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Julia Festival Band 05

Julia Festival Band 05

Titel: Julia Festival Band 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan , Gina Wilkins , Carole Mortimer , Marie Ferrarella
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Musikgeschmack hatten. Dass sie überhaupt etwas gemeinsam hatten.
    „Wahrscheinlich nicht.“ Er lachte leise. „Hast du etwas dagegen, wenn ich sie jetzt gleich auflege?“
    „Es ist doch dein Geschenk“, erwiderte sie.
    „In dem Fall …“ Er setzte seinen Vorschlag in die Tat um, kehrte zu Olivia und Andrea zurück und setzte sich zu ihnen an den großen Tannenbaum, während die wundervollen Klänge Mozarts den Raum erfüllten. „Dies hier ist für dich.“ Er griff nach einem Päckchen, das in schimmerndes rot-goldenes Papier eingewickelt und mit einer breiten goldenen Schleife verziert war. „Ich habe kein Händchen fürs Geschenkeeinpacken, deswegen habe ich es mir einpacken lassen“, gab er zu.
    Olivias Hand zitterte leicht, als sie das Geschenk entgegennahm. Es war leicht und fühlte sich weich an. Was mochte es sein? Sie fürchtete sich fast davor, es zu öffnen.
    „Es beißt nicht.“ Ethan grinste sie an, weil er ihr Zögern bemerkte. „Ich habe der Verkäuferin gesagt, du trägst sehr wahrscheinlich 85B, aber du kannst es immer noch zurückbringen und umtauschen, wenn ich mich in der Größe geirrt habe …“
    „Ethan!“, keuchte Olivia – und nicht nur, weil sie vermutete, in dem Päckchen befand sich ein BH. Er hatte ihre Körbchengröße genau getroffen!
    Er lachte wieder. „Ich habe nur versucht, dein Bild von mir nicht zu enttäuschen“, erklärte er. „Gestern Abend hatte ich den ziemlich sicheren Eindruck, dass du mich für eine Art Weiberheld hältst …“
    Olivia vermied es, ihm in die warmen, humorvollen Augen zu schauen. Und sie ignorierte absichtlich seine letzte Bemerkung. „Ich glaube keine Sekunde, dass ein BH hier drinnen ist!“, rief sie.
    „Vielleicht ein Bikini?“, neckte er sie.
    „Falsche Jahreszeit!“
    „Ein aufreizendes Spitzenhemdchen?“
    Ihre Wangen färbten sich rot. „Nein, das auch nicht!“ Um Ethans Neckereien und ihrer Verlegenheit ein Ende zu bereiten, riss sie das Papier einfach auf.
    Vor ihr lag, eingeschlagen in Seidenpapier, ein wundervoll weicher, milchkaffeebrauner Kaschmirschal.
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Er war wunderschön. Seit Jahren hatte ihr niemand etwas so Persönliches geschenkt. Normalerweise bekam sie zu Weihnachten Badelotionen oder Pralinenschachteln von den weit verstreut lebenden Mitgliedern ihrer Familie. Ihre Eltern schenkten ihr immer Geld, mit der Entschuldigung, sie wüssten nicht, was sie ihr kaufen sollten.
    Aber dieses Geschenk, das so genau zu ihren Haaren passte, es war so … so stimmig …
    „Gefällt er dir?“, fragte Ethan unsicher, weil sie nichts sagte.
    „Ob er mir gefällt?“ Olivia sah ihn mit tränenverschleiertem Blick an. „Er ist ein Traum!“ Sie presste das Geschenk an ihre Brust.
    Ein paar Augenblicke sah er sie zweifelnd an. „Weißt du …“, sagte er dann langsam, „und versteh mich bitte nicht falsch – aber ich habe dich immer für eine ziemlich kalte Frau gehalten. Distanziert. Glücklich, für sich allein zu sein.“ Er schüttelte den Kopf. „Innerhalb einer Viertelstunde nun habe ich dich lachen und fast in Tränen ausbrechen sehen. Vor was – oder wem – versteckst du dich, Olivia?“
    Sie schluckte. Was würde er wohl antworten, wenn sie sagte: vor mir selbst?
    Die letzten zehn Jahre hatte sie sich ganz bewusst mit Arbeit überhäuft. Nachdem sie sich durchs Studium gekämpft und sich einige Jahre auf der untersten Sprosse der Karriereleiter abgemüht, kaum einmal freigenommen hatte, war sie nun zur Juniorpartnerin in einer angesehenen Anwaltskanzlei avanciert. Aber es hatte seinen Preis gekostet: keine Fragen nach dem Sinn dieses hektischen Lebens … keine nach sich selbst …
    Und nun wusste sie nicht, ob sie Ethans Frage überhaupt beantworten wollte.
    „Das ist doch Unsinn.“ Sie wandte sich abrupt ab, wickelte das Geschenk wieder in das Seidenpapier, legte es zur Seite und schaute wieder Andrea zu, die wenigstens glücklich vor sich hin gurgelte.
    Es folgte ein längeres Schweigen, so als würde Ethan abwägen, ob er weitere Fragen stellten sollte …
    Mit angehaltenem Atem wartete Olivia auf seine Entscheidung.
    „Wir können hier nicht herumsitzen und gar nichts machen, Frau“, meinte er schließlich energisch. „Schließlich muss noch der Baum geschmückt und Gemüse für das Weihnachtsmahl geputzt werden! Der Vogel brutzelt allerdings schon.“
    Olivia stand auf und legte Andrea in sichere Entfernung vom Tannenbaum, damit sie ihn leichter schmücken

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