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JULIA FESTIVAL Band 78

JULIA FESTIVAL Band 78

Titel: JULIA FESTIVAL Band 78 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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werden. Zum Beispiel musste sie, Antonia, Scott Seton Geld für seine Opfer aus der Tasche ziehen!
    „Ich werde darüber nachdenken, Mrs. Devereux“, erwiderte Antonia. Der Wohltätigkeitsball im letzten Jahr hatte ihr sehr viel Spaß bereitet. Jede Wohltätigkeitsveranstaltung, die sie selbst mitgestaltet hatte, hatte Spaß gemacht. Doch nach Spaß war Antonia inzwischen überhaupt nicht mehr zumute. Sie zwang sich, beruhigend zu lächeln, und sagte dann: „Wenn ich eine Idee habe, werde ich es Sie wissen lassen.“
    „Ich flehe dich an, intensiv darüber nachzudenken, Toni. Es geht um einen guten Zweck. Meine kleine Großnichte Emily ist doch auch taub.“ Lillian machte ein trauriges Gesicht.
    Antonia beschloss, sich um die Angelegenheit zu kümmern, sobald sie Zeit fand. Sie wusste, wie sehr sie selbst darunter leiden würde, in einer geräuschlosen Welt zu leben. Dann würde es auch keine Auseinandersetzung mit Scott Seton geben!
    Antonia sah sich suchend um, entdeckte Jocelyn und Scott. Jocelyn berührte ihn gerade am Arm, sagte etwas, und danach ging sie weg.
    Wahrscheinlich geht sie sich die Nase pudern, dachte Antonia. Jocelyn tat das für gewöhnlich immer nach dem Essen.
    Plötzlich fiel Antonia etwas ein. „Haben Sie eigentlich schon mit Jocelyn über das Projekt gesprochen, Mrs. Devereux? Jocelyn müssen Sie unbedingt dafür gewinnen. Ich bin sicher, sie wird sich dafür interessieren. Warum sprechen Sie nicht gleich mit ihr? Ich könnte mir vorstellen, dass ihr einiges dazu einfällt.“
    „Das ist eine gute Idee, mein Kind. Ich werde auch Jocelyn für die Sache einspannen.“ Sofort blickte Lillian sich suchend nach ihrem nächsten Opfer um. „Wenn du mich jetzt bitte entschuldigst, Toni …“
    Nachdem Lillian sich entfernt hatte, hielt Antonia erneut nach Scott Seton Ausschau.
    Prompt trafen sich ihre Blicke, und dann kam Scott langsam auf Antonia zu. Er hatte ein Glas Champagner in der Hand, nahm im Vorbeigehen ein zweites Glas von einem Tablett, das ein Kellner bereithielt, und stand schließlich vor Antonia.
    „Sicherlich ist Ihr Mund schon ganz trocken vom vielen Reden, Miss Braden“, sagte Scott und reichte ihr eines der Gläser.
    Offensichtlich wollte er charmant sein. Aber Antonia ließ sich nicht beirren. Denn mit seinen dunkelbraunen Augen sah er sie ziemlich prüfend an.
    „Wie aufmerksam von Ihnen, Mr. Seton“, entgegnete sie kühl. Dieser Mann würde Jocelyn nie im Leben glücklich machen! Da war Antonia sich ganz sicher.
    „Aus irgendeinem Grund mögen Sie mich nicht, richtig?“
    Sie verzog leicht den Mund.
    „Das ist sehr gelinde ausgedrückt“, erwiderte sie.
    „Was wollen Sie damit sagen?“
    Jetzt vergaß Antonia jegliche Höflichkeit, hob stolz den Kopf und antwortete bissig: „Sie könnten es als Hass bezeichnen.“
    Scott Seton schien völlig ungerührt.
    „So? Und warum hassen Sie mich?“, erkundigte er sich.
    „Das erkläre ich Ihnen hier lieber nicht, Mr. Seton, denn ich fürchte, ich könnte dann die Fassung verlieren.“ In Antonias grünen Augen blitzte es gefährlich auf. Mit scharfer Stimme fuhr sie fort: „Ich würde mich nicht scheuen, Ihnen hier eine Szene zu machen, verdient hätten Sie es allemal. Im Gegensatz zu Ihnen aber nehme ich auf andere Menschen Rücksicht. Und ich möchte weder Ray noch Jocelyn den Abend verderben.“
    Er blieb weiterhin gelassen. „Ich auch nicht. Wie wär’s also mit dem Rosengarten?“
    In Antonia regte sich eine warnende Stimme. Er war ein gefährlicher Mann. Männer wie Scott Seton sollte man in Käfige mit der Aufschrift ‚Füttern verboten‘ sperren! Wie auch immer, der Rosengarten war im Moment noch der richtige Ort für ein Gespräch zu zweit. Später am Abend würden sich dort mehr Gäste aufhalten. Außerdem konnte sie, Antonia, es kaum mehr erwarten, diesen Mann endlich auseinanderzunehmen. Deshalb ignorierte sie die Signale, die ihr Körper aussandte und die Gefahr verhießen. Scott Seton konnte ihr, Antonia, nichts anhaben, dafür wollte sie schon sorgen!
    Sie lächelte ihn strahlend an. „Genau den wollte ich auch gerade vorschlagen. Es wird mir ein besonderes Vergnügen sein, Ihnen die blutroten Blüten der ‚Alamein‘, die schönsten der ‚Mr. Lincoln‘ und die kleinen Farbunterschiede von ‚York‘ und ‚Lancaster‘ zu zeigen.“
    Antonias Mutter war auf den Rosengarten sehr stolz gewesen. Wie viel schöne Stunden hatten sie darin verbracht! Es gab keine Rosenart, die sie ihr, Antonia, nicht

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