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JULIA FESTIVAL Band 78

JULIA FESTIVAL Band 78

Titel: JULIA FESTIVAL Band 78 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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Notizen von Anlagen machte, deren Pflanzen-Arrangements ihr ganz besonders gut gefallen hatten. Oder sie entwarf eigene Skizzen, zu denen sie nach diesen Spaziergängen inspiriert worden war. So verfügte sie schon über eine Fülle von Plänen, wenn ihr Traum vom eigenen Garten irgendwann einmal in Erfüllung ging.
    Doch heute hatte sie keinen Sinn für diese Schönheit. In ihren Gedanken gab es überhaupt keine Pläne mehr, als sie im Taxi saß, das sie von den katastrophalen Ereignissen der letzten vierundzwanzig Stunden wegbrachte. Die Zukunft erschien ihr völlig leer. Und genauso leer wünschte sie sich die Vergangenheit. Sie brauchte ihre ganze Konzentration dafür, sich immer wieder zu sagen, dass jetzt nichts mehr zählte. Es war vorbei. Es gab weder Jeff Southgate noch Cliff Selby in ihrem Leben. Sie musste vergessen.
    Als das Taxi vor dem Anwesen der Staffords hielt, atmete sie erleichtert auf. Sie bezahlte den Fahrer, nahm die Reisetasche und stieg schnell aus. Sie hatte nur noch den Wunsch sich in ihrem Appartement einzuschließen und sich vor dem Rest der Welt zu verbergen.
    Sie blickte an dem stattlichen zweistöckigen Gebäude hoch, das auf seinem zwei Hektar großen Grundstück sowohl Tennisplatz als auch Swimmingpool Platz bot. John Stafford war Börsenmakler und seine Frau die bekannte Modedesignerin Paula Michaelson. Sie waren beide nicht nur erfolgreiche Karriereleute, sondern stammten auch aus reichen Familien. Und sie lebten wirklich im angemessenem Stil.
    Eine Reihe von Garagen beherbergten einen Rolls-Royce, einen Range-Rover, einen Kombi und zwei Sportwagen. Darüber lag die Wohnung des Hausmeisterehepaares, das vielfältige Pflichten auf diesem Besitz zu erfüllen hatte. Mr. Walker arbeitete als Chauffeur und Handwerker, seine Frau als Köchin und Haushälterin. Dabei erhielten sie zwei Mal wöchentlich die Hilfe eines Gärtners und einer Putzfrau.
    Carolyns Appartement lag auf der Rückseite des Hauses, verfügte über einen separaten Eingang und war über einen Seitenweg direkt zu erreichen, sodass ihr Privatleben angenehm von dem der Staffords getrennt war.
    Doch diesmal lief sie trotzdem Paula Stafford direkt in die Arme. Sie wollte gerade einen Tennisball holen, der aus dem Feld genau in das Gebüsch gegenüber von Carolyns Tür geflogen war.
    „Carolyn!“, rief Paula auch gleich erstaunt aus. „Ich dachte, Sie wollten das ganze Wochenende wegbleiben.“ Trotz der Anstrengung auf dem Spielfeld war ihr rotbraunes Haar perfekt gepflegt und das Make-up tadellos. Sie war Anfang dreißig, feingliedrig und sehr standesbewusst. Ihre höfliche Freundlichkeit war oberflächlich und überheblich und ihre ganze Ausstrahlung in Carolyns Augen katzenhaft.
    Carolyn brachte ein schwaches Lächeln zu Stande. „Ja, aber ich war einfach zu müde, um heute noch etwas zu unternehmen. Hochzeiten sind doch recht anstrengend, Mrs. Stafford.“
    „Ach ja. Die Hochzeit.“ Paula musterte sie gewohnt arrogant. „Ich nehme an, alles lief perfekt? Es muss doch eine besondere Erfahrung für Sie gewesen sein, an der Seite eines Mann wie Cliff Selby zu stehen.“
    „Ja, vielen Dank, Mrs. Stafford“, antwortete Carolyn betont gleichgültig. Inzwischen hatte sie sich an Paulas Arroganz gewöhnt. Aber heute wünschte sie sich insgeheim, es ihr nur ein einziges Mal zurückgeben zu können. „Und Mr. Selby war äußerst zuvorkommend.“
    Paula lachte auf. „Wenn es darauf ankommt, beherrscht Cliff die gesellschaftliche Etikette sehr sicher. Und für seinen Bruder war er bestimmt in Topform.“
    In absoluter Topform, dachte Carolyn im Stillen, und lächelte höflich. Aber sie schwieg. Und plötzlich war sie sehr froh, dass sie die Affäre mit ihm nicht fortgesetzt hatte. Er verkehrte in den gleichen Kreisen wie die Staffords. Und ein Bankmanager seiner Qualifikation hatte ganz sicher kein Mädchen niederen Standes an seiner Seite, wenn er mit seinen Freunden zusammentraf.
    „Nun, dann erholen Sie sich noch gut“, fügte Paula hinzu und musterte spöttisch Carolyns einfache Kleidung und das feuchte Haar. „Sie sehen wirklich etwas mitgenommen aus.“ Damit war das Gespräch beendet. Sie nickte knapp und wandte sich ab, um den Tennisball aus der Hecke zu holen.
    Du bist in Gnaden entlassen, dachte Carolyn ironisch und unterdrückte nur schwer den Impuls, die Tür hinter sich zuzuschlagen. Normalerweise überhörte sie Paula Staffords bissigen Snobismus, aber heute ärgerte er sie über die Maßen. Und

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