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JULIA FESTIVAL Band 98

JULIA FESTIVAL Band 98

Titel: JULIA FESTIVAL Band 98 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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maskierten Männer packte sich eine ältere Frau und hielt ihr den Pistolenlauf an die Schläfe. „Bleiben Sie zurück“, schrie er. „Bleiben Sie, wo Sie sind, oder diese Lady hier wird sterben.“
    Kari hatte keine Zeit zu reagieren. Der Mann, der sie eben noch mit der Waffe bedroht hatte, ergriff ihren Arm, zog sie grob an sich und schlang einen Arm um sie. Erneut spürte sie den Druck des Pistolenlaufes an ihrem Kopf.
    „Es sieht so aus, als ob wir ein Problem hätten“, bemerkte der Gangster grimmig, der sie als Geisel genommen hatte. „So, Sheriff, jetzt werden Sie uns hinausgehen lassen, und ich verspreche Ihnen, dass niemand verletzt wird.“
    Kari hatte das Gefühl, sich in einem Traum zu befinden. Das, was hier geschah, konnte einfach nicht wahr sein. Erst konnte sie vor Angst kaum atmen, und in der nächsten Sekunde platzte Gage Reynolds unerwartet wieder in ihr Leben. Mitten in einem Banküberfall und einer Geiselnahme.
    Vor acht Jahren war er ein junger Hilfssheriff gewesen, der in seiner Kakiuniform umwerfend attraktiv ausgesehen hatte. Und auch jetzt sah er noch so gut aus, dass eine Frau einfach nur schwach werden konnte. Bloß, dass er mittlerweile Sheriff geworden war, wie der glänzende Stern an seiner Brust verriet.
    Er nahm jetzt seinen Cowboyhut ab und schlug ihn gegen seine Oberschenkel. Sein dunkles Haar glänzte, und der Blick seiner ebenso dunklen Augen war hellwach.
    „Bringen Sie mich nicht dazu, sie zu erschießen“, warnte der Maskierte.
    „Wissen Sie überhaupt, wen Sie sich da geschnappt haben?“, fragte Gage so gelassen, als ob er sich gar nicht bewusst wäre, was hier in der Bank geschah. „Das ist Kari Asbury.“
    „Bleiben Sie, wo Sie sind, Sheriff.“
    Der Bankräuber drückte den Lauf der Pistole noch ein wenig fester gegen ihre Schläfe, und Kari zuckte zusammen. Gage schien es nicht zu bemerken.
    „Sie ist die Frau, die abgehauen ist.“
    Kari konnte den Schweiß des Gangsters riechen. Sie war sicher, dass er nicht beabsichtigt hatte, eine Geisel zu nehmen. Der Gedanke, dass ihm die Situation über den Kopf wachsen könnte, ließ sie allerdings nicht ruhiger werden.
    „Ganz genau“, bekräftigte Gage, legte den Hut auf den Tisch und streckte sich. „Vor acht Jahren hat diese hübsche Frau da mich vor dem Altar stehen lassen.“
    Trotz der Pistole, deren Mündung sich gegen ihre Schläfe drückte, konnte Kari ihre Entrüstung nicht zurückhalten. „Ich habe dich überhaupt nicht am Altar stehen lassen. Wir waren noch nicht mal verlobt.“
    „Vielleicht. Aber du wusstest, dass ich dich fragen würde, und du bist trotzdem weggelaufen. Das ist doch praktisch das Gleiche, oder etwa nicht?“
    Er hatte die letzte Frage an den Bankräuber gerichtet, der tatsächlich nachdachte, bevor er antwortete. „Wenn Sie ihr noch keinen Antrag gemacht hatten, kann man wohl kaum sagen, dass sie Sie vor dem Altar stehen gelassen hat.“
    „Das mag sein, aber sie hat mich beim Abschlussball versetzt.“
    Kari konnte es nicht fassen. Ausgenommen bei der Beerdigung ihrer Großmutter vor sieben Jahren, hatte sie Gage das letzte Mal am Nachmittag vor dem Abschlussball der Highschool gesehen. Obwohl sie damit gerechnet hatte, ihm irgendwann über den Weg zu laufen, hatte sie sich ihr Wiedersehen bestimmt nicht so vorgestellt.
    „Es war etwas komplizierter“, erwiderte sie und konnte es nicht fassen, dass sie sich vor einem Bankräuber verteidigen musste.
    „Hast du nun die Stadt ohne Vorwarnung verlassen oder nicht, Kari? Mehr als einen kurzen Brief war ich dir damals nicht wert. Du hast mit meinem Herzen gespielt wie mit einem Fußball.“
    Der Gangster sah sie vorwurfsvoll an. „Das war nicht sehr nett.“
    Sie starrte zurück. „Ich war achtzehn Jahre alt, und ich habe mich in dem Brief für mein Verhalten entschuldigt.“
    „Ich bin nie darüber hinweggekommen“, meinte Gage dramatisch, und der Schmerz schien ihm aus jeder Pore zu strömen. Er griff in die Brusttasche seiner Uniform und holte sich eine Packung Kaugummis heraus. „Du siehst einen gebrochenen Mann vor dir.“
    Kari unterdrückte den Drang, mit den Augen zu rollen. Sie wusste nicht, welches Spiel Gage spielte, aber sie wünschte sich, er würde es mit jemand anders tun.
    Ihre Verwirrung wurde zur Wut, als Gage einen Kaugummistreifen herausnahm und ihn dem Bankräuber anbot. Als Nächstes würden sie womöglich noch zusammen ein Bier trinken gehen. Der Bankräuber wollte das Kaugummi nicht annehmen, doch das

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