JULIA FESTIVAL Band 78: WIEDERSEHEN MIT DER GROSSEN LIEBE / DUELL DER LIEBE / VIEL ZU SCHÖN SIND DIESE NÄCHTE / (German Edition)
Firstclass-Lady anlegen würde, die ihr auf dem neuen Weg, den sie nun einschlagen würde, begegnete. Ganz besonders mit Paula Michaelson!
„Willst du noch immer mit mir zusammenleben, Cliff?“, begrüßte sie ihn ohne Umschweife.
„Noch immer“, sagte er. Ohne sich zu wundern. Ohne zu zögern. Und sehr bestimmt.
„Wenn noch alles gilt, was du letzten Freitag gesagt hast … würdest du mich dann schon jetzt mitnehmen? Heute Abend?“
„Auf der Stelle, wenn du fertig bist, Carolyn.“ Er sagte es sehr ruhig. Aber seine Augen blitzen erfreut auf.
„Ich muss nur noch zu Ende packen.“
„Sag mir, was zu tun ist. Dann helf ich dir.“
„Du könntest schon mal diese Bücherkisten zum Wagen tragen, wenn du magst“, erklärte sie eifrig. „Und die Stereoanlage. Und diesen Koffer. Ich zieh mich nur noch schnell um. Dann können wir gehen.“
„Okay. Wenn du aus dem Bad kommst, hab ich alles verstaut.“ Er nahm eine der Kisten und trug sie hinaus.
Carolyn stand lange unter der Dusche. Sie war Cliff sehr dankbar, dass er keine Fragen stellte und alles als ganz selbstverständlich hinnahm. Allmählich verebbte die Wut auf die Staffords und wich einem anderen, ganz eigenartigen Gefühl. Einer Mischung aus Aufregung und Scheu. Sie rieb sich langsam ihren Körper mit Duschgel ein und war sich nur zu bewusst, was Cliff von ihrem Zusammenleben erwartete. Was er heute Nacht von ihr erwartete. Und sie hoffte, dass er Champagner vorrätig hatte. Denn für besondere Liebesnächte fehlte ihr die Erfahrung.
Dann wählte sie noch einmal den seidenen Hosenanzug, den sie schon letzten Freitag getragen hatte. Er war zwar nicht umwerfend sexy, aber er passte zu ihrem Teint und den Haaren. Und er war ihr elegantestes Kleidungsstück.
Sie erinnerte sich an Cliffs Bemerkung über ihre Reize. Heute wollte sie nichts verbergen. So bürstete sie sich das Haar noch glänzender und ließ es in weichen Locken um die Schultern fallen. Dann griff sie zögernd zum Lippenstift. Es war nicht ihre Art, sich zu schminken, so wie sie überhaupt alles Künstliche verabscheute. Doch heute wollte sie so verführerisch wie möglich wirken. Für Cliff.
Dann packte sie die Kosmetiktasche, sammelte die Handtücher und die verstreuten Kleidungsstücke ein, verließ das Bad und stopfte alles in die Reisetasche auf ihrem Bett. Mit einem letzten Blick vergewisserte sie sich, dass sie auch nichts von ihrem Privateigentum zurückgelassen hatte, nahm die Reisetasche auf und ging hinüber ins Wohnzimmer.
Cliff erwartete sie schon. Er saß auf einem der Barhocker und schaute ihr unverwandt entgegen. Er machte zwar keine Bemerkung, aber er schien sie mit seinen Blicken förmlich zu essen. „Deine Pflanzen haben leider keinen Platz mehr im Wagen, Carolyn“, sagte er schließlich bedauernd und stand auf. „Ich schicke morgen einen Boten, um sie abzuholen.“
„Danke, Cliff“, sagte sie heiser. Ihre Kehle war plötzlich wie zugeschnürt. Sein bewundernder Blick hatte einen unauslöschlichen Zauber geschaffen und jeden Zweifel fortgewischt. Sie war sich noch nie in ihrem Leben so sicher gewesen, das Richtige zu tun.
„Nun, dann los“, forderte er sie zärtlich auf, nahm ihr die Tasche ab, legte ihr leicht den anderen Arm um die Schultern und führte sie hinaus. An der Tür zögerte er einen Augenblick. „Kein Bedauern?“, fragte er und schaute sie forschend an. Doch er konnte kein Anzeichen von Reue in ihren Augen entdecken. Nur den frohen, strahlenden Glanz.
„Keine Spur“, antwortete sie fest.
„Braves Mädchen.“
„Oder ein Narr. Aber lieber ein Narr mit dir zusammen, als ganz ohne dich.“
Cliff lächelte. „Ich denke, so ungefähr geht es mir auch.“
Carolyn schaute nicht mehr zurück. Sie hatte ihrem alten Leben den Rücken zugekehrt. Eine andere Tür war jetzt für sie geöffnet. Wohin sie führen würde, wusste sie nicht. Aber im Augenblick reichte es völlig, dass Cliff sie an der Hand hielt. Ich bin nicht allein, dachte sie glücklich. Er ist an meiner Seite, und wir werden zusammenleben. Wenigstens für eine Weile.
Sie schloss das Gartentor hinter sich und wartete neben dem Wagen, während Cliff ihre Reisetasche einlud.
„Ich nehme an“, bemerkte er trocken, als er ihr dann die Beifahrertür öffnete, „dass Paula nicht sehr begeistert war, dich so urplötzlich zu verlieren.“
„Es war ihre Wahl“, antwortete Carolyn gleichgültig. „Sie hat mir gekündigt.“
Cliff richtete sich augenblicklich steif auf.
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