JULIA FESTIVAL Band 84
befand sie sich im Haus ihrer Eltern. Denn sie war sich nicht sicher, wie sie sich verhalten würde, wenn Ben zu ihr käme und sie lieben wollte.
Er hatte ihr zärtliche Blicke zugeworfen, seit sie hier eingetroffen waren. Jedes Mal, wenn er zu ihr sprach, und überall, wo immer sie sich aufhielten, versicherten ihr diese Blicke, dass es gut zwischen ihnen sein würde. Besser als nur gut. Großartig!
Übereinstimmende chemische Zusammensetzung hatte Ben es genannt, und stark. Auch Sarah musste sich eingestehen, dass ihr Verlangen ständig stärker wurde. Aber selbst wenn sie sich noch so sehr zu ihm hingezogen fühlte, würde er nie den Ehemann abgeben, den sie sich wünschte. Zwei Tage im Schoß der Familie zu verbringen und sich dabei anscheinend ganz wohl zu fühlen, war eine Sache. Aber wie lange konnte er ein häusliches Leben ertragen und dabei glücklich und zufrieden sein?
Es waren derart bedrückende Gedanken, dass Sarah sie nicht mehr aushielt. An Schlaf war sowieso nicht zu denken. Sie schlug die Decke zurück und lief in die Küche. Eine Tasse heißer Schokolade wird mir vielleicht helfen, dachte Sarah. Außerdem wollte sie für ein Weilchen die Illustrierten ihrer Mutter lesen, um sich von den vielen unbeantworteten Fragen abzulenken, die ständig durch ihr Gehirn kreisten.
Im Kühlschrank befanden sich einige Milchkartons. Sie nahm einen heraus, schüttelte großzügig Ovomaltine mit Schokoladengeschmack in einen Becher und rührte die Milch hinein. Dann stellte Sarah den Becher in den Mikrowellenherd, schaltete ihn auf zwei Minuten und drückte auf den Startknopf, bevor sie den Milchkarton in den Kühlschrank zurückbringen wollte.
Als sie aufblickte und im Türrahmen Ben stehen sah, zuckte sie zusammen. Er trug nur ein Badehandtuch um die Hüften geschlungen, und sein nackter Oberkörper war genauso beeindruckend, wie sie ihn bekleidet vermutet hatte.
„Hallo“, grüßte Ben mit einem entschuldigenden Lächeln. „Ich bin froh, dass du es bist.“
„Ich konnte nicht einschlafen“, erwiderte Sarah und zwang sich, den Blick von seinem nackten Oberkörper abzuwenden. Sie hatte keinen Morgenrock mitgenommen, und das dünne, seidene Nachthemd betonte jede Rundung ihres Körpers. Außerdem reichte der Ausschnitt fast bis zur Taille.
„Ich konnte auch nicht schlafen“, sagte Ben zerstreut. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, Sarah genau zu betrachten.
Auf einmal wurde sie sich des hellen Küchenlichts bewusst. Wie durchsichtig musste das Nachthemd in dieser hellen Beleuchtung sein!
„Das ist wirklich ein zauberhaftes Nachthemd, das du anhast“, bemerkte Ben bewundernd, bevor er ein wenig verlegen an sich hinuntersah. „Ich habe mir dieses Handtuch aus dem Badezimmer geliehen. Ich schlafe nämlich immer nackt. Hoffentlich stört es dich nicht.“
Stören? Woran? Meinte er, dass er nur so dürftig bekleidet war oder dass er nackt schlief? … Wie würde es sein, wenn sie mit ihm ins Bett ginge? In diesem Moment klingelte der Zeitschalter des Mikrowellenherds und riss Sarah aus diesen beunruhigenden und aufregenden Gedanken.
„Ich habe mir gerade ein heißes Schokoladenmalz gemacht“, erklärte sie und deutete befangen auf den Mikrowellenherd. „Möchtest du auch einen Becher?“
„Hört sich gut an.“ Ben nickte und kam näher. „Aber bemühe dich nicht. Gib mir einfach den Becher, und ich mache mir selbst das Getränk.“
„Das ist keine Mühe für mich“, behauptete sie schnell. Ben sollte ihr nicht noch näher kommen. „Du nimmst diesen, und ich …“
„Nein. Das ist deiner.“ Ben wollte ihr den Milchkarton abnehmen, den sie noch immer in der Hand hielt.
Als er dabei Sarahs Finger berührte, rutschte ihr der Karton aus der Hand und fiel auf den Fußboden. Die Milch spritzte heraus. Beide bückten sich so hastig, dass sie mit den Köpfen zusammenstießen. Sarah stolperte. Ben packte sie an den Schultern. „Setz dich, Sarah. Ich wische die Milch auf.“
„Nein, nein, ich bin okay“, sagte Sarah atemlos. Sein Gesicht war ihrem sehr nahe, und seine Hand hatte ihre Brust gestreift. Sarah sprang förmlich weg und begann, hastig zu sprechen: „Mom bewahrt die Putzsachen unter dem Spülbecken auf. Ich … ich hole einen Lappen oder so etwas, um den Fußboden aufzuwischen.“ Sie griff nach zwei Schwämmen.
„Ich werde dir helfen.“ Ben drehte den Wasserhahn auf, damit sie die Schwämme anfeuchten konnte.
Dann nahm er sie ihr ab und drückte sie aus. Ben und Sarah
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