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JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

Titel: JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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dachte sie entsetzt.
    Wie hatte sie so etwas nur tun können? Sie schloss die Augen. Wie? Das wusste sie nur zu gut. Wie oft hatte sie in der Vergangenheit ihre spontane Art verflucht. Ihre Rastlosigkeit, die sie so oft Vernunft und Vorsicht vergessen ließ. Sie hatte in ihrem Leben schon viele Dummheiten begangen, aber keine einzige davon war mit dem zu vergleichen, was sie jetzt getan hatte.
    In ihre schmerzlichen Selbstzweifel vertieft, nahm sie nur am Rande wahr, dass Liam inzwischen die Tür geöffnet hatte.
    Dann stellte sie jedoch entsetzt fest, dass es gar nicht der Zimmerkellner mit dem Frühstück war, den er hereingelassen hatte. Nein, es waren Bobbie und deren Schwiegermutter Pat.
    „Oh, Liam, dem Himmel sei Dank, dass du hier bist“, hörte sie ihre Schwester besorgt ausrufen. „Hast du Sam gestern gesehen? Sie ist nicht nach Hause gekommen. Sie und James wollten hier im Grosvenor zu Abend essen, und als sie nicht kam, dachte ich zuerst … Aber dann, als James heute Morgen bei uns anrief und nach ihr fragte …“
    Während die Stimme ihrer Schwester immer näher kam, starrte Sam gebannt auf die Schlafzimmertür, die Liam halb offen gelassen hatte. Wenn sie schnell genug war, würde sie es vielleicht schaffen, sich im Bad zu verstecken. Noch während sie verzweifelt überlegte, was sie tun sollte, hörte sie Bobbies leisen Aufschrei: Ihre Schwester stand jetzt in der Tür und starrte sie entgeistert an.
    „Samantha …“, hauchte Bobbie und wirbelte zu Liam herum. „Oh, Liam, ich …“
    „Bobbie, ich kann dir alles erklären“, sagte Sam rasch, aber Bobbie war schon dabei, ihre Schwiegermutter von der Schlafzimmertür wegzuschieben. Sam hörte, wie sie sich bei Liam entschuldigte.
    „Liam, es tut mir ja so leid, aber ich hatte keine Ahnung … niemand konnte das ahnen … Samantha hat nichts davon gesagt. Andererseits hätte ich es mir auch denken können. Zwischen euch beiden hat es ja schon immer geknistert. Oh, die anderen werden begeistert sein!“
    Bobbies Schock hatte sich offenbar schnell gelegt und einer freudigen Aufregung Platz gemacht. Plötzlich erschien sie wieder in der Schlafzimmertür. „Sam, ich gebe euch beiden eine Stunde. Dann kommt ihr nach unten, damit wir alle feiern können. Dass du nicht mal mir gegenüber eine kleine Andeutung gemacht hast … Oh, ich kann es kaum abwarten, Luke davon zu erzählen!“
    „Nein, Bobbie. Du verstehst es nicht“, protestierte Sam verzweifelt, aber ihre Schwester hatte sich schon wieder umgedreht und zog ihre belustigt dreinblickende Schwiegermutter zur Tür der Suite.
    „Liam, ich bitte um Entschuldigung, falls wir zu einem ungünstigen Zeitpunkt gekommen sind.“ Sam hörte Bobbie lachen. „Aber daran seid ihr beide selbst schuld. Ich weiß, wie es ist, frisch verliebt zu sein. Ihr wollt alles für euch behalten, aber Sam hätte mich nicht im Dunkeln lassen dürfen. Wenn ich mir vorstelle, dass ich sie fast mit James zusammengebracht hätte …“
    Sie schüttelte den Kopf. „Na ja, Luke wird bestimmt behaupten, er hätte es gleich gewusst. Dauernd hat er gesagt, dass Sam und James nicht zueinander passen. Und Pat ist überzeugt, dass …“ Sie verstummte und warf ihrer Schwiegermutter ein Lächeln zu.
    Als Pat diskret zum Fahrstuhl ging, drehte Bobbie sich wieder zu Liam um. „Oh, Liam …“, rief sie und umarmte ihn. „Ich freue mich ja so für euch beide. Sam hat immer beteuert, dass ihre Verliebtheit nur eine Teenagerlaune war, aber das habe ich ihr nie abgenommen. Wenn ich Luke nicht so sehr lieben würde …“ Lachend sah Bobbie ihn an. „Oh, wie schön, dass Mom und Dad bald herkommen. Unsere Familie wird ja so viel zu feiern haben. Dads Ruhestand, deinen Wahlsieg und jetzt auch noch eine Hochzeit …“
    Als die Tür hinter ihrer Schwester ins Schloss fiel, glitt Sam unter die Decke und zog sie schützend um sich.
    „Warum hast du sie hereingelassen?“, fragte sie vorwurfsvoll, sobald Liam in der Schlafzimmertür erschien.
    „Ich hatte keine andere Wahl“, erwiderte er gelassen. „Außerdem …“
    „Und warum hast du ihr nicht die Wahrheit gesagt?“, fuhr Sam wütend fort. „Warum hast du ihr nicht widersprochen, als sie anfing, von uns beiden zu schwärmen? Als Liebespaar? Jetzt glaubt sie, dass wir heiraten wollen und …“
    „Wäre das denn eine so schlechte Idee?“, unterbrach er sie leise und nutzte die Gelegenheit, die sich ihm so unerwartet bot.
    Sam starrte ihn an. Sie musste sich verhört haben.

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