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JULIA FESTIVAL EXTRA WEIHNACHTSBAND Band 03

JULIA FESTIVAL EXTRA WEIHNACHTSBAND Band 03

Titel: JULIA FESTIVAL EXTRA WEIHNACHTSBAND Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMMA DARCY EMMA RICHMOND LUCY GORDON
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Dankbarkeit zu empfinden. Lieber würde sie mit hohem Fieber im Bett liegen, als hier mit diesem Mann zu wohnen. Im nächsten Moment regte sich ihr Gewissen. Er hatte Tee gekocht und Robbie das Frühstück gemacht. Außerdem war es schließlich sein Haus, auch wenn sie das immer noch nicht richtig begreifen konnte.
    Selina nahm Schreibblock und Stift aus der Schachtel auf dem Kaminsims, ging zurück in die Küche und setzte sich wieder an den Tisch.
    „Es tut mir leid“, entschuldigte sie sich steif und lächelte Steven versöhnlich zu. „Sie haben natürlich recht. Wir müssen das Beste aus der Situation machen.“
    „Und es gibt nichts Schlimmeres als Leute, die recht haben, stimmt’s?“, fragte er, ohne das Gesicht zu verziehen.
    „Nein“, gab sie missmutig zu und konnte nur mit Mühe dem Wunsch widerstehen, ihm den Block an den Kopf zu werfen. Sie riss ein Blatt ab und hielt den Stift bereit. „Wir brauchen mehr Holz für Kamin und Herd. Vielen Dank übrigens, dass Sie Feuer gemacht haben.“
    „Eine kleine Gegenleistung für Ihre … Gastfreundschaft.“
    Verärgert über sich selbst, weil sie so schnell wieder vergessen hatte, wem das Haus gehörte, schob Selina ihm das Blatt hin. „Tut mir leid. Ich kann mich nicht daran gewöhnen, dass wir in Ihrem Haus sind. Vielleicht möchten Sie lieber selbst die Liste schreiben.“
    „Lassen wir das“, entgegnete er und schob das Blatt zurück. „Wie sieht es mit den Lebensmittelvorräten aus?“
    „Die dürften reichen. Glücklicherweise habe ich gestern die Kühltruhe gefüllt. Und Robbie macht es sicher nichts aus, an Weihnachten Hähnchen statt Truthahn zu essen. Außerdem sind auch noch Kerzen da, falls der Strom ausfällt“, erklärte sie kühl.
    „Ach ja. Ich hatte vergessen, dass so etwas im guten alten England hin und wieder vorkommen kann.“
    Am liebsten hätte sie ihm gesagt, er wäre besser dort geblieben, wo er hergekommen war. Sie unterließ es und biss sich auf die Lippe. Weshalb sollte sie alles noch schlimmer machen. Er schien sich Mühe zu geben, freundlich zu sein, und das sollte sie ebenfalls tun. Schließlich würde in wenigen Tagen alles vorbei sein.
    „In Kanada kennt man solche Probleme offensichtlich nicht. Also, was noch?“, fuhr sie hastig fort, als er sie amüsiert ansah. „Da wir wohl auf einen Weihnachtsbaum verzichten müssen, könnte ich einige Zweige sammeln zum Dekorieren …“
    „Das einzige Problem ist also das Holz?“
    „Ja. Eigentlich hätte heute welches geliefert werden sollen.“ Selina wagte einen Blick an Steven vorbei zum Fenster hinaus. Der Schnee fiel jetzt in dichteren Flocken. „Wir wohnen nicht gerade mitten im Wald. Außerdem will ich bei den Forresters vorbeigehen …“
    „Ach, die leben noch?“
    „Ja“, erwiderte sie ungehalten. „Und wir sollten nachsehen, ob sie etwas brauchen.“
    „Wir? Eben hieß es noch ‚ich‘.“
    „Also gut, ich werde nach ihnen schauen. Von dort gehe ich dann zu den Gunners …“
    „Gunners?“, fragte er verdutzt.
    „David und Barbara Gunner. Sie haben vor etwa einem Jahr die Grantham Farm übernommen.“
    „Aha! Auch ältere Leute?“
    „Nein, sie sind noch jung und haben einen kleinen Jungen, Peter, er ist etwas älter als Robbie. Trotzdem würde ich gern …“
    Selina lächelte. Aufgeregtes Hundegebell drang von draußen herein. „Sie sind uns anscheinend zuvorgekommen. Das hört sich nach Brandy an, Davids Hund.“

    Selina stand auf. Ihr herzliches Lächeln verriet echte Freude und unterstrich ihre ungewöhnliche Schönheit. Ohne den forschenden Blick wahrzunehmen, den Steven ihr zuwarf, öffnete sie die Hintertür.
    „Du siehst aus wie der Schneemensch im Himalaja“, begrüßte sie David scherzend und strich ihm die Flocken aus dem dunklen Haar. „Komm herein.“
    Selina bemerkte, dass David Steven erblickt hatte. Einen Moment lang stand sie unschlüssig und verlegen da. Sie war unendlich dankbar, als Steven selbst die Initiative ergriff.
    „Steven Howe“, stellte er sich vor und erhob sich, „ein Freund von Selina. Ich kam gestern vorbei, um zu schauen, wie es ihr geht, und wurde von dem heftigen Schneefall überrascht.“
    „Selina ist sicher froh, Sie hier zu haben“, meinte David und lächelte flüchtig.
    Selina wusste, dass er nie auf die Idee kommen würde, an Stevens Worten zu zweifeln.
    David schüttelte Steven die Hand und fügte hinzu: „Ich wollte Selina einladen, Weihnachten mit uns zu verbringen, aber das hat sich wohl

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