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JULIA FESTIVAL Band 89

JULIA FESTIVAL Band 89

Titel: JULIA FESTIVAL Band 89 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JILL SHALVIS
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in dem schlichten Schlafzimmer mit den kahlen Wänden um. Er registrierte dunkelblaue Bettwäsche, zwei Kopfkissen und dass, abgesehen von dem Wäscheberg auf dem Stuhl in der Ecke und dem hohen Stapel von medizinischen Zeitschriften, alles aufgeräumt war.
    „Keine Bücher? Kein Romane?“, fragte er.
    „Mir reicht das zum Lesen.“ Nicole deutete auf die Zeitschriften.
    „Das sollte mich eigentlich nicht überraschen. Mit Romanen könntest du dich in deiner Freizeit womöglich entspannen. Willst du mir wirklich dein Bett überlassen?“
    „Im Krankenhaus hast du es ja nicht ausgehalten. Schon vergessen?“
    „Hm.“
    „Was soll das denn jetzt heißen? Was stimmt denn nicht mit meinem Bett?“
    Ty lächelte Nicole an und wackelte mit den Augenbrauen. „Dass du nicht darin liegst.“
    „Du bist unmöglich. Ich schlafe auf dem Sofa, du Angeber.“
    „Du hast gar kein Sofa, sondern nur einen alten Futon. Ansonsten gibt es fast nichts in deinem Apartment außer dem Loch in deiner Wohnzimmerdecke und einer Menge Dreck darunter.“
    „Das lässt sich alles wieder reparieren.“ Der Futon reichte ihr zum Schlafen. „Gute Nacht, Ty.“
    Er lehnte sich gegen die Kopfkissen und blickte zur Decke. Sein Gesicht wirkte angespannt. „Liest du mir nicht noch eine Gutenachtgeschichte vor?“
    „Na klar. Es war einmal ein Idiot, der durch eine Zimmerdecke fiel und auf dem Kopf landete.“
    Ty schloss die Augen. „Haha.“
    „Wieso hast du solche Angst vor Krankenhäusern?“
    „Ich halte es dort einfach nicht aus.“
    „Also schön.“ Auch wenn Ty sie nicht ansah, wusste Nicole, dass ihn im Moment mehr seine Erinnerungen schmerzten als seine körperlichen Verletzungen. „Glaub bloß nicht, dass du es hier sehr angenehm haben wirst. Ich wecke dich alle zwei Stunden.“
    „Versprochen?“ Er öffnete ein Auge.
    „Um deine Gehirnerschütterung zu überprüfen, du Witzbold.“
    „Ich habe noch etwas anderes, das du überprüfen solltest.“
    „Lass gut sein, Ty. Dieses Thema kannst du bei den ganzen Schmerzmitteln im Moment wirklich vergessen.“
    Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel. „Probier’s doch.“
    „Gute Nacht, Ty.“
    „Gute Nacht. Nicole?“
    Sie war schon an der Tür und drehte sich noch einmal um.
    „Wieso hast du mich mit zu dir genommen?“
    „Weil du verletzt bist.“
    „Sag die Wahrheit.“
    Nicole seufzte. „Ich weiß es nicht.“
    Ty nickte und schloss die Augen wieder. Einen Moment später ging sein Atem schwerer. Die Medikamente wirkten.
    Lange stand Nicole da und sah ihn an. Da lag ein Mann in ihrem Bett. Bisher hatte sie sich noch nie nach der Nähe eines Mannes gesehnt. Aber jetzt empfand sie diese Sehnsucht. Das Gefühl war fast schmerzlich intensiv. Doch sie wusste ja, dass Ty es nicht ernst meinte. Ernst war es ihm nur damit, dass er mit ihr schlafen wollte.
    Für ihn ging es nur um Lustbefriedigung. Bei einem anderen Mann hätte sie das nicht gestört, aber bei ihm beunruhigte sie das. Denn ihre merkwürdige Sehnsucht zeigte, dass sie womöglich mehr für ihn empfand.
    Nicole legte sich nicht hin. Immer wieder schaute sie nach ihrem Patienten und räumte zwischendurch ihr Wohnzimmer auf. Dann säuberte sie den Kühlschrank und versicherte Taylor und Suzanne, dass es Ty ganz gut gehe. Nach anderthalb Stunden setzte sie sich aufs Bett und aß eine Brezel.
    „Ty?“
    Er regte sich nicht.
    „Ty?“
    „Ich wusste, dass du zurückkommst und mich anflehst, ob du zu mir ins Bett steigen darfst.“
    „Ich bin hier, um zu sehen, ob es dir gut geht.“
    „Dann sieh nach.“
    Seine Stimme klang benommen, aber sein Blick war so eindringlich, dass sie ihn bis in die Fingerspitzen spürte.
    „Wie geht es dir?“, fragte sie.
    „Mir würde es besser gehen, wenn du aufhörst, an dieser Brezel zu lutschen. Durch den Anblick wird mein Gehirn nicht mehr so gut durchblutet.“
    „Anscheinend geht es dir bestens.“ Sie aß die Brezel auf und ließ Ty weiterschlafen.
    Nicole ging ins Wohnzimmer und kehrte erst nach einer Stunde ins Schlafzimmer zurück. Das Mondlicht fiel auf Tys kräftigen Körper. Er hatte die Decke weggestrampelt und lag flach auf dem Rücken. Ein Arm lag über seinen Augen, und die muskulöse Brust hob und senkte sich gleichmäßig. Er trug nur graue Boxershorts.
    Die Shorts reichten ihm knapp bis zum Nabel. Sie betrachtete seinen Körper. Neben den Prellungen und leichten Verletzungen waren dort auch Narben, die nichts mit seinem Sturz zu tun hatten. Eine reichte

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