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JULIA FESTIVAL Band 95

JULIA FESTIVAL Band 95

Titel: JULIA FESTIVAL Band 95 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Angebot“, sagte Jarrett Wilkenson und kehrte dem spektakulären Blick aus den großen Fenstern seines Büros den Rücken. „Entweder sie unterschreiben, oder wir brechen die Verhandlung ab. Verstanden?“
    „Ja, Sir“, erwiderte die Stimme am anderen Ende der Leitung. „Nur noch zwei Punkte.“
    Jarrett zog ein Blatt Papier zu sich heran und strich die drittletzte Zeile durch. Diese zweiwöchentlichen Anrufe dauerten lange, aber es war einfacher zu telefonieren, als jedes Mal in die USA zu fliegen und persönlich zu erscheinen.
    „Da wäre noch die Sache mit dem Riverbend Hotel“, fuhr der Anrufer fort. „Meinen Informationen zufolge …“
    Die Tür zu Jarretts Büro flog auf. Anna Jane kam hereingestürmt. „Onkel Jarrett, komm schnell! Es gibt einen Notfall.“
    Er sah zu seiner Nichte hinüber. Ihre dunklen Augen waren vor Angst geweitet.
    „Augenblick, Roberts“, sagte er und schaltete sich aus der Leitung. „Was ist denn?“, fragte er das kleine Mädchen.
    Sie blieb vor seinem Schreibtisch stehen und presste die Hände zusammen. „Am Strand ist eine Frau“, verkündete sie atemlos. „Frank hat gesagt, dass sie wahrscheinlich von der Flut in eine Bucht und dann an Land getrieben wurde. Sie ist verletzt. Er sagt, sie braucht einen Arzt.“
    Jarrett nickte. Er schaltete das Telefon wieder ein. „Wir reden später weiter, Roberts. Ich muss mich hier um etwas kümmern.“ Ohne die Antwort abzuwarten, legte er auf. Er drückte auf zwei Knöpfe, und der Apparat wählte automatisch eine Nummer. Als eine Frau sich meldete, erzählte er ihr von der verletzten Fremden am Strand und bat sie, sofort den Arzt zu verständigen.
    Er stand auf und ging zur Tür. Eine rätselhafte Frau, die an seinen Strand getrieben war. Er verzog das Gesicht. Kein schlechter Trick – originell, wenn auch riskant. Aber sie gingen oft die unglaublichsten Risiken ein, um zu ihm zu gelangen. Irgendwie hatte er geglaubt, hier sicher zu sein. Und für eine Weile war er das auch gewesen.
    Er ging durch die Eingangshalle des großen Hauses und eilte zur Hintertür. Von dort war es nicht weit bis zum Strand.
    Die Frau kam wahrscheinlich vom Hotel. Hatte sie gewusst, wie gefährlich die Strömung in der Bucht war? Hatte sie das sogar eingeplant? Oder waren ihr die Wasserstandsmarkierungen an den Felsen nicht aufgefallen?
    Egal, sagte er sich. Sobald der Arzt eintraf, würde man die Frau dorthin zurückbringen, wohin sie gehörte. Eigentlich sollte er im Haus bleiben. Aber er konnte nicht anders, er musste ihr ins Gesicht sehen. Er musste sicher sein, dass sie lebte.
    „Onkel Jarrett?“
    In der Hektik hatte er seine Nichte völlig vergessen. Er ging langsamer, damit Anna Jane ihn einholen konnte. Sie hob das kleine trotzige Kinn und sah zu ihm hoch. „Onkel Jarrett, ich glaube, ich habe etwas Schlimmes getan.“
    Ihre Unterlippe zitterte. Manchmal erkannte er in Anna Jane seine Schwester wieder. Vertraute Züge, ein bestimmter Tonfall, all das versetzte ihn zurück in eine fast vergessene Vergangenheit. Aber es gab auch Zeiten, in denen seine Nichte ihm fremd erschien. Vielleicht lag es daran, dass er sie in ihrem jungen Leben höchstens ein halbes Dutzend Mal gesehen hatte. Bis er sie nach der Beisetzung ihrer Mutter vor wenigen Wochen zu sich geholt hatte, waren sie nie miteinander allein gewesen.
    Etwas Schlimmes? Was bedeutete das? Was wusste er über Kinder und das, was sie so alles ausfraßen? Tracy hätte das Sorgerecht jemand anderem übertragen sollen. Einer Freundin mit eigenen Kindern. Jemandem, der wusste, wie er auf große, unschuldig blickende Augen reagieren sollte.
    „Ich verstehe“, sagte er.
    Anna Jane nickte. „Ich wollte es nicht. Aber ich war so alleine und wollte jemanden zum Spielen, also habe ich einen Brief geschrieben.“
    „Das ist doch nicht schlimm“, meinte er und ging weiter.
    „Das ist noch nicht alles.“
    Er blieb stehen und sah sie an. Der Pfad führte zum Strand hinunter. Anna Jane stand oben, eine winzige Gestalt vor den hohen Bäumen und dem dreistöckigen Haus hinter ihr. Zum allerersten Mal hörte er ihre Worte. Ich war so alleine.
    Einsamkeit war ihm vertraut. Er hatte sich daran gewöhnt wie an einen chronischen Schmerz oder einen lästigen Verwandten, der bei ihm eingezogen war. Und doch hatte er nicht damit gerechnet, dass ein Kind sich einsam fühlen würde. Kinder hatten doch immer etwas zu tun. Wieder fragte er sich, was seine Schwester gedacht hatte, als sie ihr Testament

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