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Julia Festival Band 0105

Julia Festival Band 0105

Titel: Julia Festival Band 0105 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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könnte das sogar verstehen.“
    Louise seufzte. „Ich brauche eine Beschäftigung, sonst werde ich verrückt! Ich kann mir nicht den ganzen Tag den Kopf darüber zerbrechen, ob ich eher ins Nagelstudio oder auf die Sonnenbank gehen sollte!“
    „Klar, denn du brauchst keins von beiden.“ Andie zögerte und fuhr dann fort. „An deiner Stelle würde ich dies heikle Thema erst einmal auf Eis legen. Der Ball morgen scheint Alex auf der Seele zu liegen, und außerdem hat er heute schon eine Hiobsbotschaft erhalten.“
    Louise winkte dem Ober, um das Mittagessen zu bezahlen, zu dem sie Andie eingeladen hatte. „So? Welche denn?“
    „Ich habe gekündigt.“
    „Andie, nein! Ich dachte, dein Job macht dir Spaß! Und was soll ich ohne dich nur tun?“
    „Ich arbeite gern für Alex, daran hat sich nichts geändert. Und ich hoffe, wir beide werden uns auch in Zukunft sehr oft sehen.“ Andie war etwas verlegen. „Besonders wenn du mir meinen Wunsch erfüllst und Patentante wirst.“
    „Patentante!“ Louise strahlte. „Du bekommst ein Baby, Andie! Wie wundervoll!“
    „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie glücklich ich bin.“ Andie lächelte, wie nur eine werdende Mutter lächeln konnte. „Nur Alex scheint es nicht begreifen zu können. Er hat mir zwar gratuliert, war aber völlig in sich gekehrt. Vielleicht war ihm der Zusammenhang zwischen Heiraten und Kinderkriegen bisher nicht so richtig klar gewesen.“
    „Das ist durchaus möglich.“ Louise nickte.
    „Aber jetzt muss er es ja verstanden haben. Vielleicht brauchst du dich dann in einigen Monaten nicht mehr über mangelnde Beschäftigung zu beklagen.“ Andie zwinkerte ihr verschwörerisch zu.
    Louise errötete. „Gibst du deinen Job sofort auf?“, lenkte sie das Gespräch in eine andere Richtung.
    „Nein, ich wollte Alex nur genug Zeit geben, sich nach Ersatz umzusehen. Ich weiß doch, was für überzogene Anforderungen er an seine engsten Mitarbeiter stellt.“ Andie blickte auf ihre Uhr. „Und jetzt muss ich mich beeilen. Sonst kann ich gleich meine Sachen packen, weil ich die Mittagspause überzogen habe.“
    „Und ich muss nach Hause, weil mein Ballkleid heute noch geliefert werden soll.“
    „Warum machst du dabei so ein Gesicht?“ Andie tätschelte ihr die Hand. „Bist du nicht gespannt auf Lady Perrin? Immerhin ist sie die zweitwichtigste Frau in seinem Leben.“
    Louise rang sich ein Lächeln ab und fragte sich, wer wohl die wichtigste war. Lucinda? Eine Frau, die sie gar nicht kannte? Die, mit der er die Hochzeitsnacht verbracht hatte?
    Vor dem Restaurant nahm Louise ein Taxi und setzt erst Andie bei der Bank ab, bevor sie sich nach Hause bringen ließ. Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen. Glückliche Andie, dachte sie. Der Unterschied zwischen uns könnte nicht größer sein. Andie war mit dem Mann verheiratet, den sie liebte, und erwartete ein Kind von ihm.
    Sie, Louise, war eine ungewollte und ungeliebte Ehefrau. Hatte sie geglaubt, das Verhältnis zwischen Alex und ihr würde nach dem gemütlichen Essen zu Hause entspannter und freundschaftlicher werden, war sie enttäuscht worden. Alex ging seitdem noch früher zur Bank und machte noch später Feierabend. Immerhin kommt er überhaupt zurück, tröstete sie sich.
    Wenn sie ihm in der Wohnung begegnete, war er höflich, aber distanziert. Er wies sie also taktvoll darauf hin, dass für sie kein Platz in seinem Leben war. Es war naiv von ihr gewesen, auf mehr zu hoffen.
    „Eine Unverschämtheit, wie diese Ampeln geschaltet sind! Aber ich weiß, wie man sich daran vorbeimogeln kann.“ Die Stimme des Taxifahrers riss sie aus ihren Grübeleien.
    Als das Taxi in einer engen Seitenstraße hinter einem Transporter den Gegenverkehr abwarten musste, sah Louise ihn. Im ersten Moment dachte sie, sie würde noch träumen, aber es war tatsächlich Alex. Und er stand nicht allein unter der gelb und weiß gestreiften Markise eines offensichtlich exklusiven kleinen Hotels, sondern hatte eine Frau an der Seite.
    Unwillkürlich hielt Louise den Atem an. Alex hatte ihr doch gesagt, es wäre aus! Und da stand sie, strahlend schön, und lächelte siegessicher – Lucinda! Er schien sie einfach nicht aufgeben zu können. Aber warum auch? Eheliche Treue hatten sie nicht vereinbart, und dass sie Wert darauf legte, konnte er nicht ahnen.
    Ihr brannten die Augen vor ungeweinten Tränen. Wie sollte sie nur den Rest dieser Farce überstehen? Wie viel konnte sie noch aushalten, bevor ihre Nerven

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