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Julia Liebeskrimi Band 09

Julia Liebeskrimi Band 09

Titel: Julia Liebeskrimi Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merline Lovelace , Carrie Alexander , Sharon Sala
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Weihnachtsschmuck gekramt hatte, wobei ihre Tochter sich laut daran erinnert hatte, wie sie ihn im Jahr zuvor in der Schule gebastelt hatte. Das Seltsame daran war, dass Mary es in jeder Einzelheit vor sich sah, wie Hope den Engel damals stolz an dem Baum aufgehängt hatte – und das, obwohl sie sich vollkommen sicher war, dass sie das letzte Weihnachtsfest allein verbracht hatte. Die Veränderung, die mit dem Betreten dieses Antiquitätenladens in ihrem Leben vor sich gegangen war, war etwas, worüber sie nie mit einem Menschen würde sprechen können. Aber sie war unendlich dankbar dafür, egal wie es auch passiert sein mochte.
    Vom Schrecken ihrer Entführung hatte sie sich mittlerweile weitgehend erholt, obwohl es zwischendurch immer noch Nächte gab, in denen sie schweißgebadet aus dem Schlaf hochfuhr, weil sie wieder einmal mit Howard Lee Martin um ihr Leben gekämpft hatte.
    Justine und Amy Anne, die sich rasch mit Hope angefreundet hatten, waren immer noch in therapeutischer Behandlung, aber eingedenk dessen, was sie durchgemacht hatten, ging es ihnen erstaunlich gut.
    Howard Lee Martin hatte sich für seine Taten nie vor einem ordentlichen Gericht verantworten müssen, sondern war gleich in eine geschlossene Anstalt gekommen. Er würde nie wieder ein freier Mann sein, und das beruhigte sowohl Mary als auch die Familien der beiden Mädchen mehr, als sie sagen konnten.
    Marys Leben verlief friedvoll, mit täglichen kleinen Freuden. Jeden Abend vor dem Einschlafen dankte sie ihrem Schicksal, und jeden Morgen wachte sie voller Dankbarkeit auf. Nächstes Jahr um diese Zeit würde sich ihre Familie vergrößert haben, und sie konnte es schon jetzt kaum mehr erwarten, bis das Baby endlich da war. Die frühen Erinnerungen an Hope waren ihr alle abhandengekommen, doch sie würde dafür sorgen, dass ihr das kein zweites Mal passierte.
    Sie warf einen Blick auf die Uhr. Es war kurz vor zehn. Die Zeit reichte noch, um vor dem Mittagessen mit Daniel, zu dem sie nicht zu spät kommen wollte, etwas zu erledigen. Obwohl sie sich in ihrem neuen Leben schon durch und durch heimisch fühlte, gab es da immer noch einen Teil ihres alten Ichs, den sie zur Ruhe betten musste. Sie stand auf, zog sich an und verließ das Haus.
    Draußen blies ein für hiesige Verhältnisse ungewöhnlich eisiger Dezemberwind, und Mary war froh, dass sie ihren langen Mantel anhatte. Sie hatte ihr Auto in einem Parkhaus abgestellt und ging schon eine ganze Weile zu Fuß, weil sie versuchte, den Weg zurückzuverfolgen, den sie an jenem Tag, an dem sich ihr Leben so grundlegend verändert hatte, gegangen war. Gestern hatte sie es riskiert, in der Boutique anzurufen, in der sie früher gearbeitet hatte, und erfahren, dass sie dort unbekannt war. Sie hatte es als einen Teil der Bestätigung akzeptiert, nach der sie suchte. Doch den alten Mann wollte sie unbedingt noch einmal sehen.
    Das Mimosa , in dem sie damals mit einer Freundin verabredet gewesen war, hatte sie leicht gefunden. Seitdem lief sie durch die Straßen des hübsch restaurierten alten Viertels von Savannah, bewunderte die Weihnachtsdekoration in den Schaufenstern und versuchte, den Antiquitätenladen zu finden, doch vergebens. Sie konnte ihn nirgends entdecken. Frustriert erwog sie, Daniel anzurufen und ihn nach dem Weg zu fragen, aber dann verwarf sie den Gedanken wieder, weil er sich nur wundern würde, was sie dort wollte.
    Sie schaute auf die Uhr und seufzte. Es wurde Zeit, zu ihrem Auto zurückzugehen, sonst würde sie noch zu spät zu ihrer Verabredung mit Daniel kommen.
    Gerade als sie kehrtmachen wollte, fiel ihr Blick auf das Schaufenster eines Juweliergeschäfts ein Haus weiter. Als in ihrem Hinterkopf eine Glocke läutete, ging sie näher heran, und gleich darauf wurde ihr klar, dass sie hier schon einmal gewesen war.
    Mary drehte sich um, fest überzeugt davon, auf der anderen Straßenseite das Antiquitätengeschäft zu sehen, stattdessen starrte ihr nur ein leerer Parkplatz entgegen. Irritiert überlegte sie, dass sie sich wahrscheinlich doch geirrt und die Gegend irgendwie verwechselt hatte, doch dann sah sie den Wollladen, der seinerzeit neben dem Antiquitätengeschäft gewesen war. An ihn erinnerte sie sich genauso wie an den kleinen Coffeeshop auf der anderen Seite, nur dass zwischen diesen beiden Geschäften jetzt ein verwahrloster Parkplatz war. Neugierig, was aus dem Antiquitätenladen geworden war, überquerte Mary die Straße, um in dem Wollladen nachzufragen.
    Das

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