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JULIA FESTIVAL Band 95

JULIA FESTIVAL Band 95

Titel: JULIA FESTIVAL Band 95 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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wurde bewusst, wie sehr sie sich an das kleine Mädchen gewöhnt hatte und wie sehr es ihr fehlen würde, wenn sie abreisen musste. Sie hatte sich in ihrer winzigen Welt auf St. Alicia eingerichtet. Aber das hier war nicht die Realität. Irgendwo wartete ihr altes Leben, und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie sich daran erinnern würde.
    Würde sie auch dann noch dasselbe für Jarrett empfinden, oder würden die Erfahrungen, die ihr dann bewusst waren, ihre Gefühle für ihn verändern?
    Und was würde geschehen, wenn sie sich nicht daran erinnerte? Wohin sollte sie gehen? Wie fand man ein verlorenes Leben wieder? Und wenn sie es nicht fand, wie würde sie es schaffen, Jarrett zu verlassen?

8. KAPITEL
    Anna Jane lehnte sich gegen den Baum und starrte zum Himmel hinauf. Wenn sie die Augen zusammenkniff, konnte sie vielleicht den winzigen Punkt ausmachen, der Onkel Jarretts Flugzeug war. Sie musste an ihn und an Arielle denken. Wenn sie das tat, fühlte sie sich glücklich. Die beiden sahen einander immer so an, wie sie es bei keinem anderen Menschen taten.
    „O bitte, lieber Gott, mach, dass Arielle und mein Onkel sich ineinander verlieben“, flüsterte sie und betete, wie sie es mehrmals am Tag tat. Hoffentlich hörte Gott ihr zu. Die Weihnachtsgeschenke waren ihr nicht so wichtig … na ja, sie hätte schon gern welche, aber mehr als alles andere wünschte sie sich, dass ihr Onkel und Arielle zusammen waren. Es war schön, Arielle bei sich zu haben. Sie brachte Onkel Jarrett zum Lachen. Und wenn sie selbst mit Arielle über Nana B. sprach, vermisste sie ihre Kinderfrau nicht mehr so sehr. Arielle hatte etwas von Nana B. und ihrer Mutter, von beiden das Beste. Mit ihrem Onkel und Arielle zusammen würde sie sich auf dieser Insel wohlfühlen. Dann wären sie alle drei glücklich.
    Das Flugzeug wurde größer und setzte zur Landung an. Anna Jane winkte, und kurz darauf konnte sie ihren Onkel am Fenster erkennen. Er winkte zurück. Strahlend rannte sie zum Rand der Landebahn.
    Rastlos ging Arielle in der Bibliothek auf und ab. Die Stille im Haus war bedrückend. Ohne Jarrett kam es ihr öde und leer vor. Dabei war er erst weniger als vierundzwanzig Stunden fort. Wie sollte sie es aushalten, wenn sie ihn nie wiedersah?
    Als sie die Buchrücken überflog, um sich etwas zum Lesen zu suchen, stieß sie mit dem Fuß gegen einen Karton, der aus dem untersten Regal ragte. Sie beugte sich hinunter und sah eine der Boxen, die zur Aufbewahrung von Zeitschriften dienten. Sie zog sie heraus und ging den Inhalt durch.
    Es war eine bunte Mischung. Die meisten waren Wirtschaftsmagazine, aber alles verschiedene. Einige Zeitungen steckten dazwischen. Arielle setzte sich auf den Fußboden und nahm die erste heraus. Sie blätterte darin und fragte sich, warum Jarrett sie wohl aufgehoben hatte. Nach wenigen Seiten wusste sie, warum. Es gab einen Artikel über ihn.
    Sie sah sämtliche Magazine durch, und alle enthielten Berichte oder Meldungen über Jarrett Wilkenson oder sein Unternehmen. Sie begann zu lesen.
    Der Artikel beschrieb, wie Jarrett das in die Krise geratene Familienunternehmen gerettet hatte. Er hatte ihr erzählt, dass er sein Studium in drei Jahren absolviert hatte, jetzt wusste sie, dass er es auf der Elite-Uni von Harvard getan hatte. Erst jetzt wurde ihr klar, dass Jarrett eine ganze Hotelkette besaß. Der Mann war reich, erfolgreich und mächtig.
    Arielle biss sich auf die Lippen, um nicht laut aufzustöhnen. Sie wohnte im Haus eines eigenbrötlerischen Multimillionärs. Er war nicht nur ein netter Mitmensch, der ihr in einer Notlage Unterkunft gewährte. Ihm gehörte ein Wirtschaftsimperium. Er ging jeden Tag mit Millionen von Dollar um. Kein Wunder, dass er ihr nicht getraut hatte.
    Einige Artikel später kam sie zu einer reißerisch aufgemachten Reportage über das „Liebesleben des Hotelkönigs“. Mit angehaltenem Atem las sie von einer romantischen Love-Story, die ein tragisches Ende genommen hatte. Eine Frau war auf rätselhafte Weise in seinem Haus ums Leben gekommen. Er war damals auf Reisen gewesen und hatte sich geweigert, mit den Reportern über die Frau oder das Feuer zu reden, bei dem sein Anwesen bis auf die Grundmauern abgebrannt war. Kurz danach war das Luxushotel auf St. Alicia eröffnet worden, und Jarrett hatte sich in eine Villa auf der Karibikinsel zurückgezogen. Dort lebte er seitdem wie ein Einsiedler.
    Arielle faltete die Zeitschrift zusammen und presste sie an die Brust. Wer war die

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