JULIA FESTIVAL Band 84: DAS WEIHNACHTSWUNDER / FLITTERWOCHEN AUF DEN BAHAMAS / KÜSSE, HEISS WIE DAMALS / (German Edition)
„Benutzt? Hattest du auch jetzt das Gefühl, dass ich dich benutze?“
Hilflos schüttelte sie den Kopf. „Ich hätte nicht so auf dich reagieren dürfen. Das kann doch nicht recht sein, Ben. Noch vor einer Woche war ich mit Julian zusammen, und nun …“
„Was immer mit ihm gewesen sein mag, hat nichts mit uns zu tun!“, rief Ben und trat auf sie zu.
Abwehrend streckte sie den Arm aus. „Bitte, fang nicht wieder an“, bat sie beschwörend.
Sanft nahm Ben ihr Gesicht in beide Hände. „Sarah, gib dem, was wir soeben erlebten, keinen hässlichen Namen. Es war gut. Und ich habe bestimmt nicht vor, mit dir nur als einer Art Zusatzleistung zu schlafen. Das müsstest du eigentlich gemerkt haben.“
„Ich … ich brauche Zeit, um mir meiner Gefühle sicher zu sein.“
„Ich wollte dich wirklich nicht drängen, und ich vergesse ständig deine Beziehung zu Julian. Meine Gedanken befassen sich immer nur mit dir, und dann komme ich mir ziemlich blind vor.“
„Vielleicht wollte auch ich blind sein. Doch es sind noch andere Dinge zu berücksichtigen.“
„Das ist mir klar. Bitte, glaube mir, dass ich dich nie unter Druck setzen werde“, sagte er ernst.
Es fiel ihr schwer, die Worte auszusprechen. Aber sie durfte ihn nicht im Unklaren lassen. „Ben, du denkst doch nicht wirklich daran, dass wir richtig zusammenleben – oder?“
Stirnrunzelnd überlegte er, denn er witterte das Problem. „Das Umherreisen hat mir viel Spaß gemacht. Aber es würde mir jetzt gefallen, hier einen festen Ort zu haben, an den ich zurückkehren könnte. Wir kaufen uns ein Haus, wo immer du willst. Und du hättest die Freiheit, zu kommen und zu gehen, wie es dir passt. Kein Gefängnis. Das verspreche ich dir.“
Ihr Herz verkrampfte sich. Sie wünschte sich mehr als nur ein Haus. Sie wollte ihren zukünftigen Mann nicht nur zeitweise um sich haben. „Für mich zählt nicht das Haus. Ich möchte ein richtiges Heim und eine Familie. Wenn ich dich heiraten würde, hätten wir das nicht. Und darauf zu verzichten wäre ein zu hoher Preis.“
Er sah so niedergeschmettert aus, dass sie erschrak und sich schämte. Sie hatte ihn irregeführt und ihm viel zu spät gestanden, was sie erst jetzt als ihre wahren Bedürfnisse erkannte. „Entschuldige, Ben. Es war falsch von mir, dir zu sagen, dass ich dich heiraten werde. Denn ich bin nicht die richtige Frau für dich.“
„Aber ich will dich!“, rief er. „Mehr als jede andere Frau, der ich je begegnete. Und wer behauptet, dass wir keine Kinder haben können? Gut, ich gebe zu, dass ich so weit voraus noch nicht gedacht habe. Aber das heißt noch lange nicht, dass ich Kinder nicht lieben würde.“
„Sie passen nicht in dein Leben, Ben“, erwiderte Sarah traurig. „Sie brauchen ihren Vater um sich, und nicht am anderen Ende der Welt.“
„Ich kann bestimmt einiges ändern. Natürlich müsste ich ab und zu geschäftlich verreisen. Aber …“
„Nein!“, unterbrach sie ihn energisch. „Siehst du, dass ich dich schon jetzt unter Druck setze? Du sollst dich nicht mit einer Ehefrau und Kindern belasten, die von dir erwarten, dass du dein Leben ganz mit ihnen teilst. Entschuldige, dass ich deine Zeit verschwendet habe.“ Sie drehte sich um.
„Warte, Sarah!“ Schon war er bei ihr. Als er ihre Wange streichelte, stand innige Zärtlichkeit in seinen Augen. „Du hast meine Zeit nicht verschwendet. Mit dir und deiner Familie zusammen zu sein, machte mir sehr viel Freude. Ich möchte dich bitten, mir noch ein wenig Zeit zu schenken.“
„Ben, ich kann mich kaum noch auf den Beinen halten. Und was gäbe es denn noch zu sagen?“
„Im Moment nichts mehr. Leg dich nur schlafen. Ich denke über alles gründlich nach. Vielleicht möchte ich ja auch das, was du dir wünschst. Streiche mich bitte nur noch nicht aus deinem Leben, Sarah. Versprich es mir.“
Seine eindringliche Bitte heiterte Sarah ein klein wenig auf. Doch sie durfte ihm keine Illusionen lassen. „Es gibt genügend andere Frauen für dich.“
„Möglich. Aber werde ich jemals vergessen, was ich mit dir hätte haben können?“, fragte er verzweifelt.
„Früher oder später wäre die Ehe mit mir ein Gefängnis für dich. Das ist es, was du nicht vergessen darfst.“
Er sah so bestürzt aus wie ein kleiner Junge, dem das wirkliche Leben eine schallende Ohrfeige verpasst hatte. Von plötzlicher Rührung und Zärtlichkeit überwältigt, stellte Sarah sich auf die Zehenspitzen und küsste Ben auf die Wange. „Gute
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