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JULIA FESTIVAL Band 84

JULIA FESTIVAL Band 84

Titel: JULIA FESTIVAL Band 84 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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Carver sagte, die Reaktion seiner Mutter sei nicht wichtig. Ihr, Katie, fiel es nicht so leicht, die ganze Last der Ablehnung abzuschütteln, die ihr seine Mutter immer entgegengebracht hatte. Und das war nicht nur ein Gefühl gewesen, sondern es waren auch Worte gefallen, die Katie nie vergessen hatte.
    Zugegeben, das lag jetzt zehn Jahre zurück, und die Umstände hatten sich geändert. Dennoch hatte Lillian Dane sie so tief gekränkt und sie zu Handlungen veranlasst, die ihr und Carvers Leben entscheidend beeinflusst hatten, dass Katie es nie würde vergessen können. Sie war sich nicht einmal sicher, ob sie es Carvers Mutter verzeihen könnte. Aber sie wollte versuchen, die Vergangenheit hinter sich zu lassen, falls Lillian Dane die echte Bereitschaft bekundete, sie, Katie Beaumont, als wesentlichen Teil im Leben ihres Sohnes zu akzeptieren.
    Auf Anerkennung im Sinne von Zustimmung wagte Katie nicht zu hoffen. Trotzdem wollte sie den Versuch machen zu gefallen, und entschied sich deshalb für ein schlichtes schwarzes Kleid, das mit winzigen kleinen Blumen in Rot, Pink, Violett und Weiß bedruckt war, wodurch es frisch und sommerlich wirkte. Man konnte es nicht gerade als sexy oder superchic bezeichnen. Aber die kleinen Mädchen, die sie regelmäßig mit ihrem Kindertaxi transportierte, hatten ihr versichert, es sei hübsch.
    Vielleicht würde Susannah es ja auch hübsch finden. Katie zog den Reißverschluss zu und dachte lächelnd daran, wie Carver ihr versichert hatte, dass seine kleine Tochter schon ganz aufgeregt sei, sie heute endlich wieder zu sehen. Sie konnte jetzt ganz unbefangen an Carvers Tochter denken, nachdem er ihr gestanden hatte, auch er würde sich wünschen, dass sie Susannahs Mutter wäre. Seitdem fühlte Katie sich nicht mehr ausgeschlossen.
    Auf keiner Ebene. Was sie immer noch erstaunte. Alles war so anders geworden.
    Sie schlüpfte in ihre pinkfarbenen Sandaletten und ging ins Bad, um sich zu schminken und ihre Locken zu bürsten. Dabei dachte sie über die erstaunlichen Ereignisse der vergangenen Woche nach.
    Carver hatte sie zweimal zum Abendessen ausgeführt … am letzten Sonntag und dann noch einmal am Donnerstagabend. Keine große Sache, aber dafür hatte sie in der Woche auch gar keine Zeit. Aber es war wundervoll gewesen, Hand in Hand mit ihm durch die Straßen zu schlendern, ein Restaurant auszusuchen und sich bei einem guten Essen und einer Flasche Wein gemütlich zu unterhalten … wie eben ein ganz normales verliebtes Paar.
    Am meisten freute es sie, dass Carver sich ihr wirklich ganz geöffnet und auch von jenen Zeiten erzählt hatte, von denen sie bislang so gut wie gar nichts wusste. So erfuhr sie, dass sein Einstieg ins Gartenbaugeschäft durch die dringende Notwendigkeit, möglichst schnell möglichst viel Geld verdienen zu müssen, ausgelöst worden war. Denn er musste die Kosten für die teure Rehabilitationsbehandlung seiner Mutter nach deren Schlaganfall aufbringen.
    Nur wenige Wochen nach Katies Abreise nach England hatte sich Carvers Leben auf diese Weise grundlegend verändert. Seine Mutter konnte nicht mehr arbeiten, und er war allein verantwortlich, das Geld für ihre ärztliche Behandlung aufzubringen und ihr ein Zuhause zu erhalten, in das sie zurückkehren konnte. Unter diesen Umständen war es für ihn unrealistisch, sein Medizinstudium noch weiter verfolgen zu wollen.
    Carver hatte geschuftet, sich um seine Mutter gekümmert und jahrelang kein Wort mehr von dem Mädchen gehört, das er liebte … dem Mädchen, das davongelaufen war, als die Dinge ihm über den Kopf gewachsen waren. Katie staunte, dass er unter diesen Umständen fünf Jahre später überhaupt nach England gekommen war, um sie zu suchen. Und dann hatte er auf seinen Brief keine Antwort erhalten.
    Je mehr er ihr erzählte, desto mehr verstand sie … sogar, warum er ihr das alles so lange verschwiegen hatte. In gewisser Weise hatte sie es nicht verdient, dass er sich ihr anvertraut hatte. In so vieler Hinsicht war die Erinnerung an sie für ihn mit Schmerz verbunden … vielleicht hatte er deshalb zunächst nur sein sexuelles Vergnügen bei ihr gesucht, sozusagen als Ausgleich.
    Carvers Frage: „War wirklich alles umsonst?“, kam ihr immer wieder in den Sinn, denn sie spiegelte auch ihre Gefühle wider. Sie beide wollten nicht voneinander lassen, und Carver gab sich redlich Mühe, einen echten Neuanfang zu wagen, indem er ihr anbot, wirklicher Teil seines Lebens zu werden, sie aber nie

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