JULIA FESTIVAL EXTRA WEIHNACHTSBAND Band 03
Aussehen und seinem Sex-Appeal brauchte er nur mit dem Finger zu schnippen, um zu bekommen, was er wollte. Wenn er es geschickt anstellte, würde das ganze Leben ein Spiel für ihn sein.
Es konnte einen schon krank machen zu sehen, wie leicht einige Menschen es hatten. Es bereitete Dani ein besonderes Vergnügen, „den lieben Cameron“ heute als Verlierer dastehen zu lassen. Wahrscheinlich war das nur ein winziger Kratzer an seinem Selbstbewusstsein, aber es gab ihr ein Gefühl der Befriedigung, ihm den sicheren Boden unter den Füßen wegzuziehen. In diesem Fall die Bettlaken, was sogar noch besser war. Die Art und Weise, wie er Mrs. B. ausnutzte, war geradezu schamlos.
Andererseits wünschte Dani, er würde sie attraktiv finden. Aber das würde er natürlich nicht. Sie war einfach zu unscheinbar für einen Mann wie ihn. Aber wenn er es trotzdem …
Dani wurde von einem Glücksgefühl erfasst, als sie sich ausmalte, Cameron McFarlane über Weihnachten mit nach Hause zu nehmen.
Dann würde sie endlich nicht mehr als nutzlose Versagerin betrachtet werden. Oh nein! Ihr Vater wäre tief beeindruckt, sie in Begleitung eines bekannten Schriftstellers zu sehen. Ihre Mutter wäre fasziniert von seinem Aussehen. Und Nicole – Dani lachte beinahe laut auf bei dem Gedanken –, Nicole würde platzen vor Neid.
Ein unmöglicher Traum. Aber die Vorstellung war schön.
Dani nahm sich vor, weiterzuträumen und sich alle verrückten Möglichkeiten auszudenken, um diesen Traum wahr werden zu lassen. Sie brauchte etwas, was sie aufmunterte. Über Katastrophen nachzudenken, war einfach zu deprimierend. Die Aussicht, das dritte Unglück in einen Triumph zu verwandeln, war sehr viel besser für ihre geistige Verfassung.
Noch besser wäre es, Cameron McFarlane dazu zu bringen, es wirklich zu tun.
Einen einzigen Tag seines Lebens. Das war alles, was sie von ihm verlangte. Ein wunderschöner Tag, der sie für all die Gemeinheiten ihrer Familie entschädigen würde.
Wäre ihre Großmutter nicht gewesen, die ihr immer beistand, Dani wäre dieses Jahr wahrscheinlich überhaupt nicht nach Hause gefahren.
Aber zusammen mit Cameron McFarlane?
Die Frage war nur, wie konnte sie ihn überreden mitzuspielen?
2. KAPITEL
Liebe geht durch den Magen, pflegte Danis Großmutter zu sagen, und das war einer der Gründe für Dani gewesen, Köchin zu werden.
Die Erfahrung hatte jedoch gezeigt, dass es keine sehr verlässliche Sache war, das Herz eines Mannes über seinen Magen erobern zu wollen. Zumindest nicht so sicher wie die Tatsache, dass ein Unglück selten allein kam. Dani hatte ihrer Großmutter nie etwas davon gesagt. Im Moment jedoch war sie verzweifelt und fest entschlossen, dieses alte Sprichwort ein weiteres Mal auf die Probe zu stellen.
Wenn Dani eine herausragende Fähigkeit besaß, wenn es einen sicheren Weg gab, jemanden zu beeindrucken, so waren es ihre Kochkünste. Nicht einmal Nicole konnte so mit Lebensmitteln umgehen wie sie.
Auch wenn es ärgerlich war, jetzt doch Cameron McFarlanes Wunsch nach einem ordentlichen Frühstück nachzukommen – der Gedanke, Weihnachten mit ihm nach Hause zu fahren, machte dieses taktische Manöver unumgänglich.
Davon abgesehen würde sie sich mit ihm unterhalten können, während er aß. Es musste sich ein Gespräch entwickeln, wenn sie die Gelegenheit beim Schopf packen wollte, um die Sache ins Rollen zu bringen.
Möglicherweise bestand für Dani nicht die geringste Chance, seine Aufmerksamkeit zu erregen. Doch sie musste es darauf ankommen lassen. Sie hatte nichts Besseres vor, und dies war weitaus interessanter, als die Wäsche zu waschen.
Dani fand den Hausarbeitsraum, warf das schwarze Höschen in den Wäschekorb und öffnete die nächste Tür, die glücklicherweise in die Küche führte. Es war eine sehr schön eingerichtete Küche, in der man viel Bewegungsfreiheit sowie eine große Arbeitsfläche hatte. Wie auch sonst im Haus, soweit Dani es gesehen hatte, war auch hier nicht an Geld gespart worden. Alles war vom Feinsten.
Nachdem sie den Sektkühler und die Gläser in das Spülbecken gestellt hatte, untersuchte Dani den Inhalt des Kühlschranks. Sie fand einen halben Schinken, Eier und eine Auswahl verschiedener Käsesorten. Die Obst- und Gemüsefächer bargen weitere Köstlichkeiten – junge Champignons, Tomaten, Schalotten, Orangen, Mangos. Kein Zweifel, sie konnte ein tolles Frühstück auftischen.
Mit dieser Gewissheit ging sie zurück zum Schlafzimmer. Cameron
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