JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06
glaube nicht. Ist dir klar, was du deinen Eltern damit antust? Was werden sie davon halten, dass du nur mit mir ins Bett gegangen bist, um schwanger zu werden?“
„Ich werde ihnen erzählen, dass es nur …“
„Nur was? Ein spontanes Abenteuer war? Damit sie glauben, ich hätte ihre Tochter verführt? Nein, Sam, das lasse ich nicht zu“, sagte er mit Nachdruck. „Nein, wenn wir beide unseren guten Ruf wahren wollen, müssen wir Bobbie und alle anderen in dem Glauben lassen, dass wir verliebt sind und eine feste Beziehung haben.“
Verliebt. Eine feste Beziehung. Sie und Liam … Sam wollte etwas erwidern, hielt dann jedoch lieber den Mund.
„Oder hast du eine bessere Idee?“, fragte Liam.
Sam wusste, wie sehr die Wahrheit ihre Eltern schockieren würde. Wie traurig sie über das Verhalten ihrer Tochter wären. Und wie enttäuscht von Liam.
„Aber ich kann dich nicht heiraten“, flüsterte sie. „Du wirst Gouverneur, und ich …“
„Wer hat etwas von Heiraten gesagt?“, unterbrach er sie. „Ich habe nur vorgeschlagen, so zu tun, als wären wir verliebt und hätten vor, irgendwann zu heiraten.“
„Aber wir werden nicht heiraten“, beharrte Sam.
Er schüttelte den Kopf. „Ganz bestimmt nicht. Ich würde nie eine Frau heiraten, die mich nur als Erzeuger ihrer Kinder will.“ Er sah auf die Uhr. „Uns bleibt noch eine halbe Stunde. Es sei denn, deine Schwester soll glauben, dass wir wieder ins Bett gegangen sind, weil wir nicht voneinander lassen können.“
Entrüstet floh Sam ins Bad. Wie konnte er so etwas auch nur denken? Nur weil sie mit ihm geschlafen hatte?
Die Vorstellung, es noch einmal zu tun, war einfach lächerlich. Und sobald sie mit Bobbie allein war, würde sie ihrer Schwester das auch sagen.
Sie drehte die Dusche auf, und das Wasser prasselte auf sie herunter. Was würde sie Bobbie sagen? Sie biss sich auf die Unterlippe. Dass Liam und sie … Sie schluckte. Sex gehabt hatten … Es tat ihr fast körperlich weh, als sie diese Worte zur Probe aussprach.
Hastig blinzelte sie die Tränen fort und lächelte bitter. Wenigstens würde es niemanden überraschen, wenn Liam und sie ihre „Beziehung“ beendeten.
Nach dem Duschen trocknete sie sich rauer als nötig ab und war gerade damit fertig, als es an der Tür klopfte.
„Ich bin gleich so weit“, rief sie.
„Mach auf, Sam“, verlangte Liam.
Sie zog den Bademantel an und öffnete. „So, ich bin fertig und …“
Als sie sah, was Liam in der Hand hielt, runzelte sie die Stirn. „Du warst einkaufen.“
„Eine Hose und ein Oberteil“, erklärte er und reichte ihr die glänzenden Tüten. „Die Sachen müssten passen.“
Sam starrte ihn an. Ihre Augen wurden groß.
„Ich dachte mir, du würdest den anderen nicht in dem Kleid gegenübertreten wollen, das du gestern Abend getragen hast“, fuhr er fort.
Natürlich hatte er recht. Das Kleid hatte ihr helfen sollen, James zu verführen, und war ganz sicher nicht das Richtige für ein Familientreffen. Trotzdem fand sie es irgendwie rührend, dass Liam sich die Mühe gemacht hatte, ihr neue Sachen zu kaufen.
Um ihre feuchten Augen vor ihm zu verbergen, beugte sie sich über die Tüten. „Wahrscheinlich passen sie nicht“, bemerkte sie mürrisch.
„Probier sie einfach an“, riet Liam kühl.
Samantha räumte das Bad und eilte an ihm vorbei ins Schlafzimmer. In der einen Tüte befand sich nicht nur die Hose, die Liam erwähnt hatte, sondern auch Wäsche, die aussah, als hätte sie selbst die Teile ausgesucht. Der BH und der Slip waren so schlicht, wie sie es bevorzugte, und hatten eine Farbe, die ihr gefiel. Sogar die Größe stimmte.
Woher wusste Liam, was sie normalerweise trug? Entweder hatte er es einfach erraten, oder er kannte sie besser, als sie geahnt hatte. Sie zog Slip und BH an, bevor sie die Hose aus der Tüte nahm. Die Aufschrift verriet, dass er sie in einer sehr teuren Boutique gekauft hatte. Das Label bestätigte, dass es sich um ein Stück aus einer edlen Kollektion handelte. Sie war karamellfarben, und als sie die Hose anhielt, wusste sie, dass sie perfekt sitzen würde.
Und ebenso passten auch die cremefarbene Seidenbluse sowie die Wildledermokassins, die sie in der dritten Tüte fand. Alles entsprach ihrem Stil so genau, als hätte sie es selbst gekauft. Und genau das würde Bobbie annehmen, wenn sie in dieser Aufmachung nach unten kam.
Sam hatte sich gerade das Haar gebürstet, als Liam das Schlafzimmer betrat.
„Alles okay?“, fragte
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