JULIA HOCHZEITSBAND Band 20
verstehe, dass du dich besser fühlen willst.“
„Aber das ist es ja.“ Er kam zu ihr und legte die Arme um sie. „Ich weiß nicht, ob du es schaffst, dass ich mich besser fühle … oder vielleicht sogar schlechter.“
Ihr Busen drückte sich sanft gegen seine Brust, ihr Haar strich über seine Wange. In diesem Moment war sein Verlangen nach ihr so stark, dass ihm die Konsequenzen völlig egal waren. Er beugte sich vor und küsste sie, aber nicht so zaghaft wie in der letzten Nacht, sondern mit aller Leidenschaft und allem Frust, den er seit ihrer ersten Begegnung unterdrückt hatte.
Sie wich zurück und protestierte: „Das können wir nicht machen.“
Es kostete ihn ungeheure Überwindung, doch er schaffte es, die Arme sinken zu lassen und einen Schritt nach hinten zu tun. Aber dann kam Brenna zu ihm, vergrub ihre Finger in seinen Haaren und zog seinen Kopf zu sich herunter, um ihn mit einer solchen Intensität zu küssen, die ihn auf eine schwere Probe stellte.
Seine Beherrschung ließ ihn abrupt im Stich, und er umfasste Brennas Hüften, damit er sie auf die Kücheninsel heben konnte. „Brenna …“
„Schhht“, machte sie. Ihre Hände lagen an seinem Gesicht und strichen über seine Wangen. „Du siehst so verdammt gut aus …“
Kein Kompliment hatte ihm je so viel bedeutet, nichts hatte sich jemals zuvor so ehrlich angehört. Vielleicht lag es nur an seinem verletzten Ego, doch er vermutete, dass es damit zusammenhing, wer diese Worte sprach.
„Und du bist so wunderschön“, erwiderte er von ihrer Schönheit und Leidenschaft überwältigt.
Brenna schüttelte den Kopf, als versuche sie aus einem Traum zu erwachen. „Das kann nicht wahr sein. Das gibt es nicht.“ Er hatte sie als wunderschön bezeichnet, und aus seinem Mund hörte es sich so ehrlich an.
Warum musste dieser Mann einer anderen Frau gehören? Einer anderen Frau, die zudem ihre beste Freundin war?
Sie versuchte, sich vom Tresen gleiten zu lassen, aber Josh stand so zwischen ihren Beinen, dass sie nicht entwischen konnte. Warum war sie mit einem Mal zu schwach, um sich ihm zu widersetzen? „Josh …“
„Brenna“, hauchte er und zog die Träger ihres Kleids über ihre Schultern. Das Oberteil verlor seinen Halt, und ihr trägerloser BH kam zum Vorschein, der genauso smaragdgrün war wie das Kleid.
Sie sah ihm ins Gesicht und entdeckte seinen bewundernden und verlangenden Blick.
Dann griff er hinter sie und öffnete den Verschluss, sodass der BH in ihrem Schoß landete. Sein Atem ging rasselnd. „Brenna …“, brachte er mit Mühe heraus.
Seine Handflächen berührten ihre Haut, und Brenna vergaß, wann sie zum letzten Mal ein Mann berührt hatte. Es war auch bedeutungslos, da noch kein Mann zuvor so sanft und zärtlich gewesen war.
„Was ist das?“, fragte er plötzlich und hauchte seinen warmen Atem auf ihre Haut. Sein Finger wanderte seitlich über ihre Brust. „Du bist tätowiert?“
Sie nickte und verschränkte die Arme. Wie konnte sie das nur tun? Ausgerechnet sie, wo sie immer so loyal zu ihrer Freundin gestanden hatte?
„Vor ungefähr neun Jahren ließen wir uns alle tätowieren“, erklärte sie. „Wir alle außer Abby, obwohl es ihre Idee war. Ich glaube, sie wollte damit Molly und Colleen ablenken, weil deren Dad so krank war. Wir fuhren nach Grand Rapids, aber Rory musste uns verpetzen, und Clayton folgte uns, um uns davon abzuhalten. Er traf ein, gerade als Abby an der Reihe sein sollte.“
Als sie an diesen Tag zurückdachte, erinnerte sie sich daran, wie fröhlich Molly und Colleen damals gewesen waren. Plötzlich stutzte sie. „Du hast Mollys Tattoo nicht gesehen?“
„Molly und ich … wir …“
Sie hob den Kopf und sah Josh mit neu erwachter Hoffnung an. „Du hast nie mit ihr geschlafen?“
„Wir wollten warten bis …“
„Bis zu den Flitterwochen?“ Kein Wunder, dass er sie so schnell hatte heiraten wollen. Die liebe, altmodische Molly. „Und ihr habt nicht mal …“
„Rumgemacht?“ Er schüttelte den Kopf. „Unsere Beziehung drehte sich nicht darum.“
„Was meinst du mit ‚darum‘?“, fragte sie, weil sie eine Erklärung hören wollte.
„Leidenschaft.“
„Lust“, entgegnete sie und wünschte, das wäre alles, was sie für ihn empfand.
„Das ist nicht alles, da ist noch mehr. Zwischen uns gibt es mehr als nur …“ Er schüttelte den Kopf. „Vielleicht bin ich ja verrückt.“
„Dann bist du nicht der Einzige. Ich bin auch nicht ich selbst. Ich kann das
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