JULIA HOCHZEITSBAND Band 20
Freundschaft verraten.“
„Du hast nichts und niemanden verraten“, beteuerte Molly. „Ich möchte, dass du mit Josh glücklich wirst.“
Brenna wusste nicht, ob sie mit ihm glücklich werden konnte. Immerhin war er Schönheitschirurg, und sie war sich nicht sicher, ob sein Beruf womöglich ihre alten Selbstzweifel an die Oberfläche kommen lassen würde, dass sie sich wieder wie das dicke Mädchen fühlte, das mit den Freundinnen nicht mithalten konnte.
„Was ist mit dir, Molly? Soll ich dir auch einen Schubs in die richtige Richtung geben?“
„Wenn ich wüsste, dass es hilft …“ Molly lächelte, doch jetzt standen ihr ebenfalls Tränen in den Augen. „Ich wollte keinen Mann heiraten, den ich liebe. Und jetzt ist mir diese Möglichkeit genommen worden.“
„Ich verstehe nicht“, sagte Brenna. Meinte Molly damit Eric … oder einen anderen Mann?
Doch wenn sie über ihre eigene Situation nachdachte, erging es ihr nicht viel anders. Sie hatte Josh gewollt, als sie glaubte, ihn nicht bekommen zu können. Jetzt dagegen hatte sie Angst, dass sie zu viel von sich selbst verlieren würde, wenn sie das bekam, was sie haben wollte.
12. KAPITEL
T. J. wand sich unter der Decke, die Josh bis zu seinem Kinn hochgezogen hatte. Vielleicht waren Feuerwehrautos als Muster der Tapete in seinem Zimmer doch keine so gute Idee gewesen. Zwar hatte der Junge darauf bestanden, dass Rot seine Lieblingsfarbe war, doch das Motiv hatte etwas Unruhiges an sich.
Buzz, der im unteren Bett lag, zog an Joshs Hosenbein. „Daddy?“
Obwohl jeder von ihnen ein eigenes Schlafzimmer hatte, wollten sie beide nicht getrennt schlafen. „Ja, Buzz?“
„Ich vermisse Mama und Pop“, jammerte der Kleine.
„Und Brenna“, ergänzte T. J.
Sie waren nur widerwillig aus dem Haus der Kellys ausgezogen, aber nicht nur den Zwillingen war das so ergangen, sondern ihm selbst auch, wie er sich mit einem stummen Seufzer eingestand. „Ich dachte, euch gefällt unser neues Haus jetzt.“
„Ja, es stinkt nicht mehr. Mir gefällt das jetzt“, erklärte Buzz.
„Warum können Pop und Mama nicht bei uns wohnen?“, wollte T. J. wissen.
„Die beiden haben doch ihr eigenes Haus“, erwiderte Josh zum x-ten Mal, seit sie hier eingezogen waren.
„Und Brenna? Kann sie nicht bei uns wohnen?“, hakte Buzz nach.
„Nein, Brenna wohnt bei Mama und Pop.“
„Ich wünschte, sie würde bei uns wohnen“, tat Buzz kund und zog einen Schmollmund.
„Mama und Pop gehen morgen mit euch in den Zoo“, hielt er den beiden vor Augen. Er hoffte nur, dass die Kellys wussten, worauf sie sich einließen, denn schon eine Autofahrt von einer Stunde stellte mit den Zwillingen eine Herausforderung dar.
„Da müsst ihr zwei euch benehmen“, warnte er sie und warf ihnen einen ernsten Blick zu.
Die zwei kicherten, woraufhin er sie zu kitzeln begann, damit sie auch einen Grund zum Kichern hatten.
„Du musst in den Zoo mitkommen! Und Brenna auch!“, rief Buzz in mehreren Etappen, wenn er vor Lachen gerade nicht nach Luft schnappen musste.
„Ja!“, schloss T. J. sich der Forderung an.
„Nein, ich muss mich morgen um die Praxis kümmern, und ich bin mir sicher, Brenna hat morgen zu arbeiten.“
Buzz schob erneut schmollend die Unterlippe vor, während T. J. sich zur Wand umdrehte, damit er seinen Vater nicht ansehen musste. Und wieder einmal bereitete er ihnen eine Enttäuschung.
„Ihr werdet mit Mama und Pop viel Spaß haben“, versicherte er ihnen und gab ihnen einen Gutenachtkuss. „Und jetzt schlaft gut, ihr zwei.“
Keiner von ihnen erwiderte etwas, wie es sonst üblich war. Josh schaltete das Nachtlicht an, dann machte er die Deckenbeleuchtung aus. Die Tür zog er bis auf einen schmalen Spalt zu. Nicht nur die Zwillinge waren enttäuscht, dass sie Brenna nicht mehr zu sehen bekamen.
Das leise Geräusch einer Tür, die zugedrückt wurde, ließ ihn aufhorchen und weckte neue Hoffnung. Brenna?
„Du lebst noch keine zwei Wochen hier, und schon schließt du die Haustür nicht mehr ab?“, schnaubte Nick verständnislos, als er ins Wohnzimmer kam.
„Was treibt dich denn jetzt wieder nach Cloverville?“, fragte Josh. „Die Praxis ist noch nicht fertig.“
Nicks Gesicht lief rot an. „Ich muss dich etwas fragen.“
„Tja, und diesmal wirst du die Antwort bekommen, die du hören möchtest“, versicherte Josh ihm. „Ich habe mit Molly gesprochen. Eigentlich schon vor ein paar Tagen.“
„Ich weiß“, sagte Nick. „Colleen erwähnte,
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