JULIA FESTIVAL Band 95
Namen und küsste ihn.
Während ihre Zungen sich trafen, spürte sie, dass Patrick dem Höhepunkt immer näher kam. „Ich kann nicht mehr warten“, stöhnte er.
Ihr ging es genauso. „Dann komm.“ Sie bewegte sich schneller.
Patrick schloss die Augen und drängte sich an sie. Es dauerte nur noch wenige Augenblicke, bis sie gleichzeitig den unglaublichsten Höhepunkt ihres Lebens bekamen.
Später, als sie eng umschlungen unter den Laken lagen, seufzte Kayla glücklich. Es war noch wundervoller gewesen, als sie es sich jemals erträumt hatte. Ob es überhaupt noch eine Steigerung gab?
Eine ungeheure Befriedigung überkam sie. Hier gehörte sie hin. In Patricks Bett, in seine Arme. In sein Leben.
Patrick hatte sie so gedreht, dass sich sein Oberkörper an ihren Rücken schmiegte. „Kayla?“, fragte er schläfrig.
„Ja?“
„Bleib bei mir.“
Bleib … Das hatte sie immer hören wollen. Weshalb war ihr das nicht schon früher klar geworden?
Er küsste ihre nackte Schulter. „Ich möchte heute Nacht nicht allein schlafen. Das kann ich noch lange genug, wenn du fort bist.“
Kurz darauf war er eingeschlafen.
Tränen rannen Kayla über die Wangen, und sie presste die Lippen fest zusammen. Sie war bereit gewesen, ein Leben lang bei Patrick zu bleiben. Er hatte dagegen nur diese Nacht gemeint. Der Schmerz in ihrer Brust nahm zu, und sie wusste, was das bedeutete. Irgendwann zwischen ihrer Arbeit und den Neckereien, zwischen dem Alltag und ihren Träumen hatte sie sich in Patrick verliebt.
Sie brauchte nicht loszuziehen, um sich einen gut aussehenden Prinzen zu suchen. Er wohnte gleich nebenan.
Aber in Patricks Augen waren sie nur Freunde. Ein Glück, dass sie morgen abreiste.
Patrick saß im Bett und beobachtete Kayla. Von Zeit zu Zeit bewegte sie sich im Schlaf und gab den Blick auf ihren nackten Körper frei. Doch er zog die Laken jedes Mal wieder hoch.
Niedergeschlagen dachte er an die schlimme Nachricht, die er am späten Nachmittag erhalten hatte. Ein leitender Angestellter der Stiftung, mit der er zusammenarbeitete, hatte Millionen von Dollar veruntreut und war außer Landes geflüchtet. Alle Zahlungen für sein Forschungsprojekt waren sofort eingestellt worden.
Zum Glück ahnte Kayla nichts von diesem schweren Schlag.
Und er würde alles in seiner Macht Stehende tun, damit sie es vor ihrer Abreise nicht erfuhr.
Kayla saß in einem französischen Café. Ihr kleiner runder Tisch mit einem einzigen Stuhl stand direkt am Gehsteig, sodass sie einen ausgezeichneten Blick auf die lebhafte Straße und die Passanten hatte. Die Temperatur Ende Juli war angenehm und nicht zu heiß, und die Sonne strahlte vom wolkenlosen Himmel.
Kayla blätterte in der Broschüre, die sie am Morgen bei ihrem zweiten Besuch des Louvre mitgenommen hatte. Zu Beginn der Woche hatte sie sich die alten Meister angesehen, heute hatte sie sich mit den Skulpturen befasst. Es war wunderbar gewesen.
Sie trank einen Schluck Kaffee und holte die Postkarten aus der Handtasche, die sie gestern gekauft hatte. Mit leerem Blick starrte sie darauf und ließ sie hilflos auf die Tischplatte fallen. Wer hätte gedacht, dass sie nach zehn Tagen in Paris immer noch nicht wusste, was sie ihren Freunden schreiben sollte?
Eine Familie ging an dem Café vorüber. Drei lebhafte Kinder und ihre Eltern, die sich gegenseitig freundlich anlächelten. Ihr Französisch war zu schnell, als dass Kayla es verstehen konnte. Aber sie merkte auch so, dass die Menschen glücklich waren und den gemeinsamen Tag genossen. Der Anblick machte ihr die eigene Einsamkeit noch stärker bewusst.
„ Bonjour, Mademoiselle .“
Kayla blickte auf und entdeckte einen Blumenverkäufer, der an ihrem Tisch stand. Er hielt einen kleinen Strauß in der Hand und zog fragend die Brauen hoch.
„ Non .“ Sie schüttelte den Kopf, und der Mann ging zum nächsten Tisch.
Ein junges Paar saß dort eng beieinander. Die beiden waren noch keine zwanzig. Sie sahen sich an, als wäre die Welt um sie herum nicht vorhanden. Der junge Mann kaufte den Strauß und reichte ihn seiner Freundin. Sie küsste ihn dafür.
Kayla wandte sich ab und konzentrierte sich auf die Geschäfte auf der anderen Seite. Paris war ein Shopping-Paradies. Eine spontane Einkaufstour durch zahlreiche exklusive Boutiquen hatte sie beinahe drei Monatsgehälter gekostet. Doch sie hatte kein schlechtes Gewissen. Ihr Treuhandfonds war ausgezahlt worden, und ihr Ziel war immer gewesen, das Leben zu genießen.
„Die
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