JULIA FESTIVAL EXTRA WEIHNACHTSBAND Band 03
Gegend.
Überall auf dem Boden lag Geschenkpapier, als Dani das letzte Geschenk nahm. Sie hatte absichtlich Camerons Päckchen für sie bis zum Schluss aufgehoben, obwohl sie fast umkam vor Neugierde, was er für sie ausgesucht hatte. Die Form war rechteckig und hatte die Größe einer Damenhandtasche.
Sie spürte seinen Blick auf sich gerichtet, als sie das Papier aufriss, und sie warf ihm ein liebevolles Lächeln zu, das ihm sagen sollte, egal, was er gekauft hatte, sie würde es lieben. Eine Samtschatulle kam zum Vorschein, eine von der Art, in der teure Halsketten aufbewahrt wurden.
Dani holte tief Luft bei dem Gedanken, dass Cameron nichts zu teuer für sie war. Sie hoffte, er hatte nicht zu sehr übertrieben. Sie öffnete den Deckel und war auf alles gefasst, nur nicht auf das, was sie jetzt sah.
In dem schwarzen Samt steckte ein wunderschöner Ring mit einem einzelnen Diamanten. Dahinter lag ein Kärtchen, auf das Cameron geschrieben hatte: „Willst du meine Frau werden?“
Sie blickte auf und sah in die wundervollen blauen Augen, die vor Liebe strahlten, und dieser Blick traf sie direkt ins Herz. Dani war so überwältigt, dass sie kein Wort herausbrachte. Sie stand auf und trug das Kästchen zu ihm hinüber. In ihren Augen stand, wie sehr sie ihn liebte. Sie reichte ihm die Schatulle und streckte ihm ihre linke Hand entgegen, damit er ihr den Ring auf den Finger stecken konnte.
„Sag Ja“, half er ihr mit einem Strahlen in den Augen.
„Ja“, flüsterte sie.
Er zog sie auf seinen Schoß und nahm sie in einen Arm, während er das Kästchen öffnete. Feierlich steckte er ihr den wunderschönen Diamantring an den Mittelfinger.
„Hochzeit“, sagte er betont. „Jetzt bist du wirklich und wahrhaftig gefangen.“
„Ja“, stimmte Dani zu, als sie endlich ihre Stimme wiedergefunden hatte. „Du hast mich gefangen, Cameron.“
„Und es gibt keinen Fluchtweg.“
„Absolut keinen.“
„Scheidung kommt nicht in Frage.“
„Undenkbar.“
„Kinder.“
„Ja, viele Kinder.“
„Und Enkelkinder.“
„Nur, wenn du belastbar bist, lieber Cameron.“
„Ich bin sehr belastbar“, versicherte er ernst. Dann sah er in den Kreis der Familie, die vor Staunen stumm dasaß. „So ist es. Dani und ich werden heiraten.“
Es war wirklich der beste Weihnachtsabend, den es je gegeben hatte – ein unmöglicher Traum war wahr geworden!
Als sie an diesem Abend gemeinsam ins Bett gingen, wiederholte Cameron immer wieder, wie sehr er Dani liebte, und sie hatte nicht die geringsten Gewissensbisse, ihm auf der Stelle zu beweisen, wie sehr auch sie ihn liebte.
Viele, viele Jahre später, nachdem viele Dinge geschehen waren – und dies ist die reine Wahrheit –, setzten Dani und Cameron sich auf einer Farm zur Ruhe. Dani hatte ihre Hühner und ihre Obstbäume sowie einen Kräuter- und Gemüsegarten. Cameron fand großen Spaß daran, Kaschmir-Schafe zu züchten wegen der Wolle, die sie lieferten, und Terrier zum Spaß. Sie hatten ein erfülltes Leben, das getragen war von der Zufriedenheit zusammen zu sein.
Ab und zu versuchten ihre Kinder, sie davon zu überzeugen, dass sie für diese Art Leben langsam zu alt wurden, doch Dani und Cameron waren entschlossen, so zu leben, wie sie es für richtig hielten. Das hatten sie von Anfang an getan, und sie hatten jeden Grund zu verlangen, es bis zum Ende tun zu dürfen.
In den Schulferien kamen ihre Enkelkinder zu ihnen, und sie hatten viel Spaß gemeinsam. Manchmal saßen die Enkel zusammen und tuschelten, woher ihre Großmutter immer alles wisse, was sie taten. Sie glaubten natürlich nicht wirklich daran, dass die Vögel ihr das erzählten, und kamen zu dem Schluss, dass sie einen sechsten Sinn haben musste, der sie Dinge wissen ließ, die nicht einmal Großvater wusste.
Großmutter konnte wundervolle Kuchen und Kekse backen.
Alle waren sich einig, dass sie so gut war, dass sie leicht eine professionelle Köchin hätte werden können, wenn sie gewollt hätte. Ihr Lammbraten war das Beste! Und ihre selbst gemachte Erbsen-Schinken-Suppe, die Großvater so liebte, war unvergleichlich. Durch die Küche zog immer ein köstlicher Duft.
Und wenn irgendjemand sich verletzt hatte oder krank war, war Großmutter auch hier fantastisch. Sie hatte weiche, beruhigende Hände, die jeden trösten konnten. Man ging einfach zu ihr, wenn man verletzt war.
Sie hatte auch eine spezielle Vorliebe für alte Sprichwörter. Woher sie die alle wusste, war ein weiteres Geheimnis.
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