JULIA FESTIVAL Band 89
er heute geleistet hatte.
Doch der Tag war nicht mehr weit, an dem er Kettensäge und Axt für immer beiseitelegen konnte. Dann würde er ein paar Stunden an seinem Schreibtisch sitzen, planen und entwerfen, und abends wäre er noch immer frisch.
Und ich kann mich mit Frauen verabreden, dachte er, um wenigstens halbwegs dem Bild gerecht zu werden, das meine Geschwister von mir haben. Die Aussichten waren nicht schlecht – ein unbekümmertes, einfaches Leben mit einer festen Beziehung.
Nachdem er Jahre damit verbracht hatte, seine Familie zu versorgen, freute er sich auf die Zukunft. Er hätte nicht gedacht, jemals den Wunsch nach einer festen Bindung zu verspüren, aber er musste zugeben, dass es jetzt so war.
Eine stürmische Nacht und ein einziger Kuss hatten seine Einstellung geändert. Und natürlich die erstaunlichste Frau, der er je begegnet war.
Suzanne. Ob es daran lag, dass er sie inzwischen zu oft gesehen hatte?
Nein, sagte er sich sogleich. Taylor hatte er genauso oft gesehen, und mit ihr wollte er nicht unbedingt eine ganze Nacht verbringen.
Womöglich lag es dann daran, dass er Suzanne bereits näher gekommen war. Er hatte sie geküsst und in den Armen gehalten, während sie nur knapp bekleidet gewesen war.
Dieses Bild von ihr konnte er nicht vergessen, und er sah sie jetzt so deutlich vor sich, als sei es gerade erst passiert und nicht schon vor fünf Tagen. Ihre Brustspitzen hatten unter dem nassen T-Shirt hindurchgeschimmert, genau wie ihre intimste Stelle unter dem Slip. Ihr Körper war wie geschaffen für die Lust, sinnlich und aufregend. Während er sich einseifte, blickte Ryan an sich hinab und sah, was diese Gedanken bei ihm bewirkten.
Entnervt drehte er das kalte Wasser auf, doch das dämpfte seine Lust auch nicht.
„Ryan!“, rief Angel vor der Tür. „Mach schnell. Ich will auch duschen!“
„In Ordnung.“ Er griff zur Shampooflasche, hielt aber im nächsten Moment wieder inne, während seine Gedanken zu Suzanne zurückkehrten. Was zog ihn bloß so zu ihr hin? Ein Leben mit ihr wäre bestimmt nicht unbekümmert und einfach, so wie er sich das vorstellte, und sie wirkte nicht gerade bis über beide Ohren in ihn verliebt.
Aber wenn sie ihn ansah, erkannte er eine Verletzlichkeit in ihrem Blick, die er unbedingt ergründen wollte. Sie war klug und voller Energie, doch ihre Empfindungen versteckte sie.
Verletzlichkeit hatte ihn bisher noch nie an einer Frau gereizt. Ryan zog selbstsichere Frauen vor, die wussten, was sie wollten. Wieso dann jetzt Suzanne?
Sie machte nicht gerade den Eindruck, als würde sie sich ihm willenlos hingeben. Da lag bestimmt noch ein schwieriger Weg vor ihm, wenn er sie erobern wollte.
Doch genau das hatte er vor.
In einer Stunde sollte die Party bereits anfangen, und Ryan ließ Suzanne voller Ungeduld ins Haus. Sie lächelte nervös und verschwand sofort in der Küche. Als Ryan ihr folgte, stand sie gerade vor dem geöffneten Kühlschrank.
„Dieser Mann hat nicht einmal Brot da“, murmelte sie vor sich hin und schob ein langes Tablett mit köstlich duftenden Leckereien ins unterste Fach.
Ryan lehnte sich an den Türrahmen und weidete sich am Anblick von Suzannes Po, über den sich der enge schwarze Rock spannte.
„Ich wollte gestern einkaufen gehen“, erklärte er und musste fast lachen, als sie erschrocken zu ihm herumfuhr. „Aber ich wusste ja, dass du heute eine Menge Essen mitbringst, deshalb dachte ich, ich kann mir die Mühe sparen. Vielen Dank übrigens.“
„Bedank dich nicht, schließlich bezahlst du ganz gut dafür.“
Wie war er nur darauf gekommen, diese Frau sei nicht selbstsicher? Ihre Augen sprühten Blitze, und Ryan war froh, dass er so weit von ihr entfernt stand. Zu dem schwarzen engen Rock trug sie eine weiße Bluse mit langen Ärmeln und ovalem Ausschnitt. Obwohl die Bluse eher züchtig aussah, betonte sie ihre Brüste. Er hatte Suzanne halb nackt gesehen und in lässiger Kleidung, aber noch nie so wie jetzt. Das lange rote Haar hatte sie sich zu einer kunstvollen Frisur hochgesteckt, doch ein paar Strähnen hatten sich bereits wieder gelöst und umrahmten locker ihr Gesicht. Plötzlich errötete sie unter seinem Blick.
Warum?, fragte er sich und machte ein paar Schritte auf sie zu. Irritiert runzelte er die Stirn, als sie vor ihm so weit zurückwich, bis sie mit dem Rücken gegen die Anrichte stieß.
Mit beiden Händen griff sie hinter sich, um sich abzustützen, wobei sie ungewollt ihre Brüste vorstreckte. „Du
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