JULIA FESTIVAL Band 89
nicht wirklich.“
„Suzanne.“ Er konnte sich nicht erklären, wieso er sich von dieser Eröffnung nicht abschrecken ließ, aber er sehnte sich nun einmal nach ihr. „Erstens bin ich für mein Glück selbst zuständig, das hängt von keiner Frau ab. Kein Mann sollte eine Frau dafür verantwortlich machen, ob er glücklich ist oder nicht. Und zweitens …“
„Nein, es gibt kein Zweitens“, unterbrach sie ihn hastig.
„Zweitens“, fuhr er unbeirrt fort, „begehre ich dich mehr als je eine andere Frau zuvor.“
Aus ihrem Blick las er, dass sie ihn auch begehrte, ehe sie sich schnell die Hände vors Gesicht schlug. „Oje, wir kennen uns doch erst seit ein paar Tagen.“
„Genau seit fünf Tagen, und es kommt mir vor wie eine Ewigkeit.“
„Ich kann nicht glauben, dass es schon wieder passiert. Wieso läufst du nicht vor mir weg? Das solltest du wirklich. Im Ernst, ich bringe die Männer dazu, dass sie durchdrehen.“
„Suzanne.“ Lachend zog er ihr die Hände vom Gesicht. „Glaub mir, ich würde gern weglaufen, aber dazu ist es zu spät.“
„Nein, Ryan, sag das nicht. Dazu ist es niemals zu spät.“ Sie seufzte. „Entschuldige, wenn das alles ein bisschen verrückt klingt, aber im Moment bin ich so nervös wegen dieser Party, dass ich kaum weiß, was ich sage. Bitte geh jetzt am besten und lass mich allein.“
„Du brauchst nicht nervös zu sein. Dein Essen wird bestimmt ein voller Erfolg.“ Selbst wenn sie Chips und Salzstangen servierte, wären alle begeistert, aber davon wollte sie jetzt sicher nichts hören. „Komm, ich werde dir bei den Vorbereitungen helfen.“
„Das ist eine gute Idee.“ Sie schob ihn in Richtung Tür. „Hilf mir, indem du verschwindest.“
Ryan hatte recht, alle mochten Suzannes Essen. Ein paar Stunden später sonnte sie sich in ihrem Erfolg. Nur ein paar Bissen waren übrig geblieben.
Die Gäste waren alle jung, und nach der Musik, dem Gelächter und dem Stimmengewirr zu urteilen, amüsierten sich alle prächtig.
Ebenso Suzanne, die sich mitten unter ihnen befand. Ryans Brüder waren aber auch so charmant, dass man sie einfach mögen musste. Sie machten keinen Hehl daraus, wie sehr sie Ryan bewunderten, und sie erzählten ihr davon, wie er sie ganz allein großgezogen hatte, und natürlich prahlten sie auch damit, was er für eine magische Anziehungskraft auf Frauen habe.
Diesem Magnetismus werde ich widerstehen, nahm Suzanne sich fest vor.
Russ und Rafe sorgten unermüdlich dafür, dass keine Langeweile aufkam und ihre Gäste Spaß hatten. Insbesondere bei den weiblichen Gästen hatten die beiden großen Erfolg, und Suzanne dachte daran, dass die beiden ihrem großen Bruder vielleicht ähnlicher waren, als sie ahnten.
Zu vorgerückter Stunde dämpften beide das Licht und schoben die Möbel zur Seite, um eine Tanzfläche zu schaffen. Zeit für Suzanne, sich in die Küche zurückzuziehen.
Sie war schon fast aus der Tür, da stellte sich Ryan ihr in den Weg. Er trug heute Abend eine beigefarbene Hose und ein weißes Hemd, das seine gebräunte Haut noch betonte. „Wo brennt’s denn?“
„Tja, ich weiß nicht.“
Bevor ihr eine plausible Entschuldigung einfiel, nahm er sie bei der Hand, führte sie zurück ins Wohnzimmer und mitten auf die Tanzfläche.
„Was hast du vor?“, fuhr sie ihn an und versuchte, sich von ihm frei zu machen.
„Mit dir tanzen.“ Zwischen all den Gästen zog er sie in seine Arme.
Niemand schenkte ihnen große Beachtung, und wenn sie keine Szene machen wollte, blieb ihr keine andere Wahl, als mit Ryan zu tanzen.
„Entspann dich“, flüsterte er dicht an ihrem Ohr, als sie sich versteifte, um möglichst wenig Körperkontakt mit ihm zu haben. Mit seinen kräftigen Händen strich er ihr den Rücken hinab bis zu ihrem Po. „Tanzen sollte eigentlich Spaß machen.“
„Tanzen ist für mich kein Spaß.“
„Weißt du etwa nicht, wie man locker tanzt?“
Sie schnaubte verächtlich. „Und ob ich das weiß. Ich habe sogar schon auf Tischen getanzt. Mein zweiter Verlobter hatte mir einen Job beim Table-Dance verschafft.“
„Na, ich habe dir ja bereits deutlich gesagt, was ich von deinen Verflossenen halte.“
„Und du bist jetzt nicht schockiert?“
„Dass du auf Tischen getanzt hast? Bestimmt hast du damit gutes Geld verdient. Wenn es dir Spaß gemacht hat, ist nichts dagegen einzuwenden.“
„Nein, ich meine, dass ich so oft verlobt war und so viele anständige Männer zugrunde gerichtet habe.“
„Ich
Weitere Kostenlose Bücher