgetaucht ist und den großen Vorteil hat, verheiratet zu sein. Meine Großmutter möchte unbedingt Kinderlachen in Rosshampton hören und hat mir ein Ultimatum gestellt: Entweder ich ändere meinen Lebenswandel, oder sie ändert ihr Testament. Ich habe allerdings nicht die Absicht, mein

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