JULIA HOCHZEITSBAND Band 20
davon noch nichts. Momentan versucht er nur Molly zu finden.“ „Was würdest du machen, wenn du wüsstest, wo sie ist?“, fragte sie. Er stutzte und musterte Brenna eindringlich. „Nick hatte schon wieder recht. Zum Teufel mit dem Kerl. Du weißt , wo sie ist.“
Da sie Josh nicht in die Augen sehen konnte, während sie seiner Frage auswich, schaute sie auf den Tresen, auf dem sie noch kurz zuvor gesessen hatte, um sich von ihm küssen zu lassen. „Wir reden jetzt nicht über das, was ich weiß oder nicht weiß.“
„Glaubst du, wenn du es mir sagst, werde ich zu Eric South laufen und ihm die Haustür eintreten?“ Erschrocken hob sie den Kopf. „Dann weißt du, wo sie ist? Hat Colleen es dir gesagt?“ „Nein, du“, meinte er amüsiert. „Jedenfalls indirekt. Gestern auf der Tanzfläche sprachst du davon, sie könnte sich bei einem guten Freund versteckt haben. Eric South war als Einziger aus ihrem Freundeskreis nicht bei der Hochzeit. Also …“ Er zuckte mit den Schultern, da sich der Rest seiner Schlussfolgerung von selbst ergab.
Dann hatte sie Molly also bereits hintergangen, noch bevor sie Josh küsste. „Und? Willst du mit ihr reden?“
„Molly und ich haben uns bereits in der Nacht vor der Hochzeit unterhalten“, entgegnete er. „Sie wird ihre Meinung nicht ändern, und es wird keine Hochzeit geben.“
Brenna schüttelte den Kopf, weil sie das nicht akzeptieren wollte. „Das waren bestimmt nur die Nerven, die mit ihr durchgegangen sind. Sie kommt sicher zurück und wird dich doch noch heiraten wollen.“
„Aber ich will sie jetzt nicht mehr heiraten.“
„Du bist nur wütend auf sie“, beharrte sie, obwohl ihm genau davon nichts anzumerken war.
„Nein, ich bin nicht wütend. Ich liebe sie nur nicht.“
„Und wieso hattest du ihr dann einen Heiratsantrag gemacht?“, fragte sie verständnislos.
„Molly ist eine tolle Frau. Wir beide haben uns auf Anhieb so verstanden, als würden wir uns seit einer Ewigkeit kennen.“
Seine Worte versetzten ihr überraschend einen Stich ins Herz. „Bist du dir ganz sicher, dass du sie nicht liebst?“
Josh sah ihr in die Augen und antwortete: „Absolut sicher.“
Eigentlich hätte sie voller Hoffnung sein sollen, doch das Mitleid mit ihrer Freundin überwog. Arme Molly.
„Also hat Molly genau das Richtige getan“, seufzte er.
„Wenigstens einer von euch.“
Er warf ihr einen bedauernden Blick zu. „Tut mir leid“, sagte er. „Ich hätte mich nicht …“ Dabei deutete er auf den Tresen, auf den er sie gesetzt und geküsst hatte.
An sie heranmachen sollen? Es war nicht gerade so, als hätte sie über sexuelle Belästigung klagen wollen, immerhin waren sie beide zu weit gegangen.
„Ich habe mich in Mr. Hyde verwandelt“, fuhr er fort.
„Und in wen habe ich mich verwandelt?“, überlegte Brenna. „Ich kann nicht fassen, was ich Molly damit angetan habe. Du bist ihr Verlobter, und ich bin ihre beste Freundin!“
„Ich werde euer Haus verlassen“, entschied er. Das wäre für alle Beteiligten die beste Lösung, auch wenn er den Jungs nur ungern eine weitere Enttäuschung bereiten wollte.
„Kehrst du nach Grand Rapids zurück?“
„Nein, das nicht. Ich habe meine Maklerin nachfragen lassen, ob ich früher in mein Haus einziehen kann.“
Brenna nickte. „Diese Neubauten am Stadtrand werden ziemlich schnell hochgezogen. Die Bauarbeiter werden vermutlich nicht noch zwei Wochen benötigen, bis sie fertig sind.“
„Ich habe kein neues Haus gekauft“, stellte er klar. Josh wollte für sein Zuhause etwas mit Vergangenheit und Charakter. „Sondern das der Mannings. Ganz in der Nähe.“Vermutlich sogar viel zu nahe, überlegte er. „Nur eine Straße weiter, nicht wahr?“
„Ja“, bestätigte sie und wurde blass.
Offenbar fand sie auch, dass das zu nahe war.
„Ich weiß, es ist einiges am Haus zu tun“, gab er zu. „Aber ich habe es mir gründlich angesehen, und die Bausubstanz ist in Ordnung. Ich muss nur ein paar kosmetische Reparaturen vornehmen, aber das sollte ich selbst hinkriegen können.“ Außerdem würde diese Arbeit ihn von Brenna ablenken … hoffentlich.
„Ach ja, kosmetische Reparaturen“, sagte sie in einem etwas distanzierten Tonfall. „Das ist etwas, das du beherrschst.“
Er war daran gewöhnt, sich abfällige Bemerkungen über seinen Beruf anzuhören, doch aus Brennas Mund wirkte ein solcher Kommentar verletzend. „Was denn?“
„Das ist dein Job, und du verdienst gut damit“, redete
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