JULIA FESTIVAL Band 89
Hause.“
„In Ordnung.“ Er folgte ihr nach draußen.
Schweigend ging er hinter ihr durchs Wohnzimmer. Auf dem Kamin sah Taylor ein Foto, auf dem Mac zwischen seinen Eltern stand. Er musste ungefähr achtzehn sein und wirkte schlaksig, obwohl er schon so groß war, dass er die Arme um die Schultern seiner Eltern legen konnte. Er lächelte ganz offen, und in diesem Lächeln war noch nicht dieser zynische Ausdruck zu erkennen, den er jetzt so oft hatte.
Als Taylor Macs glückliches Gesicht auf dem Foto sah, musste sie schlucken.
„Das ist schon lange her“, sagte er. Er stand hinter ihr.
„Ich habe mich nur gerade gefragt, wie man dich dazu bringen kann, wieder so unbeschwert zu lächeln.“ Sie sah ihn an. „Bestimmt wäre wilder, leidenschaftlicher Sex ein gutes Heilmittel.“ Damit ging sie hinaus.
Als Mac ihr einen Moment später folgte, setzte er sich hinters Lenkrad und stieß die Luft aus. „Das war mies, mir in so einem schwachen Moment wilden, leidenschaftlichen Sex anzubieten.“
„Ich habe dir nichts angeboten.“ Sie legte den Gurt an und wich Macs Blick aus. „Und du hattest bestimmt noch nie im Leben einen schwachen Moment.“
„Darling, für mich ist jeder Moment in deiner Nähe ein schwacher.“
Taylor setzte die Sonnenbrille auf und reckte das Kinn vor. „Das solltest du ändern.“
„Lass mich raten: mit wildem heißem Sex?“
„Wie auch immer. Hauptsache, es funktioniert.“
Lachend stöhnte er auf und ließ den Motor an.
11. KAPITEL
Taylors Telefon klingelte, als sie das Apartment betrat. Nachdem Mac sie abgesetzt hatte, war sie zu jeder Haushaltsauflösung im Umkreis von dreißig Meilen gefahren, und jetzt war sie todmüde.
„Brauchst du Eiscreme?“, erkundigte Suzanne sich, als Taylor den Hörer abnahm.
Sie streifte sich die Schuhe ab und sank seufzend auf ihr Bett. „Woher weißt du das?“
„Wenn man sich verliebt, dann nimmt man zu, so ist das eben, Liebes. Ich weiß, wovon ich rede. Seit ich Ryan kenne, habe ich fünf Pfund zugenommen. Ich könnte in einer Viertelstunde mit einer Packung Sahneeis bei dir sein.“
„Ich verliebe mich nicht, und ich werde wegen eines Mannes kein einziges Gramm zunehmen, glaub mir.“
Suzanne lachte, doch Taylor meinte es ernst. Sie hatte heute begriffen, dass Mac ihre Gefühle niemals erwidern würde, was immer sie auch für ihn empfand. Er dachte, sie sei nur auf Geld aus!
Dieser Kerl konnte froh sein, wenn er von ihr auch nur die Uhrzeit erfuhr. Verdammt, sie hätte nicht gedacht, dass er sie so verletzen konnte. Taylor seufzte. „Tut mir leid, Suzanne, ich bin einfach müde.“
„Bist du sicher? Das Angebot steht noch.“
Taylor blickte zur Zimmerdecke. „Nett von dir, aber danke, mir geht’s gut.“
Nach dem Auflegen schlief sie fast augenblicklich ein, doch kurze Zeit später wurde sie schlagartig wach, weil sie hörte, dass jemand versuchte, in ihr Apartment einzubrechen.
Mac lag nackt auf dem Rücken auf seinem Bett, hatte die Hände hinter dem Kopf verschränkt und blickte hin und wieder zur Uhr.
Mittlerweile war es zwei Uhr, aber er konnte nicht einschlafen. Ihn verfolgte Taylors Gesicht. Wie sie ausgesehen hatte, als sie seine Eltern kennenlernte, und ihr Blick, als sie in seinem Haus stand. Ihr Blick, als sie das Foto von ihm und seinen Eltern angesehen hatte.
Und er unterstellte ihr, sie sei wie diese anderen Frauen und hätte es nur auf das Familienvermögen abgesehen. Für Mac wäre es viel leichter, wenn sie so einen Charakter hätte. Dann könnte er sie hassen.
Stattdessen war sie einfach nur Taylor. Leidenschaftlich, mit festen Überzeugungen. Und ständig auf seiner Seite und wunderbar. Und das, obwohl er sich ihr gegenüber so widerlich verhielt.
Als das Telefon mitten in der Nacht klingelte, wurde Mac aus seinen Gedanken gerissen. Das war auch nicht weiter schlimm, denn die drehten sich sowieso immer nur im Kreis.
„Mac?“
Noch nie zuvor hatte ihre Stimme so ängstlich geklungen, und Mac fuhr hoch. „Taylor? Was ist los?“
„Du hast deine Nagelpistole hier vergessen, und das war ziemliches Glück für mich.“ Ihr Lachen klang leicht hysterisch. „Oh, Mac.“
Er umklammerte den Hörer. „Du machst mir Angst. Was ist passiert?“
„Zwei Kerle sind hier heute Nacht eingebrochen, um Werkzeuge zu stehlen. Stattdessen sind sie auf mich gestoßen.“
Mac blieb fast das Herz stehen. „Haben sie …“
„Nein, ich habe nicht zugelassen, dass sie dein Werkzeug stehlen. Das ist alles
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