JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
allgemeine Themen, und zu ihrer Überraschung stellte sie fest, dass sie den Abend genoss.
„Sie tragen einen Verlobungsring“, sagte Alex plötzlich.
Carrie betrachtete die winzigen, traubenförmig angeordneten Saphire, als sähe sie sie zum ersten Mal. Sie war versucht, zu schwindeln und zu behaupten, der Ring sei von ihrer Mutter, schwieg jedoch.
„Dann werden Sie also bald heiraten, ein Baby bekommen und aufhören zu arbeiten.“
Es dauerte eine Weile, bis Carrie antwortete. Sie war mit einemmal wieder so wütend auf Howard, dass sie gar nicht an eine Ehe mit ihm denken wollte.
„Haben Sie etwas dagegen, wenn Ihre Sekretärin verheiratet ist?“, erwiderte Carrie schließlich ausweichend.
„Es ist mir sogar lieber“, erklärte er und schenkte ihr nach.
„Weil es sicherer ist?“ Unwillkürlich musste Carrie an Adela Rivera denken.
„Genau“, bestätigte er.
Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie nichts von seinen Familienverhältnissen wusste. Möglicherweise hatte er eine Frau zu Hause und vergnügte sich nebenher mit seiner Anwältin. „Sind Sie verheiratet?“
„Nein, aber ich war einmal nahe daran zu heiraten.“
„Was hat Sie denn daran gehindert?“
„Ein Kurseinbruch an der Börse.“ Als Carrie ihn verständnislos ansah, fuhr er fort: „Ich hatte die Wahl zwischen dem Verlust eines Vermögens und dem einer Frau.“
Sie lehnte sich vor. „Sie haben sich für das Geld entschieden?“
Alex zuckte die Schultern. „Es hatte einen Kurssturz gegeben. Ich schloss mich für einen Monat in meinem Büro in der Londoner City ein, und als ich wieder herauskam, hatte ich mein Vermögen gerettet, dafür aber die Frau verloren, die ich heiraten wollte.“ Carrie hätte fast Mitleid mit ihm empfunden, doch schon seine nächsten Worte zerstörten ihre Illusionen. „Es war der aufregendste Monat meines Lebens – viel aufregender, als eine Ehe mit Fiona je gewesen wäre.“
„Wie können Sie da so sicher sein?“, fragte sie bissig. „Schließlich haben Sie sie nicht geheiratet.“
„Weil Fiona die Frau meines verwitweten Vaters wurde.“
Carrie verschluckte sich an ihrem Wein. „Oh … Das tut mir leid …“
„Nicht nötig.“ Er lächelte. „Sie ist glücklich dabei, sein Geld in den Metropolen der Welt auszugeben, und er hat eine schöne Frau, die vom Alter her seine Tochter sein könnte. Damit sind beide zufrieden. Ich glaube, ich bin gerade noch einmal davongekommen. Was meinen Sie?“
„Vom gegenwärtigen Standpunkt aus gesehen, haben Sie wohl recht.“ Sie blickte ihm in die Augen. „Damals konnten Sie das jedoch noch nicht wissen. Ich meine, Sie hätten sich auch gegen das Vermögen und für Ihre Verlobte entscheiden können.“
„Aber ich habe es nicht getan.“
„Heißt das, Geld ist Ihnen wichtiger als persönliche Beziehungen?“
Obwohl er es nicht direkt zugab, bestätigte seine Antwort ihre Vermutung. „Geld ist wie ein Liebestrank. Es erregt und befriedigt zugleich.“ Sein Blick hielt ihren über die Kerze auf dem Tisch hinweg fest. „Man könnte gute finanzielle Anlagen mit Liebesspielen mit einer schönen Frau vergleichen, doch auf lange Sicht sind sie viel sicherer.“
Carrie sah weiterhin in Alex’ Augen, und alles um Carrie herum schien plötzlich zu verschwimmen. Sie waren nicht Chef und Sekretärin, sondern Mann und Frau. Ein Gefühl sagte ihr, dass er sie wieder auf die Probe stellte, um herauszufinden, wie weit sie gehen würde. Dass er flüchtige Affären dauerhaften Beziehungen vorzog, hatte er ihr bereits zu verstehen gegeben …
Schluss mit dem Wein! Entschlossen schob sie ihr Glas beiseite und schaute weg. Die Fantasie gaukelte ihr etwas vor. Alexander Drayton hatte Besseres zu tun, als mit seiner Sekretärin zu flirten.
Eines hatte Carrie sich jedoch nicht eingebildet. Sie hatte flüchtig geglaubt, Adela Rivera gesehen zu haben, jetzt entdeckte Carrie sie an einem Tisch auf der anderen Seite des Restaurants. Das fein geschnittene Gesicht war unverwechselbar. Immer wieder blickten die Männer zu Adela – bis auf Alex, der mit dem Rücken zu ihr saß. Carrie fragte sich, was passieren würde, wenn Alex sich umwandte und seine Freundin mit einem anderen ertappte.
Nun standen Adela und ihr Begleiter auf. Zum ersten Mal konnte Carrie das Gesicht des Mannes sehen … und hätte beinahe laut aufgeschrien. Ehe sie sich von ihrem Schreck erholt hatte, war der Mann an ihren Tisch getreten. Adela dagegen schien sich in Luft aufgelöst zu
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