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Julia Gold Band 0045

Julia Gold Band 0045

Titel: Julia Gold Band 0045 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy Stephanie Howard Alexandra Sellers
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Salaam “, antwortete sie.
    „Bitte“, betonte er und bedeutete ihr mit Zeichensprache, dass sie sich auf die Kissen um den niedrigen Tisch setzen solle, an dem sie und Kaifar vor einer halben Ewigkeit gesessen hatten. Jetzt stand dort ein Tablett mit Getränken und verschiedenen Leckereien. Caroline nahm Platz und bediente sich.
    „Wo ist Kaifar?“, fragte sie und aß einen der köstlich gewürzten Bissen.
    Der Mann bekam große Augen. „Kaifar?“
    „Der …“ Wie sollte sie ihn beschreiben? Der Mann, der mich hergebracht hat? Der Besitzer dieses Hauses? Gehörte ihm das Haus?
    „Madame mak Wahin?“, radebrechte er und bedachte sie erneut mit einem geflissentlichen Lächeln.
    Es dauerte einen Moment, ehe ihr klar wurde, dass er englisch gesprochen hatte. „Ja, danke.“
    Er hob fragend die Flasche Weißwein, und sie nickte. Er goss die Flüssigkeit in einen goldbemalten Kelch aus schwerem Kristall, der nicht einmal von einem Sultan verschmäht worden wäre. Caroline entspannte sich für ein paar Minuten, doch dann, als Kaifar nicht erschien, hielt sie es für angebracht, sich auf den Weg zum Hotel zu machen und sich umzuziehen.
    Sie stellte das Glas hin und stand auf. „Ich möchte jetzt gern in mein Hotel“, informierte sie den Kellner. Er starrte sie verständnislos an. „Hotel!“, wiederholte sie und deutete auf sich. „Gehen. Jetzt.“ Sie tat so, als hielte sie ein Lenkrad in der Hand.
    Der Mann schüttelte den Kopf. „Nicht gehen, Madame.“ Er bedeutete ihr mit beiden Händen, dass sie bleiben solle. „Essen.“ Er gestikulierte und wies zu dem Tisch hinüber, den er so schön gedeckt hatte.
    Caroline nickte. „Zum Essen bin ich wieder da“, meinte sie mehr zu sich selbst als zu ihm, da er offensichtlich kein Wort verstand. Jedenfalls würde er sie kaum zum Hotel bringen können. Vermutlich musste sie zu Fuß gehen oder sich ein Taxi suchen.
    Sie kehrte ins Schlafzimmer zurück und nahm ihre Strandtasche an sich. Als sie damit in den Raum kam, stand der Mann besorgt und enttäuscht da. „Ich komme in einer halben Stunde wieder“, erklärte sie, deutete auf ihr Handgelenk und zeigte ihm dreißig Minuten an. Dann schritt sie zu der Tür, die zu der Treppe in den Garten führte.
    Der Kellner rief ihr etwas nach, doch sie reagierte nicht darauf. Er verstand sie ja nicht, und je mehr sie sich beeilte, desto eher war sie zurück.
    Im Garten saß ein Mann. Er richtete sich ruckartig auf, als Caroline in der Tür erschien, und sprang hoch. Caroline nickte grüßend, schritt auf die bogenförmige Tür in der Gartenmauer zu und zog an dem Griff. Sie war verschlossen.
    „Madame, Madame!“
    Sie wandte sich zu dem Kellner und dem anderen Mann um, die beide aufgeregt auf sie zugelaufen kamen. Sie riefen ihr ein paar Proteste auf Arabisch zu, die sie nicht verstand. Sie lächelte, blieb aber bestimmt.
    „Bitte öffnen Sie die Tür!“
    „Nicht gehen, nicht gehen, Madame!“, beharrte der Kellner und stemmte sich gegen die Tür, um zu zeigen, dass sie geschlossen war und auch bleiben musste. Er sprach dabei etwas Unverständliches auf Arabisch. Caroline winkte ab, um seinen Redefluss zu bremsen.
    „Ich verstehe kein Wort von dem, was Sie da sagen“, erklärte sie ihm und deutete auf die Tür. „Schließen Sie auf“, bat sie und machte ihnen mit Gesten vor, was sie wollte.
    Der andere Mann wandte sich an den Kellner und sagte etwas zu ihm. Der Kellner nickte eifrig. „Prinz!“, sagte er, glücklich, das Wort gefunden zu haben. „Prinz kommt!“
    Caroline starrte ihn an. „Prinz? Wer ist Prinz?“
    „Sie … Sie Wahin!“ Er deutete nach oben zu dem Fenster, an dem sie gesessen und Wein getrunken hatte, und versuchte sie, ohne sie anzufassen, zur Tür zurückzuschicken.
    Plötzlich bekam Caroline Angst. Wo war Kaifar, und was war das hier überhaupt für ein Ort? Wer waren diese Männer, und warum versuchten sie, Caroline festzuhalten? Trotz der abendlichen Wärme rann ihr ein kalter Schauer über den Rücken. Sie ignorierte die Gesten der Männer und zog erneut an dem Griff der verschlossenen Tür. Doch sie ließ sich auch jetzt nicht öffnen. Caroline bemühte sich, die Ruhe zu bewahren, und verlangte energisch: „Machen Sie auf!“
    Wieder stießen die beiden unverständliche Entschuldigungen und Erklärungen hervor. Dann, als sie merkten, dass Caroline kein Wort verstand, verstummten sie. In dieser Stille erklangen draußen vor der Mauer plötzlich Schritte. Zur Überraschung ihrer

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