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Julia Liebeskrimi Band 09

Julia Liebeskrimi Band 09

Titel: Julia Liebeskrimi Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merline Lovelace , Carrie Alexander , Sharon Sala
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aus.
    Der Hartschalenkoffer krachte auf Sebastians Arm. Die Automatik flog ihm aus der Hand und fiel klappernd auf die Felsen. Bevor er sein Gleichgewicht wiederfinden konnte, landete sie einen weiteren, noch wirkungsvolleren Schlag. Diesmal krachte der Koffer gegen seine rechte Schläfe. Er ächzte, dann ging er zu Boden.
    Sydney stand über ihm, das Blut rauschte ihr in den Ohren. Nach Atem ringend und von Adrenalin überschwemmt, stemmte sie den Koffer hoch über ihren Kopf und hielt ihn dort mit vor Anstrengung zitternden Armen, bis sie sich sicher war, dass Sebastian nicht simulierte.
    Er war ohnmächtig.
    Für wie lange, wusste sie nicht. Und sie hatte ganz bestimmt nicht die Absicht, es herauszufinden. Sie stolperte in die Richtung, in die die Pistole geflogen war, und suchte verzweifelt den steinigen Boden mit Blicken ab. Sie wollte die Waffe auf keinen Fall hier zurücklassen. Sie hatte erst ein paar Schritte gemacht, als ihr fast das Herz stehen blieb, weil ihr Handy klingelte.
    Tief Luft holend, grub sie, ohne Sebastian aus den Augen zu lassen, in ihrer Tasche nach dem Telefon und versuchte gleichzeitig, die verdammte Automatik zu finden.
    „Sydney!“, röhrte Reece. „Wo bist du?“
    „Unten am Flussufer. Sebas…“
    „Du musst sofort von dort weg!“
    „Ich war schon auf dem Weg, aber …“
    „Du kannst nicht mehr hinauf, dafür reicht die Zeit nicht. Du musst auf den Felsvorsprung klettern. Augenblicklich!“
    Sie warf einen ungläubigen Blick auf die in den Felsen eingemeißelten Einkerbungen, die den Ureinwohnern als Haltegriffe gedient hatten. „Bist du verrückt?“
    „Hör mir zu. Ich habe eben einen Anruf von der Wasserbeobachtungsstation zwanzig Meilen nördlich von hier bekommen. Dort gibt es Riesenüberschwemmungen, weil ein Deich gebrochen ist und ein Fluss seine Richtung verändert hat. In den Canyon schießt eine acht Fuß hohe Wand aus Wasser und Schlamm hinein. Ich habe bereits einen Hubschrauber geordert, aber …“
    Ihr gefiel der Klang von diesem „Aber“ nicht. Ihr gefiel das alles nicht!
    „Ich nehme den Jeep und komme so schnell ich kann. Sieh zu, dass du auf diesen Felsvorsprung kommst!“
    „Reece, Sebastian ist hier.“ Sie umklammerte das Telefon mit beiden Händen, während ihr der Wind die Haare ins Gesicht peitschte. „Er wollte mich erschießen. Ich habe ihn mit dem Kamerakoffer niedergeschlagen. Er ist bewusstlos“
    „O Gott!“ Sein Atem explodierte in ihrem Ohr. „Ich kümmere mich um ihn, wenn ich unten bin. Aber du musst jetzt unter allen Umständen zusehen, dass du auf diesen Felsvorsprung kommst, Sydney. Sofort!“
    Reece rannte über den Damm. Das Flutwarnsystem hatte er bereits aktiviert, aber die Verantwortung für die Sicherheit der Leute, die auf dem Damm arbeiteten, sowie für die Einwohner der Ortschaften flussabwärts lastete wie eine Tonne Zement auf seinen Schultern. Er hatte nur Sekunden, um die Situation zu analysieren, und nur Augenblicke, um eine Entscheidung zu fällen.
    Bei einer Sturmflut war es üblich, die Schleusentore zu schließen. Auf diese Weise würde das massive Bauwerk eine Überschwemmung der flussabwärts gelegenen Ortschaften verhindern. Genau zu diesem Zweck war der Damm vor all diesen Jahren gebaut worden.
    In diesem Fall jedoch würden die außer Kontrolle geratenen Wassermassen gegen den freigelegten Kern drängen, der ohnehin bereits Risse hatte, und es konnte passieren, dass der Damm unter dem plötzlichen Ansturm brach.
    Und es würde passieren! Reece war felsenfest davon überzeugt. Obwohl die Computersimulation und alle anderen Untersuchungen das Gegenteil behauptet hatten, wusste Reece, dass der Damm ohne zusätzliche Verstärkung nicht standhalten würde.
    Jetzt noch von der zusätzlichen Sorge um Sydney geplagt, rannte er auf die beiden Männer zu, die sich an der Stelle, wo die Reparaturarbeiten ausgeführt wurden, unterhielten.
    „Rufen Sie oben an“, befahl er seinem Assistenten. „Sie sollen sofort die Schleusentore schließen. Und dann möchte ich, dass alle den Damm verlassen.“
    Sein Untergebener nickte, aber in seinen Augen spiegelte sich Reese’ eigene tiefe Sorge wider. „Wenn wirklich eine solche Flutwelle auf uns zugerollt kommt, wie sie behaupten, wird dieses Baby dem Druck nicht standhalten.“
    „Es wird ihm nichts anderes übrig bleiben.“
    Der Ingenieur warf einen Blick auf das riesige Sprengloch. „Nicht mit diesem freigelegten Kern.“
    „Wir werden ihn zumachen.“ Reece wandte

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