JULIA FESTIVAL Band 84: DAS WEIHNACHTSWUNDER / FLITTERWOCHEN AUF DEN BAHAMAS / KÜSSE, HEISS WIE DAMALS / (German Edition)
aussichtslos war.
Es gelang Sarah, sich ganz normal zu verhalten, als ihre Eltern sie und Ben zum Auto begleiteten. Sie verabschiedete sich von ihnen und sagte all die richtigen Dinge. Doch dann warf Ben ihr die Autoschlüssel zu, und das brachte sie völlig aus der Fassung.
„Du fährst, Sarah. Das möchtest du doch gern, nicht wahr?“
Verdutzt schaute sie ihn an. Julian hatte sie nie ans Steuer seines Alfa Romeo gelassen, und nun erlaubte Ben ihr, seinen Ferrari zu fahren!
„Das möchten die meisten Leute wenigstens einmal im Leben tun“, ergänzte Ben.
Einmal im Leben … Natürlich. Ben wusste ebenso wie sie, dass dieser Tag der letzte gemeinsame für sie beide war. Ja, sie wollte dieses tolle Auto fahren. Aber weil sie sich noch immer nicht gefasst hatte, konnte sie nur stumm nicken. Ben nahm sie am Arm, um sie zum Auto zu führen, und diesmal ließ sie es bereitwillig geschehen. Sehnsüchtig wünschte sie sich, er würde sie noch öfter berühren.
Dieser Glücksmoment wurde durch die geschockte Stimme Marthas unterbrochen. „Ben, der Wagen ist viel zu wertvoll. Sie können Sarah nicht gestatten …“
„Sie behaupten doch nicht etwa, dass Männer die besseren Fahrer sind?“, scherzte Ben. „Es ist bekannt, dass Frauen mehr auf Sicherheit achten. Außerdem schlafe ich nach dem köstlichen Essen, mit dem ich mich vollgestopft habe, bestimmt hinter dem Lenkrad ein.“
„Ben, meinst du es wirklich ernst?“, fragte Sarah unsicher, als er ihr die Wagentür aufhielt.
Er blickte Sarah so an, dass sie erschauerte. „Ich vertraue dir restlos. Mit dir fahre ich überall hin.“
Dass er sich mit dieser Bemerkung nicht nur auf den Ferrari bezog, war Sarah klar. Ziemlich nervös setzte sie sich und betrachtete Ben, den die Eltern beim Verabschieden herzlich baten, sie bald wieder zu besuchen. Es wurde ihr schwer ums Herz, denn es würde ja keine weiteren Besuche mehr geben.
Niedergeschlagen hörte sie Ben zu, der ihr einiges erklärte und ihre Hand ergriff, um ihr das Schalten beizubringen. Dann forderte er Sarah auf zu starten. Sie konzentrierte sich so sehr darauf, alles richtig zu machen, dass sie nicht einmal ihren Eltern zuwinkte. Aber die würden es ihr sicherlich nicht verübeln, tröstete sie sich. Einen Ferrari zu steuern war nicht nur aufregend, sondern lenkte ihre Aufmerksamkeit auch von Ben ab.
Sie waren bereits etwa zehn Minuten gefahren, als Ben das Schweigen brach.
„Sarah, entspanne dich“, sagte er weich. „Du brauchst das Steuer nicht so hart zu umklammern.“
Dass sie das tat, erkannte sie erst jetzt. Sie lockerte zwar den Griff, konnte sich jedoch nicht entspannen. „Ich … ich muss mich noch an diesen schweren Wagen gewöhnen“, entschuldigte sie sich.
„Ich mag den Sweater, den du trägst“, bemerkte Ben unvermittelt.
„Das ist ein Penny-Walker-Modell“, erwiderte sie hastig, um ihre Verlegenheit zu verbergen.
„Ist das eine besondere Marke?“
„Noch nicht. Aber sie wird es bald sein. Penny Walker ist eine hochbegabte junge Modeschöpferin, die jemanden für den Vertrieb ihrer Kleidung sucht. Am Freitag hatte ich unsere Geschäftsleitung zu einem Vertragsabschluss überreden wollen, als Julian seine Show abzog. Während meiner Abwesenheit vom Konferenzraum hat unsere gemeinsame Freundin Frances Chatfield die Sache zu Fall gebracht. Diese Frau ist furchtbar engstirnig und hält sich für unfehlbar. Für sie ist Mode gleichbedeutend mit zurückhaltender Eleganz in neutralen oder Erdfarben. Sie lehnt alles Ungewöhnliche, Flotte strikt ab. Außerdem hat sie einen bösartigen Charakter und ist auf jeden eifersüchtig, der sie überflügelt. Was Penny Walker betrifft, ist sie einfach blind, denn Penny wird nach dem Durchbruch todsicher ganz nach oben kommen. Sie steckt voller großartiger Ideen.“
„Hört sich sehr nach mir an.“
„Nach mir eigentlich auch.“
Erneut diese Übereinstimmung. Ich kann ihn nicht fortlassen, dachte Sarah verzweifelt. Aber es musste sein, denn Ben hasste es, festgenagelt zu werden.
„Magst du Hunde?“, unterbrach er ihre Gedanken.
„Ja. Früher hatten wir einen Labrador, den wir sehr liebten. War deiner auch ein Labrador?“ Sarah erinnerte sich traurig an den Hund, den Frances Chatfield vergiftet hatte.
„Nein, ein Collie.“
„Ihn auf diese Art zu verlieren muss schlimm gewesen sein. Als unser Hund starb, waren wir alle tief betrübt. Aber er hatte wenigstens ein langes, glückliches Leben hinter sich.“
„Sarah
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