JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
haben.
„Guten Abend, Alex.“
„Guten Abend, Howard. Schön, dass Sie wieder da sind. Wie war es in Tokio?“ Alex machte dem Kellner ein Zeichen, noch einen Stuhl zu bringen. „Setzen Sie sich doch auf einen Cognac zu uns. Das ist meine neue Sekretärin, Carrie Sutherland. Carrie – Howard Benson, mein Marketingleiter.“
Carrie wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Doch das Schicksal hielt noch eine Überraschung für sie bereit. Howard reichte ihr die Hand und schaute dabei durch Carrie hindurch, als habe er sie noch nie gesehen.
„Freut mich, Miss Sutherland.“ Sein Lächeln war das eines Fremden. „Es tut mir leid, Alex, aber ich kann Ihnen nicht Gesellschaft leisten.“ Er schaute auf die Uhr – die Uhr, die Carrie ihm zum dreißigsten Geburtstag geschenkt hatte. „Ich erwarte noch einen wichtigen Anruf aus Japan.“
„Steht’s gut?“, fragte Alex.
„Sehr gut. Ich erstatte Ihnen morgen Früh Bericht. Gute Nacht, Alex. Es war nett, Sie kennenzulernen, Miss Sutherland.“
3. KAPITEL
Später hätte Carrie nicht mehr sagen können, wie sie die halbe Stunde überstand, bis Alex nach der Rechnung verlangte. Wenn er etwas fragte, brachte Carrie bestenfalls einsilbige Antworten zu Stande. Sicher tat es ihm leid, sie zum Essen eingeladen zu haben.
Die Fahrt zurück nach Marina del Oro verlief schweigend. Alex brachte Carrie bis vor ihre Tür, wünschte ihr eine gute Nacht und ging dann zur Treppe, die Hände tief in den Taschen vergraben.
Carrie sah ihm kurz nach, dann betrat sie ihr Apartment. Der Abend war eine Katastrophe gewesen. Bestimmt hatte sie Alexander Drayton tödlich gelangweilt. Und was Howard anging …
Sie streifte ihre Schuhe ab, marschierte in die Küche, schenkte sich ein Glas Mineralwasser ein und ging damit hinaus auf die Terrasse. Was für ein Spiel trieb Howard? Wie kam es, dass er für Alex arbeitete? Und weshalb tat er so, als würde er sie nicht kennen?
„Carrie? Carrie!“, flüsterte plötzlich jemand, und sie fuhr zusammen.
„Howard! Was soll denn das?“
Er legte den Finger warnend auf die Lippen und machte Carrie ein Zeichen, dass sie in den Garten kommen solle.
Sekunden später war sie bei Howard, doch wenn sie eine Erklärung oder eine Entschuldigung erwartet hatte, sah sie sich getäuscht. Er fasste sie am Handgelenk und zog sie mit sich fort. Dabei schlug er ein solches Tempo an, dass sie laufen musste, um Schritt zu halten.
An einer Bank unter einem Olivenbaum blieb Howard endlich stehen und versuchte, Carrie in die Arme zu nehmen.
„Moment mal!“ Nach Luft ringend, schob Carrie ihn weg. „Was geht hier vor sich, Howard? Was für ein Spiel treibst du?“
„Ich? Das ist wirklich ein starkes Stück! Ich traute meinen Augen nicht, als ich dich vorhin mit Drayton sah. Wie kommst du überhaupt hierher?“
In kurzen Worten berichtete Carrie, warum sie bei Tenson gekündigt hatte. „Als mir dann diese Stelle angeboten wurde, habe ich sofort zugesagt …“
„Du wolltest also hinter mir herspionieren“, meinte Howard vorwurfsvoll. „Anstatt mir zu vertrauen …“
„Augenblick, Howard!“, fauchte sie. „Ich möchte keinen Streit, sondern Erklärungen. Zum Beispiel, warum du vorhin im Restaurant so getan hast, als würdest du mich nicht kennen. Oder weshalb du mir nichts davon geschrieben hast, dass du inzwischen für Marina del Oro arbeitest.“
Er hob die Hände. „Schon gut, schon gut … Wie hätte ich denn deiner Meinung nach reagieren sollen, als ich dich beim Essen mit dem Chef sah? Ich war so verblüfft …“
„Eine komische Art hast du, deine Verblüffung zu zeigen. Hast du vielleicht vergessen, dass wir verlobt sind?“
„Gütiger Himmel! Das weiß er doch nicht etwa? Hast du ihm gesagt, dass du mich kennst?“
„Nein, das habe ich nicht.“ Schließlich war sie selbst wie vor den Kopf geschlagen gewesen. „Aber weshalb die Heimlichtuerei?“
„Ich wünschte, du wärst nicht gekommen, Carrie“, sagte er. „Ist dir denn nicht klar, dass du meine Karriere gefährdest? Am besten fährst du sofort zurück nach England …“
„Ich denke nicht daran!“, rief sie empört. „Dir zuliebe soll ich eine hoch bezahlte Position aufgeben? Nenn mir einen Grund dafür.“
„Ich bin jetzt endlich auf dem Weg an die Spitze. Du weißt ja, wie viel Pech ich bisher hatte. Ich will nicht, dass du mir Schwierigkeiten machst …“
„Wie sollte ich das deiner Meinung nach wohl anstellen?“, fragte sie gereizt und ließ sich auf
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