JULIA FESTIVAL EXTRA WEIHNACHTSBAND Band 03
sich sicher, bestimmt guttun würde, da er selbst keine Familie hatte. Sie erinnerte sich daran, dass Cameron von Natur aus sehr großzügig war, doch das hielt sie nicht davon ab zu hoffen.
Das Glück war dieses Mal auf ihrer Seite. Es musste einfach so sein. Die letzten drei Katastrophen in ihrem Leben hatten sich in Triumphe verwandelt. Sie hatte den besten Job der Welt – sie kochte für Cameron. Mrs. B. schwebte im siebten Himmel mit ihrem Henry, und heute würde der schönste Heilige Abend werden, den Dani je erlebt hatte. Es war jetzt schon der schönste Tag, mit Cameron neben ihr, der atemberaubend gut aussah in seinen weißen Jeans und dem dunkelblauen Hemd.
Danis Eltern wohnten in Wamberal, das ungefähr eine Stunde von Sydney entfernt an der Küste lag. Das Haus war auf einem Hügel gebaut, und von dort blickte man über den Strand, so weit das Auge reichte. Es war ein hübsches, gemütliches Haus, nicht so elegant wie das von Cameron, doch die Aussicht war herrlich und die Veranda weit ausladend. Das Leben während der Sommermonate spielte sich fast ausschließlich im Freien ab. Ihre Eltern saßen draußen mit ihrer Großmutter, als Dani und Cameron die Auffahrt hinauffuhren.
Obwohl Dani ihrer Mutter angekündigt hatte, dass sie Cameron mitbringen würde, hatte sie es für besser gehalten, ihre derzeitige Beziehung nicht zu erwähnen. Es hatte keinen Sinn, dass ihre Mutter sich unnötige Gedanken machte. Natürlich, Nicole könnte ihr einen Strich durch die Rechnung machen, wenn sie wollte, doch Dani gab ihrer Schwester eine Chance. Vielleicht konnten sie dieses Jahr Weihnachten friedlicher miteinander verbringen. Außerdem würde Nicole sich hüten, in Camerons Gegenwart etwas Unpassendes zu sagen.
Als Dani und Cameron aus dem Wagen stiegen, sah sie, wie ihre Mutter große Augen bekam und ihr Vater überrascht die Brauen hochzog. Ihre Großmutter lächelte einfach nur. Sie begrüßten sich. Cameron wurde vorgestellt, und Danis Vater kam heran, um ihm zu helfen, die Weihnachtspakete hineinzubringen.
Die nächste halbe Stunde war eine einzige Wohltat für Dani. Ihre Eltern waren ganz überwältigt von Cameron, der ihre Hand hielt und ihr immer wieder verliebte Blicke zuwarf. Ihr Ansehen bei ihren Eltern wuchs sichtlich. Sie fragten kein einziges Mal, wie sie mit ihrer Karriere vorankam. Großmutter beobachtete das Ganze und nickte nur von Zeit zu Zeit wissend.
Der alte Familienzwist kam Dani in Erinnerung, als Nicole mit ihrem Freund eintraf. Sie konnte nicht verhindern, sich Sorgen darüber zu machen, ob Nicole nicht schlafende Hunde wecken würde. Doch zu ihrer großen Erleichterung schien sie Camerons Anwesenheit nur zu gern zu akzeptieren, und sie machte auch nicht die leiseste gehässige Bemerkung darüber Dani gegenüber. Als sie aus hohen Gläsern Weihnachtspunsch tranken, lächelte Nicole ihr tatsächlich zu. Dani lächelte verwirrt zurück und dachte, dass Nicole von der Weihnachtsstimmung angesteckt worden sein musste.
Noch überraschter war sie, als Nicole ein persönliches Gespräch mit ihr begann und mit einer scheinbar ernst gemeinten Entschuldigung anfing.
„Es tut mir leid, was ich über Cameron gesagt habe, Dani. Wenn ihr wirklich etwas miteinander …“
„Nicole …“ Dani zögerte, doch sie hatte das Gefühl, dass sie diese Frage stellen musste. „Hast du es getan, weil du ihn für dich selbst wolltest?“
Langsam schüttelte Nicole den Kopf. „Eigentlich nicht. Ich begehrte ihn. Welche Frau würde das nicht tun? Aber Barry …“
Der Blick, den Nicole ihrem Freund zuwarf, ließ Dani erleichtert aufatmen.
„Wir denken daran zu heiraten.“
Wenn nur Cameron daran denken würde zu heiraten, dachte Dani, doch schnell schob sie diesen Gedanken beiseite. Es war an der Zeit, dass auch sie das Vergangene ruhen ließ.
„Das ist wundervoll, Nicole.“
„Ja, das ist es.“ Nicole lächelte ironisch. „Barry stört sich nicht an meiner Vergangenheit. Es war eine Art Rebellion von mir, mit jedem Mann zu schlafen, der mir gefiel. Aber das ist es nicht, was ich will. Das war gedankenlos. Es ging so weit, dass ich mich selbst nicht mehr leiden konnte.“
„Es tut mir leid, dass du dich so gefühlt hast“, sagte Dani sanft.
Neugierig sah Nicole sie an. „Du bist mit dir selbst zufrieden, nicht wahr, Dani? Das hast du immer ausgestrahlt.“
Dani verzog das Gesicht. „Nicht immer. Vor zwei Wochen noch habe ich mich gefühlt wie ein Versager und mir überlegt, wie ich der
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