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JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

Titel: JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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verschlug, aber sie ahnte, dass es nicht lange anhalten würde. Unauffällig sah sie auf die Uhr. Es war fast elf. Vielleicht sollte sie erst einmal mit Maddy Crighton darüber reden, wie man seine Ernährung umstellen konnte.
    „Gehen Sie, und sagen Sie Maddy, dass es elf ist“, befahl er mürrisch. „Ich will meinen Tee.“
    Ruhig stand Honor auf. In diesem Moment kam Maddy mit einem Tablett herein.
    „Na endlich“, begrüßte Ben sie übel gelaunt.
    „Vielleicht möchten Sie Ihren Tee lieber mit uns in der Küche trinken“, sagte Maddy lächelnd zu Honor.
    „Mit uns?“, fragte Ben stirnrunzelnd.
    „Ja. Jon ist hier, um mit Max zu reden.“
    „Was für ein Sohn“, brummte Ben. „Er erzählt mir nicht mal, dass er kommt. Und er hat es offensichtlich auch nicht nötig, mich zu besuchen, obwohl das hier mein Haus ist. Wenn es David gewesen wäre …“
    Hastig führte Maddy Honor hinaus. „Tut mir leid, dass Sie das mitbekommen haben“, entschuldigte sie sich. „Ben kann manchmal sehr unhöflich sein. Jon ist mein Schwiegervater und Bens Sohn. David war … ist Jons Zwillingsbruder“, erklärte sie. „Meinen Sie, Sie können Ben helfen?“, fragte sie besorgt, als sie zur Küche gingen.
    „Das hoffe ich“, erwiderte Honor vorsichtig. „Aber wie sehr ich Ihrem Großvater helfen kann, hängt von ihm selbst ab.“
    „Oje“, seufzte Maddy. „Ich habe befürchtet, dass Sie so etwas sagen. Er weigert sich strikt, die Tabletten zu nehmen, die unser Hausarzt ihm verschrieben hat, und …“
    „Und er will auch nicht auf rotes Fleisch verzichten oder vielleicht sogar ein Hokuspokuszeug trinken, das ihn wahrscheinlich umbringen wird, anstatt ihm zu helfen“, ergänzte Honor trocken.
    „Hat er das wirklich zu Ihnen gesagt?“ Maddy lächelte mitfühlend, während sie die Küchentür öffnete. „Max, Gramps hat sich Mrs. Jessop gegenüber schrecklich benommen.“
    Honor folgte ihr in die Küche. Als sie die beiden Männer sah, die vom Tisch aufstanden, blieb sie wie angewurzelt stehen.
    „Honor, ist alles in Ordnung? Sie sehen so blass aus“, hörte sie ihre Gastgeberin besorgt ausrufen.
    Honor starrte den Mann an, den sie den Bruchteil einer Sekunde lang für den gehalten hatte, mit dem sie seit ein paar Wochen nicht nur ihr Haus, sondern auch ihr Bett teilte. Nein! Er war es nicht. Nicht ganz. Es gab einige Unterschiede, aber die waren so gering, wie man es nur bei eineiigen Zwillingen erwarten konnte. Zwillinge! David war der Bruder dieses Mannes, und das bedeutete …
    Honor lächelte verwirrt, als Maddy ihr den Mann vorstellte. Jon Crighton, Sohn ihres widerwilligen Patienten und Davids Bruder. Hatte sie sich verhört, oder hatte Maddy den Namen David eben ausgesprochen, als würde er einen schlechten Nachgeschmack auf der Zunge hinterlassen?
    Im Laufe ihrer Ehe hatte sie gelernt, ihre Gefühle zu verbergen. Um ihrer selbst und ihrer Kinder willen. Jetzt war sie froh, dass diese Selbstdisziplin ihr half, ihre Verwirrung zu überspielen. „Danke, es geht mir gut“, versicherte sie Maddy.
    Es war unglaublich, wie ähnlich sich die beiden Männer waren, doch als er ihr die Hand gab, wurde ihr schlagartig etwas klar. Selbst mit verbundenen Augen hätte sie allein durch die Berührung gewusst, wer welcher war.
    „Sie haben einen Zwillingsbruder?“, fragte sie Jon beiläufig, als sie seine Hand losließ.
    „Ja.“ Er nickte lächelnd.
    „Und genau darin liegt das Hauptproblem meines Großvaters“, stellte Maddy betrübt fest und warf Jon und Max einen kurzen Blick zu. „Von unserem Telefongespräch weiß ich, dass sie bei der Behandlung Ihrer Patienten ganzheitlich vorgehen. Deshalb …“ Sie atmete tief durch. „Wir haben beschlossen, Sie ein wenig in unsere Familiengeschichte einzuweihen.“
    Honor hörte aufmerksam zu, als Maddy die Ereignisse schilderte, die zu Davids Verschwinden geführt hatten. Und ihre Gastgeberin erzählte, wie sehr sein Vater darunter litt.
    „Ben vermisst ihn ganz fürchterlich“, erklärte Maddy. „Und ich glaube, würde jemand ihm sagen, dass David nicht zurückkehrt, würde er sich aufgeben.“
    „Nein, das würde er nicht“, mischte Max sich mit Nachdruck ein. „Er würde sich ganz einfach weigern, es zu glauben. Ich jedenfalls glaube nicht, dass David je wiederkommt.“
    „Obwohl er hier eine Tochter hat?“, fragte Honor leise. „Eine Tochter, einen Sohn, einen Vater und …“
    „Eine Tochter und einen Sohn, die er im Stich gelassen hat“,

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