Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 05
passieren muss, nachdem der Prinz dich hier allein bei mir gesehen hat?“
„Du hast mich ihm doch vorgestellt!“, wandte Xenia trotzig ein.
„Weil ich keine andere Wahl hatte! Wenn ich dich ihm nicht vorgestellt hätte, wäre das dem stillschweigenden Eingeständnis gleichgekommen, dass ich es nicht ehrenhaft hätte tun können … weil du meine Hure bist! Jetzt gibt es keine andere Möglichkeit mehr … du musst mich heiraten. Nur so kann dein Ruf und der deiner Familie gewahrt bleiben!“
Xenia sah ihn fassungslos an. „Wie bitte? Das können wir nicht tun!“
„Wir können und wir werden es tun“, widersprach Rashid entschieden. „Tatsächlich bleibt uns gar keine andere Wahl … was wir dir zu verdanken haben.“
„Mir?“, wiederholte Xenia wütend. „Was soll das heißen? Ich habe doch nicht …“
„Es heißt, dass ich, weil Seine Hoheit dich hier in meiner Suite ohne Begleitung mit mir angetroffen hat, keine andere Wahl habe, als dich zu heiraten. Es war doch ganz offensichtlich, was Prinz Sayid dachte.“
„Wie …? Das ist doch lächerlich!“, protestierte Xenia. „Warum hast du ihm nicht die Wahrheit gesagt?“
„Welche Wahrheit?“, erkundigte sich Rashid spöttisch. „Die Wahrheit, dass du dich mir gestern Nacht hingegeben hast? Dass du …“
„Hör auf! Hör auf!“, fiel sie ihm ins Wort und fügte vorwurfsvoll hinzu: „Du hast das alles ganz bewusst getan, nicht wahr? Damit du mich zwingen kannst, dich zu heiraten … weil du dir davon einen Vorteil versprichst! Nur interessehalber, Rashid, wie viel genau würde dir die Heirat mit mir einbringen?“ Sie war außer sich vor Wut und Empörung. „Ich bin sicher, wir reden hier nicht über die traditionellen Kamele! Geht es um ein Hotel … einen Bürokomplex und vielleicht ein oder zwei Dutzend zusätzliche Villen? Und warum sich damit begnügen? Es ist doch bekannt, dass die königliche Familie weltweit an Luxushotels beteiligt ist, und …“
„Du übertreibst!“, unterbrach Rashid ihren Gefühlsausbruch. „Wenn du mich erklären lassen würdest …“
„Was denn erklären?“, erkundigte sich Xenia verbittert. „Dass du mich bewusst belogen und … gegen mich intrigiert hast, um mich für deine Zwecke zu benutzen?“
„Ich soll dich benutzt haben? Bin ich in dein Schlafzimmer gekommen? In dein Bett?“, erinnerte Rashid sie eisig. „Wenn jemand für die Lage, in der wir uns jetzt befinden, verantwortlich ist, dann du, Xenia, mit deiner jungfräulichen Neugier! Und egal, was du dir in deiner jungendlichen Fantasie ausmalst … allein aus dem Grund habe ich keine andere Wahl, als dich zu heiraten, wenn ich ehrenhaft handeln will.“
„Weil ich noch Jungfrau war? Das ist doch verrückt!“
„Nein. Du bist verrückt, wenn du ernsthaft glaubst, dass es noch eine andere Lösung gibt. Jetzt müssen wir heiraten. Und abgesehen von allem anderen bleibt da auch noch die Überlegung, dass du schwanger sein könntest.“
Xenia sah ihn entgeistert an. „Aber … das ist unmöglich“, wehrte sie stockend ab. „Du hast uns doch geschützt …“
„Beim ersten Mal, ja“, sagte er schroff. „Aber beim zweiten Mal …“
„Du hast das alles geplant, stimmt’s?“, warf Xenia ihm wütend und in wachsender Panik vor. „Du hast mich bewusst belogen und …“
„Glaubst du wirklich, mir gefällt das? Und was den Vorwurf betrifft, ich hätte das alles geplant … Offensichtlich hast du mir nicht richtig zugehört, Xenia. Wie ich bereits sagte, nicht ich war es, der in dein Bett gekrochen ist! Ich habe nicht darum gebettelt …“ Er verstummte, als Xenia aufschluchzte. Sie kämpfte mit den Tränen.
„Wie oft muss ich dir noch erklären, dass du nicht nur in der Öffentlichkeit als meine bloße … Bettgespielin gelten würdest, wenn ich dich jetzt nicht heiraten würde, sondern es auch eine Demütigung für deinen Großvater und seine ganze Familie bedeuten würde?“, fuhr Rashid beschwörend fort. „Einmal abgesehen von der Tatsache, dass du hier in dieser vertraulichen Situation allein mit mir angetroffen worden bist … glaubst du wirklich, dass es nicht bemerkt worden ist, dass wir die vergangene Nacht miteinander verbracht haben?“
„Nein! Ich will nichts mehr hören!“, protestierte Xenia unglücklich. Jedes seiner Worte traf sie wie ein Messerstich mitten ins Herz. „Nichts davon wäre geschehen, wenn du an dem Abend unten am Strand ehrlich zu mir gewesen wärest! Wenn du mir gleich gesagt hättest,
Weitere Kostenlose Bücher