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Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 05

Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 05

Titel: Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Jordan
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abgelenkt.
    Er ging hinüber und betrachtete Fleur. Ihr Kind. Das Kind von einem anderen Mann. Der Gedanke versetzte ihm einen schmerzlichen Stich.
    Fleur hatte die Decke weggestrampelt, spielte mit ihrem nackten Füßchen und blickte kokett lächelnd zu Xavier auf. Er hielt den Atem an. Sie war so klein, so zart … so ganz wie ihre Mutter. Unwillkürlich beugte er sich herab, um sie hochzunehmen.
    Genau in diesem Moment wachte Mariella auf. Ein Urinstinkt musste sie geweckt haben, dessen war sie sich sicher, als sie zum Babybettchen hinüberblickte und sah, wie Xavier sich über Fleur beugte. „Wagen Sie es nicht, ihr wehzutun!“, stieß sie rasch aus.
    „Ihr wehzutun?“ Xavier drehte sich wütend um. „Das sagen ausgerechnet Sie? Ich nehme an, die Kleine ist es jetzt schon gewöhnt, sich selbst zu beschäftigen, während ihre Mutter sich nach ihrer zweifelhaften nächtlichen Arbeit ausschläft?“
    Jetzt war es an Mariella, zornig zu werden. „Und wie können ausgerechnet Sie es wagen, so zu urteilen, nach allem, wie Sie sich verhalten haben? Sie sind ein abscheulicher Mensch, dem jegliches Mitgefühl oder … Verantwortungsgefühl fehlt!“
    Fasziniert beobachtete Xavier das wütende Aufleuchten ihrer unwahrscheinlich blaugrünen Augen und gestand sich – immer noch etwas ungläubig – ein, dass die Farbe tatsächlich echt sein musste. Leuchteten ihre Augen auch so, wenn sie sich ganz in ihrer Leidenschaft verlor? War sie in der Liebe genauso leidenschaftlich wie im Zorn? Natürlich, er wusste es, zweifelte nicht einen Moment daran, genauso wie er wusste, wäre sie sein …
    „Es ist schon fast elf Uhr. Das Kind muss Hunger haben“, sagte er barsch, wütend über seine eigene Schwäche, mit seinen Gedanken derart unerlaubt abzuschweifen.
    Mariella warf einen ungläubigen Blick auf die Uhr. Tatsächlich, es war fast elf Uhr! Wie war das nur möglich? Sie konnte es gar nicht erwarten, wieder nach Zuran City zurückzukommen. Je eher ich mich mit Fleur auf den Weg mache, desto besser, dachte sie, als Xavier ohne ein weiteres Wort den Schlafraum verließ.

4. KAPITEL
    Mariella hielt erstaunt inne, als sie den leeren Wohnraum betrat. Wo war Xavier? Seitlich surrte auf einem Tisch leise ein moderner Laptop. Offenbar hatte Xavier eben noch daran gearbeitet.
    Während Mariella sich umblickte und bewundernd die kostbaren Teppiche und die wenigen, eleganten, antiken Möbelstücke zur Kenntnis nahm, die ebenso teuer wie praktisch und gemütlich waren, versuchte sie, sich ihre etwas verrückte, flippige Halbschwester in einer derartigen Umgebung vorzustellen. Tanya machte überhaupt keinen Hehl daraus, dass sie das geschäftige Treiben in den Großstädten liebte, genauso wie Ferien an exklusiven, schicken Orten und hypermoderne Apartments. Außer Fleur, die sie zugegebenermaßen vergötterte, liebte sie vor allem ihr eigenes Vergnügen, und Mariella fiel es zunehmend schwer, sie sich an der Seite eines Mannes wie Scheich Xavier vorzustellen, der viel zu asketisch wirkte, um Tanyas Geschmack teilen zu können.
    Tanya liebt ihn, rief sie sich energisch ins Gedächtnis, auch wenn sie, Mariella, das kaum vorstellbar fand. Er war einfach nicht Tanyas Typ. Ihre jüngere Schwester flog eigentlich auf jungenhafte, unbeschwerte Männer, die sich gern ausgiebig amüsierten.
    Fleur schlief erst einmal wieder tief und fest, nachdem Mariella sie gefüttert und gewickelt hatte. Mariella entschied sich also, nach draußen zu gehen und die Lage zu sondieren. Der Wind pfiff jedenfalls nicht mehr heulend um das Zelt, was hoffentlich bedeutete, dass sie bald in die Stadt zurückfahren konnte.
    Als sie nach draußen trat, stellte sie erleichtert fest, dass der Wind tatsächlich aufgehört hatte. Kein Lüftchen regte sich, und der Himmel zeigte sich in einem tristen Ockergelb. Ihr seitlich geparkter Geländewagen war reichlich mit Sand bedeckt. Auf der gegenüberliegenden Seite der Oase erhob sich steil die Felsenschlucht, deren fast senkrechte Wände hier und da von schroffen Vorsprüngen unterbrochen wurden. Dieser abgeschiedene Ort besaß eine raue, elementare Schönheit, die Mariellas Künstlerauge nicht entgehen konnte.
    Hohe Palmen säumten das Wasser der Oase, dahinter erstreckte sich ein Gebiet, das mit spärlichem, stachligem Gras bewachsen war. Mariella sah nun, dass der holprige Weg, über den sie tags zuvor gekommen war, vermutlich ein ausgetrocknetes Wadi war.
    Die Stille ringsum wirkte nahezu hypnotisierend.
    Eine

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