JULIA FESTIVAL Band 95
Arielle allein auf der Welt war, aber er wollte auch nicht, dass sie zu einem anderen Mann zurückkehrte.
Ihm ging auf, dass sie das Feuer und die Frau, die umgekommen war, nicht erwähnt hatte. Sie musste darüber gelesen haben.
„Ein Anruf“, meldete Leona von der Tür her. „Jarrett, es ist der Hoteldirektor.“
„Legen Sie es auf den Apparat in meinem Arbeitszimmer“, bat er und stand auf. „Bin gleich zurück“, sagte er zu Arielle.
Sie lächelte. „Ich werde warten.“
Ihr Blick und der hinreißende Schwung ihrer Lippen trafen ihn unter der Gürtellinie. Verlangen stieg in ihm auf. Wie lange konnte es dauern, Teig für Kekse anzurühren, und würde er Zeit für einen oder zwei Küsse haben, wenn er zurückkam?
Er ging durch die Halle in sein Arbeitszimmer, drückte auf den blinkenden roten Knopf und nahm den Hörer ab.
„Mr. Wilkenson, ich habe eine erfreuliche Nachricht für Sie“, begann der Manager sofort. „Das Rätsel ist gelöst. Vor mir stehen gerade zwei Paare, die nach Ihrem Hausgast suchen.“
Es dauerte eine Weile, bis Jarrett begriff. Er ließ sich auf seinen Stuhl sinken und schloss die Augen. Er konnte nicht denken, nicht atmen, nur zuhören.
„Die beiden Ladies sagen, sie sei ihre Schwester. Sie ist vor einigen Tagen hier angekommen. Die Reservierung war für die ganze Gruppe, deshalb konnten wir keine verschwundene Einzelreisende finden.“
Jarrett packte den Hörer noch fester. „Wie ist ihr Name?“
Er hörte, wie der Direktor die Frage wiederholte.
„Fallon Bedford. Eine Lehrerin aus San Francisco“, kam es durch die Leitung.
„Sind Sie sicher, dass diese Leute wirklich mit ihr verwandt sind?“
Der Direktor lachte. „Ja, Sir. Es sind ihre Schwestern. Kein Zweifel. Wie bitte? Augenblick.“
Es gab eine gedämpfte Unterhaltung, dann kam eine Frau an den Apparat. „Mr. Wilkenson, ich heiße Elissa Stephenson. Meine Schwester ist bei Ihnen?“
Die Stimmen klangen ähnlich. Also stimmte es. Man hatte sie gefunden.
„Ja, sie ist hier, und es geht ihr gut.“
„Ihr Direktor hat uns von dem Unfall erzählt.“
„Sie ist wieder ganz fit, Mrs. Stephenson. Mein Arzt hat sich um sie gekümmert. Das einzige Problem scheint ihr Gedächtnis zu sein.“
Wieder hörte er leise Stimmen im Hintergrund. Der Schmerz, der sich in sein Herz bohrte, wurde immer intensiver.
„Wir müssen sie sehen“, verlangte Elissa.
„Natürlich. Mein Direktor soll Sie sofort herbringen. Die Fahrt dauert nur wenige Minuten.“
„Wir kommen.“ Eine kurze Pause. „Werden Sie es ihr sagen? Ich möchte nicht, dass sie einen Schock erleidet.“
„Ich werde sie darauf vorbereiten“, versprach Jarrett, bevor er auflegte und reglos ins Nichts starrte. Das Unausweichliche war geschehen. Er hatte gewusst, dass es geschehen würde. Er hatte es gewollt. Bis eben.
Er hatte gar nicht gefragt, ob sie verheiratet war. Der Direktor hatte etwas von zwei Paaren gesagt. Durfte er hoffen? Nein, es war besser, wenn sie verheiratet war. Sie würde gehen, und sein Leben würde sich wieder normalisieren. Ich habe keine Zeit für all diesen Unsinn, redete er sich ein.
Aber diesmal wirkten die magischen Worte nicht. Er fühlte sich nicht erleichtert, sondern leer und besiegt. Dann stöhnte er leise auf. Wenn es ihm schon so ging, wie würde erst Anna Jane damit fertig werden?
Er ging ins Wohnzimmer. Anna Jane war wieder da. Sie sah sein Gesicht und stand auf. Ihr Gesicht wurde blass, und sie begann zu zittern.
„Onkel Jarrett?“
Ihre leise Frage ließ Arielle … nein, Fallon … aufsehen. „Was ist passiert? Eine schlechte Nachricht?“
„Nein“, erwiderte er so ruhig wie möglich. „Eigentlich ist es eine gute Nachricht.“
Er legte seiner Nichte die Hand auf die Schulter. „Keine Angst. Es ist alles in Ordnung.“
Das Kind entspannte sich sichtlich. „Ich habe einen Schreck bekommen.“
„Ich weiß. Tut mir leid, das wollte ich nicht.“
Arielle … Fallon stand auf. „Jarrett, was ist los?“
„Man hat deine Familie gefunden. Sie ist vor ein paar Stunden auf der Insel eingetroffen und hat sofort nach dir gefragt. Offenbar hast du zwei verheiratete Schwestern. Die Reservierung war für alle fünf, deshalb hat man dich nicht damit in Verbindung gebracht.“
Er beobachtete sie genau. Sie runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. „Nein, das löst nichts bei mir aus. Schwestern? Zwei?“
„Ich habe mit einer namens Elissa telefoniert.“
Sie wiederholte den Namen. „Haben
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