JULIA FESTIVAL EXTRA WEIHNACHTSBAND Band 03
resigniert, und sein Blick verriet, dass er sich über ihre Entschlossenheit lustig machte. „Ich nehme an, das bedeutet, dass du heute Nacht nicht hierbleiben willst.“
„Wie ich bereits sagte, werde ich mir jetzt ein Taxi rufen.“
„Ich bringe dich nach Hause.“
„Nein, das wirst du nicht. Du hast Gäste, um die du dich kümmern musst.“
„Zur Hölle mit den Gästen. Die können sich gut um sich selbst kümmern.“
„Das ist sehr eigennützig von dir. Schließlich hast du sie doch eingeladen.“
„Nur die Hälfte von denen.“
„Das spielt keine Rolle. Du bist der Gastgeber. Außerdem möchte ich gar nicht, dass du mich nach Hause fährst. Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob ich mit dir zusammen sein möchte oder nicht. Und solange ich mir darüber nicht im Klaren bin …“
„Dani, ich habe die Wahrheit gesagt“, beteuerte Cameron heftig.
„Wenn es die Wahrheit ist, wird sie es auch morgen noch sein und übermorgen und überübermorgen“, sagte sie. „Sieh es doch einfach einmal so, Cameron. Vielleicht willst du mich dann sowieso nicht mehr. Das würde uns beiden einiges ersparen.“
„Du willst, dass alles nach deinem Kopf geht, Dani Halstead“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
„Eine Frau muss eben nach ihren Prinzipien handeln“, gab sie zurück.
Sein Ärger wich einem leisen, sanften Lachen. „Warum kämpfst du dagegen an?“, fragte er, nahm die Hände von ihren Schultern und schüttelte den Kopf. „Nimm dein Taxi, wenn es unbedingt sein muss. Morgen ist schließlich auch noch ein Tag.“ In seinen Augen stand das Versprechen, dass sie sich wiedersehen würden … dann jedoch mit einem anderen Ergebnis.
Dani war nicht ganz sicher, ob das nun sein männlicher Stolz war oder ein wirklicher Vorsatz. Sie wusste nur, dass sie jetzt eine Verschnaufpause brauchte, um sich über ihre Gefühle klar zu werden.
Cameron bestand darauf, ihr das Geld für das Taxi zu geben, und sie nahm es nur zu gern an, da sie viel Arbeit für ihn geleistet hatte und gar nicht so sicher war, ob sie irgendeinen Lohn dafür bekommen würde. Im Moment war das noch nicht abzusehen.
Es waren immer noch ungefähr fünfzehn Gäste auf der Party – unter ihnen auch Simone –, als das Taxi vorfuhr. Cameron brachte Dani zu dem wartenden Auto.
„Vielen Dank für die Mühe, die du dir gemacht hast, Dani“, sagte er, als sie bereits auf dem Rücksitz Platz genommen hatte. Er erwähnte mit keinem Wort den kommenden Tag.
Dani sah ihn an, und ein Funke Zynismus blitzte in ihren Augen. „Es war ein interessanter Abend, Cameron“, sagte sie leise.
Cameron führte seine Finger an die Lippen und warf ihr einen Kuss durch die geschlossene Autotür zu. Es war eine liebenswerte Geste. Er hatte Talent, charmant zu sein. Er hatte Talent für alles.
Dani blickte nicht zurück, als der Wagen anfuhr. Wie die Gleichung aufgehen würde, war ihr klar. Wenn Cameron McFarlane sie wirklich wollte, würde er alles daransetzen, sie für sich zu gewinnen. Andererseits, wenn er gelogen hatte, nur um heute Nacht eine kurze Befriedigung zu finden, würde er jetzt wissen, dass er damit bei ihr nicht landete und dass es keinen Weg gab, sie umzustimmen – nicht einmal, wenn er es wirklich wollte. Wie auch immer, es konnte erst morgen geklärt werden.
Aus irgendeinem Grund hatte Dani plötzlich furchtbare Kopfschmerzen, als sie zu Hause ankam. Das war ungewöhnlich, denn sie neigte nicht zu Kopfschmerzen. Wahrscheinlich lag es daran, dass all ihre Gefühle aufgewühlt waren.
Dani duschte kurz, zog sich ihr Nachthemd an, löste dann den fest geflochtenen Zopf und entwirrte ihre Haare, in der Hoffnung, das könne den Schmerz lösen. Zusätzlich schluckte sie zwei Aspirintabletten, bevor sie völlig erschöpft ins Bett fiel.
Sie konnte nicht einschlafen, denn ihre Gedanken kehrten immer wieder zu dem Kuss zurück und zu den Gefühlen, die er in ihr ausgelöst hatte. Sie wünschte, sie würde alles wissen, was dem gefolgt wäre, wenn sie es zugelassen hätte. Sie stellte sich vor, wie großartig es sein müsste, das zu erfahren. Zumindest einmal im Leben.
Ich bin erst dreiundzwanzig Jahre alt, tröstete sie sich, und Cameron McFarlane kann nicht der einzige Mann auf der Welt sein, der es versteht, mit einer Frau umzugehen. Wenn sie ihn nicht haben konnte, dann musste sie sich damit abfinden. Trotzdem wäre sie nicht allzu böse, wenn Nicole sie belogen hätte.
Und wenn es so wäre, dass Cameron McFarlane
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